Sauna Landschaft

Über ihren Scherz fing Jin auch zu lachen an.



Dann sagte Irene ihm, dass er sie glücklich machte. Es fühlte sich sehr gut an endlich ihre Nähe zu spüren. Sonst hatte er immer ihre Nähe gesucht und jetzt durfte er sie berühren. Das war ja fast zu schön um wahr zu sein.

„Du machst mich glücklich“, redete er total schnulzig daher.



Das er richtig in sie verknallt war fiel ihm selbst nicht mal auf. Er wusste nur, dass er Irene für sich alleine haben wollte. Sie sollte einfach immer bei ihm sein. Aber es stimmte was er zu ihr sagte. Seitdem er sie besser kannte war er richtig glücklich in ihrer Nähe und er brauchte keinen anderen Frauen mehr.

Sie will mich auch für sich. Nicht nur weil ich gut aussehe, sondern weil sie mich wirklich mag. Ich mag sie einfach so.

Nicht nur für Jin war das alles sehr unrealistisch. Irene ging es genauso. Wie die beiden jetzt so schnell zusammengekommen waren, wussten sie wahrscheinlich selbst nicht. Irgendwann im laufe der Zeit hatten sie sich ineinander verliebt und wollten einfach mehr.

„Für mich ist es auch so komisch. Aber an das will ich mich gerne gewöhnen. Darf ich dann deine Hand nur halten, wenn wir alleine sind? Oder wie machen wir das?“, fragte er fröhlich nach und sah sie immer wieder an.



Hoffentlich drehe ich nicht durch, wenn jemand mit ihr flirtet. Muss ich mich da auch zurückhalten? Nein. Ganz sicher nicht. Die dürfen schon wissen mit was für einen hübschen Menschen sie zusammen ist.

So ganz genau wusste er noch nicht wie er sich mit ihr verhalten sollte, wenn andere dabei waren.

Am liebsten würde sie innerlich durchdrehen, als er sagte, dass sie ihn glücklich machte. Sie mochte ihn so gerne, sie war echt verliebt und es fühlte sich plötzlich alles so intensiv an, was er sagte und was er tat.

Mein Körper fühlt sich an, als würde er durchdrehen. Wie kann so etwas so schnell gehen? In den ganzen Wochen, in denen ich nicht viel darüber nachgedacht habe, war das nicht so und jetzt auf einmal schmerzt mein Bauch schon fast, weil ich mit den Gefühlen komplett überfordert bin!

Irene sah zu ihm, als er nachfragte, ob er nur ihre Hand halten durfte, wenn sie alleine waren. Er wollte sich daran gewöhnen mit ihr zusammen zu sein, auch sie wollte das und sie hoffte, dass es sich bei ihr schnell einpendelte.



"Ehm. Das kommt darauf an...", sagte sie und sah sich um. Jetzt war absolut niemand in ihrer Nähe, da störte sie das auch gar nicht. "Ich meine, wir behalten es ja erstmal für uns, da wäre es nicht schlau, wenn wir das machen, wo andere sind, oder?"

Irene strich sich mit ihrer Hand, die er nicht mit seiner hielt, eine Strähne hinter ihr Ohr. Es war echt schon heiß dort drin und sie schwitzte auch bereits.

"Man kann nie wissen, ob das irgendein Fan von dir sieht oder ein Reporter."

Klar wollte sie mit ihm zusammen sein, aber jetzt, wo das ganze so frisch war, musste sie nicht damit in irgendwelchen Nachrichten landen.

Wenn Irene mit ihm zusammen war, da dachte sie gar nicht mehr daran, dass sie Probleme mit ihrer Schwester hatte, er lenkte ihre ganzen Gedanken einfach nur auf sich. Das ganze Wochenende hatte sie nicht einmal an Ava denken müssen.



"Ich habe damals gelogen, als du wissen wolltest, ob du mein Typ bist...", gab sie zu. Dass sie ihm das im betrunkenen Zustand schon erzählt hatte, wusste sie nicht mehr. "Das habe ich nur gesagt, damit du nicht mehr bei mir versuchen solltest", sprach sie weiter. "Aber... eigentlich hast du genau dem Typ Mann entsprochen, den ich attraktiv finde. Das wollte ich nur nie zugeben..."

Jetzt war es ihr wirklich peinlich. Wieso sagte sie ihm so etwas? Irene ließ seine Hand aus und wischte sich nun mit den Händen des Schweiß aus dem Gesicht. Ihr war heiß und das lag nicht nur an der Sauna. Sie fand einfach, dass er es verdient hatte, dass sie ihm in diesen Dingen die Wahrheit sagte.



"... Ich denke, ich habe dich an der Hochzeit schon sehr gemocht, aber ich habe es nicht einsehen wollen..."

Sie sah ihn an, aber er sagte gerade nichts.

"Oh, das ist so peinlich, dass ich das alles sage!", schämte sie sich sogleich und sah aus der Sauna heraus.

"Ich hoffe, dass ich nicht versehentlich deine Hand nehme, weil ich das so mag", meinte er und strich sich seine nassen Haare aus dem Gesicht.



Sie hatte Recht. Überall lauerte die Gefahr erwischt zu werden. Er sollte wirklich vorsichtiger mit ihr sein. Es ging ja nicht nur um ihn sondern um Irene und seine Kollegen auch. Wenn er zuhause war musste er erst einmal gründlich darüber nachdenken. Sollte er mit Namjoon darüber reden? Er würde sich wahrscheinlich am meisten darüber freuen, wenn er die Veränderungen an ihm sah.

"Ich weiß das. Du hast es mir mal in deinem betrunkenen Zustand gesagt. Du hast mich deshalb oft richtig verwirrt und ich wusste nicht was ich machen soll", gab er zu.

Er hatte einige Geheimnisse wovon sie keine Ahnung hatte. Jetzt wo sie so ehrlich war, kam ihm wieder Ava in den Sinn und die eine Nacht wo sie fast miteinander geschlafen hätten. Auch das er nur am Anfang wegen ihrem Körper aus war, weil er unbedingt mit ihr Sex haben wollte. Schaffte er ihr das jemals zu sagen?

Wenn sie nur wüsste was ich für ein scheiß Kerl bin. Dann würde sie mich doch nicht mehr wollen.

"Irene.. ich muss dir auch was sagen..", stotterte er herum.

Ich kann nicht! Sie verlässt mich dann bestimmt.

"Ich finde dich echt voll lieb und ich schätze sehr deine Ehrlichkeit. Außerdem würde ich dir alles verzeihen", sagte er mit schlechtem Gewissen.



Wieso kann ich es ihr einfach nicht sagen? Es wird ihr so das Herz brechen.

Überrascht sah sie ihn an.

"Was? Ich habe dir das schon gesagt???", fragte sie nach.



Oh wie peinlich ist das eigentlich? Daran erinnere ich mich nicht einmal! Er wusste die ganze Zeit, dass er doch mein Typ ist? Oder... er sagt, es hat ihn verwirrt. Hat er mir das nicht geglaubt? Das ist einfach nur peinlich!

Jetzt hörte er sich auf einmal viel ernster an, aber auch unsicher, weil er ihr etwas sagen wollte.

"Was willst du mir denn sagen?", wollte sie wissen und sah aufmerksam zu ihm. Es war irgendwie niedlich, wie er herumstotterte.

Aber das, was er sagte, war noch viel lieber. Irene lächelte ihn an. Sie hatte wirklich das Gefühl, dass er sie richtig gern hatte, dass er es ernst meinte.



"Danke. Hätte ich gewusst, dass du das schon wusstest, dann hätte ich mir das jetzt aber gespart, das ist mir peinlich...", gab sie zu. Noch immer hielten die beiden ihre Hände, es war so ein tolles Gefühl. Jetzt wurde es aber Zeit, dass sie wieder aus der Sauna rausgingen.



"Ich denke, wir sollten uns jetzt etwas von dem Dampf erholen. Mein Kopf ist schon richtig heißt", klärte sie ihn auf und ließ seine Hand los. Natürlich wollte sie nicht loslassen, aber was blieb ihr anderes übrig. Dort waren so viele Leute. Sie hoffte eigentlich auch, dass die beiden generell nicht so wahrgenommen wurden dort. Wenn jemand Gerüchte verbreiten würde, wäre das nicht gut für ihn.

Er fand es richtig süß so wie sie reagierte. Immer wenn sie so war, vergas er ihr Alter einfach. Es kam ihm einfach immer so vor als wäre älter. Anscheinend schien sie das gar nicht mal zu stören.

Weil sie nicht ewig hierbleiben konnten, ließ Irene seine Hand los was er am liebsten nicht wollte.

Ich würde so gerne noch ihre Hand halten, aber wenn wir bei ihr zu Hause sind können wir das die ganze Zeit machen, wenn wir alleine sind.

„Wir könnten uns mal ein wenig mit Getränken auffrischen“, sagte er.



Die beiden nahmen sich die Handtücher mit, duschten sich kurz mit ihren Badesachen ab und marschierten zur Bar.