Gästezimmer

Er gab ihr direkt eine Antwort auf Ihre Frage.

"Kann ich reinkommen?", fragte sie ihn nun.

Mittlerweile hatte er sich eine Hose angezogen und nahm das Shirt in die Hand.

"Ja, kannst du.", sagte er.

Er fragte sich nur warum sie jetzt so freundlich war. Letztens ist sie auch in sein Zimmer gestürzt ohne zu fragen.

Vorsichtig öffnete sie die Tür und trat einen Schritt ins Zimmer. Er hatte nur eine Hose an, was ihr direkt unangenehm war.

"AIch muss mich bei dir entschuldigen", brachte sie hervor und hielt ihm die Schüssel entgegen, "Das ist mein Versöhnungsgeschenk. Ich hoffe, du nimmst es an."

Kim sah ihn kaum an. Gestern hatte sie es nicht so gestört, dass er kein Shirt anhatte, weil sie zu abgelenkt war, um darauf zu achten. Doch jetzt war es ihr etwas peinlich.

Bevor er die Schüssel überhaupt in die Hand nahm zog er sein Shirt an und sah sie nur an. Er merkte sie peinlich es ihr war, ihn so zu sehen.

"Ein Versöhnungsgeschenk?", wiederholte er fragend.

Ich hasse Pudding, aber das kann sie doch nicht wissen.

"Danke.", sagte er einfach und nahm es.

Zum Glück zog er sich ganz an.

"Ja, das habe ich gemacht. Ich meine es ernst, die Entschuldigung. Ich denke, ich bin etwas zu weit gegangen."

Es war lange her gewesen, dass sich Kim so bei jemanden entschuldigt hatte, aber es erinnertensie daran, wie sie früher gewesen war.

"Du darfst natürlich die anderen Räume auch benutzen."

"Danke. Sehr aufmerksam von dir.", bedankte er sich.

Er nahm den Löffel und probierte es aus reiner Höflichkeit. Doch zu seinem erstaunen schmeckte es sehr gut. Es war gar kein Pudding.

"Das schmeckt sehr gut. Ich nehme die Entschuldigung an.", sagte er und lächelte sie an.

Nach und nach nahm er sich einen Löffel und setzte sich aufs Bett. Mit so etwas hatte er überhaupt nicht gerechnet. Hatte sie doch ein Gewissen? So wie es aussah ja.

"Das weiß ich sehr zu schätzen."

Es freute sie, dass es ihm schmeckte. Und es fühlte sich gut an, dass er ihre Entschuldigung angenommen hatte.

"Ich... werde wieder runter gehen, zum Pool. Damit du Bescheid weißt."

Kim sah ihm ein paar Sekunden beim Essen zu. Dann ging sie wieder runter.

Nachdem Kim weg war und er den Nachtisch aufgegessen hatte, wollte er auch nach unten gehen. Da sie ja nun gesagt hatte, dass er die Räume auch benutzen wollte. Er schnappte sich ein Handtuch und ging nach unten.

Sie kam her und blieb vor der Tür stehen. So viel hatte sie noch nicht getrunken, doch das schlug schneller an, als sie dachte. Dann öffnete sie einfach die Tür, in der anderen Hand hielt sie die Flasche. Kim wollte nicht weinen, deshalb hatte sie etwas getrunken.

"Meinetwegen können wir darüber reden, was vorhin war", meinte sie, damit sie nicht darüber reden müsste, wieso sie eine Flasche Tequila in der Hand hatte.

In der Zwischenzeit zog er sich um. Es dauerte nicht lange, dann kam auch Kim einfach ins Zimmer.

"Ich habe nichts zu bereden.", sagte er und nahm ihr die Flasche aus der Hand. Er sah die Flasche an und nahm einen kräftigen Schluck. Die Flasche gab er ihr wieder zurück.

"Oder hast du mir etwas zu sagen?", fragte er und grinste.

"Ich weiß es nicht."

Kim sah ihn an und nahm sich die Flasche wieder.

"Das brauche ich jetzt", sagte sie, setzte die Flasche an ihren Mund an und trank gleich ein paar große Schlücke, "Mein Produzent findet meine Musik scheiße!"

Darauf musste sie noch einen Schluck trinken.

"Ich habe alles so gemacht, wie er es wollte und es gefällt ihm nicht. Monatelang habe ich darauf verzichtet meine Familie zu besuchen oder etwas zu tun, was mir Spaß macht, damit dieses dumme Demo-Album fertig wird und jetzt gefällt es ihm einfach nicht."

Sie würde am liebsten heulen, doch genau das wollte sie ja momentan nicht tun.

Sie sah ihn an und dann auf die Flasche.

"Deine Musik ist wirklich nicht berauschend.", sagte er einfach gerade heraus.

Wenigstens ist die Katze aus dem Sack und ich muss es nicht mehr verbergen.

"Du solltest dich lieber auf dich konzentrieren und so singen wie du willst.", versuchte er ihr zu erklären. "Man merkt, wenn jemand etwas gezwungen macht."

Kol setzte sich aufs Bett und lehnte sich mit beiden Händen zurück.

"Versuch einfach dein Ding durchzuziehen."

"Das...", fing sie irgendwie entsetzt an, doch musste sich dann eingestehen, dass das stimmte, was er sagte, "...ist wahr."

Kim ließ die Hand sinken, in der sie die Flasche hielt. Sollte sie wirklich mit ihm darüber reden? Jedes Mal, wenn sie ihn ansah, überkam sie dieses Gefühl. Es fühlte sich so an, als hätte sie Bauchschmerzen. Aber genau das war auch das, was es ihr einfach machte, mit ihm plötzlich über so etwas zu reden.

Sie sah zu, wie er sich setzte und verfolgte seine Bewegungen mit ihrem Blick.

"Ich will meine Fans nicht verlieren", sagte sie jetzt und stellte sie Flasche weg.

"Wenn es wirkliche Fans sind bleiben sie dir bestimmt treu. Heutzutage ist es Inn, wenn man das macht was einem selbst gefällt und auf solche gekünstelten Sachen scheißt.", meinte er.

Vielleicht singt sie ja schöner, wenn sie normal singt. Wer weiß, aber mir kann es ja gleich sein.

"Setz dich doch.", sagte er und machte mit dem Kopf eine Bewegung.

Warum bin ich überhaupt so freundlich zu ihr?

"Ja das weiß ich auch, aber ich kann das nicht einfach machen", sagte sie ihm und setzte sich dann zu ihm aufs Bett.

"Aber ich will dich damit nicht nerven! Ich wollte nur, dass du mich verstehst..."

Kim sah zur Flasche, die sie abgestellt hatte und ließ sich dann mit ihrem Oberkörper nach hinten aufs Bett fallen. Sie lag neben Kol auf dem Rücken.

"Nerve ich dich?", fragte sie ihn nun.

"Und was willst du jetzt machen? Immerhin musst du ja alles neu machen? Vielleicht finden sie das toll wenn du einfach du selbst bist."

Ja, du nervst oft...

Auch er legte sich auf den Rücken und sah sie genau an.

"Warum willst du das wissen?", fragte er sie und hob eine Augenbraue.

Er fing an zu lächeln. "Wenn dann müsstest du von mir genervt sein."

"Weil ich das einfach wissen möchte..."

Sie wusste es selbst nicht genau, wieso sie das wissen wollte, doch es konnte mit ihren merkwürdigen Bauchschmerzen zu tun haben.

"Ach was, das einzige, das nervt ist, dass du mich andauernd küssen willst", sagte sie und fing an zu lachen. Was daran lustig war, wusste sie nicht, aber sie hatte getrunken und das machte sich jetzt etwas bemerkbar. Dann hörte sie auf und schloss ihre Augen.

"Ich sollte mal ein paar Lieder schreiben gehen."

Er ignorierte die Frage einfach, er wollte er nicht sagen was an ihr nervte.

"Für andere die ich kenne, wäre es nicht nervig.", meinte er und grinste.

Er musste an die ganzen Mädchen denken, die einfach unsterblich in ihn verliebt waren und mit ihm zusammen sein wollten. Aber Kol war an keinen Beziehungen interessiert.

"Ja, wäre nicht schlecht. Vielleicht klappt es dieses mal besser, aber bitte ohne Alkohol.", scherzte er.

"Aber ja!", schrie sie beinahe auf als sie sich aufsetzte, "Danke. Vielleicht muss ich erst richtig fallen, damit ich Musik machen kann, die in Erinnerung bleibt."

Kim stand auf, ging zu der Kommode, wo sie die Flasche abgestellt hatte und nahm sie wieder in die Hand.

"Also dann, wir sehen uns!", sagte sie einfach und verschwand mit der Flasche.

Er zuckte ein wenig, als sie lauter wurde und sah sie verwirrt an.

Was hat sie jetzt? Und warum nimmt sie die Flasche mit? Wenn sie meint.

"Und tschüss.", sagte er ihr hinterher, dann war sie auch schon weg.

"Künstler..", murmelte er, schloss die Augen und atmete durch.

Nach einer Zeit wurde ihm doch ganz schön mulmig und er wollte nachsehen was sie machte.

Am nächsten morgen, ging er duschen und zog sich an. Danach ging er nach unten um nach Kim zu sehen.