Seoul Arcade

Freitag, 13.03.2020

Das Date von dem die beiden gesprochen hatten, verschob sich ständig wieder. Ob das ein guter Anfang war? Er bezweifelte es stark. Andauernd kam ihnen irgendwas dazwischen, fanden aber immer wieder Zeit um miteinander rumzumachen.

Heute war endlich der Tag gekommen, an dem sie sich trafen. Er hatte einfach absolut keine Ahnung gehabt, wie er dieses Date gestalten sollte, weil er über sie so wenig wusste und keine Vorstellung davon hatte, was ihr gefallen könnte, außer Leute zu provozieren.

Dann fiel ihm etwas ein, das eventuell zu ihrem Charakter passen würde und er auch schon länger mal machen wollte. Doch konnte man so etwas bei einem Date machen? Sicher war er sich nicht und genau deshalb ließ er es doch. Ein Schießstand war nämlich nicht die beste Idee, möglicherweise würde sie noch auf ihn zielen, weil sie wieder sauer wurde.

Also entschied er sich für die Arcade. Da konnten sie unterschiedliche Spiele spielen, ebenfalls auch Schießspiele, ohne sich dabei ernsthaft gegenseitig verletzen zu können.

Es war zeitlich leider nicht möglich für ihn, dass er sie abholte, aber das hatten die zwei schon geklärt, weshalb sie sich dann dort treffen wollten. Die Adresse gab er ihr und fuhr dann dorthin. Nach dem Date wollte er sie auf jeden Fall nach Hause bringen. Etwas aufgeregt war er, naja, sehr sogar. Es war ein Date mit ihr und er wusste kein bisschen, wie das werden würde und wie es nachher ausging.



Ungeduldig wartete er vor dem Gebäude darauf, dass Ahri eintraf.

Nach dem ganzen Vorfall wo sie in seinem Bett geschlafen hatte, machten sie immer wieder mal rum. Nur immer so das es keiner so mitbekam. Warum es ihm peinlich war, konnte sie bis heute nicht sagen. Vielleicht lag es daran, dass sie nicht zusammen waren? Oder mochte er sie einfach nicht?

Vor ein paar Tagen machten sie das Date aus und komischerweise freute sie sich jetzt doch darauf. Obwohl sie es vor einiger Zeit schon machen wollten, kam jedes Mal etwas dazwischen. Je öfter sie es verschoben hatten, desto nervöser wurde sie.

Nun war es soweit. Bei der Spielhallen trafen sie sich. Irgendwie konnte Ahri es kaum erwarten, B.I Fragen zu stellen. Sonst kamen sie nie dazu, weil die beiden mit rummachen beschäftigt waren. Sie fragte sich wie es wohl heute ablief und ob er doch einen besseren Eindruck bei ihr hinterlassen konnte. Würde er sie überhaupt sympathisch finden? Viel sagte er nie zu ihr.

Für ihn hatte sich Ahri extra schön angezogen und das hieß so einiges bei ihr. Sie fragte sich selbst warum sie schön sein wollte für ihn, aber fand keine Antwort darauf.



Als sie ankam konnte sie Hanbin schon sehen, der sehnsüchtig auf sie wartete. Aufgeregt stellte sie sich zu ihm und strich sich ihre Haare zurück.



„Hi..“

Weil er Ausschau nach ihr hielt, fiel sie ihm sofort auf, als er sie von weitem sah.

Hat sie sich extra schöner angezogen? Das bin ich echt nicht gewohnt von ihr.

Hanbin musterte sie automatisch von oben bis unten, da war er nicht der einzige, denn auch andere Männer taten dies.

"Hi", erwiderte er ihre Begrüßung. Da sie heute gar nicht mal so schlecht aussah, wollte er ihr natürlich ein Kompliment machen, aber es fühlte sich einfach total merkwürdig an.



"Du siehst gut aus", sagte er peinlich berührt.



Man ist das eigenartig.

"Wir können reingehen", sagte er zu ihr und schob seine Hände in seine Taschen ein. Dann gingen sie rein.

"Gibt es irgendwas, das du gerne machen möchtest oder ausprobieren?", fragte er Ahri. Das ganze war so eigenartig und er wusste gar nicht, ob er noch lockerer werden würde. "Oder willst du zuerst etwas essen?"

Er wusste nicht, wie sie am besten das Eis zwischen sich brechen konnte, wenn das überhaupt möglich war.

Total überraschend, machte Hanbin ihr ein Kompliment. Hatte sie sich verhört? War das Ernst gemeint? Also fand er ihr Outfit toll? Dann war sie wenigstens nicht umsonst so lange vor dem Spiegel gestanden. Wenn man es genau nahm, waren es nur 10 Minuten länger, aber für sie war das schon zu lange.

"Danke", sagte sie nur darauf und die beiden gingen rein.

Sie lief ihm hinterher und dann blieb er stehen. Auch Ahri blieb stehen und stellte sich zu ihm und sah sich kurz um. Hier war es richtig cool und ihr gefiel die Location. Wenigstens hatte er einen guten Geschmack was so etwas betraf.

"Gehen wir gleich essen, dann kann ich dich mit meinen Fragen ausquetschen", antwortete sie ihm.



Die zwei machten sich zu den Tischen auf und setzten sich erstmal. Weil sie gleich die Speisekarte bekamen, entschieden sie auf die schnelle was sie essen wollten und der Kellern verschwand wieder.

Dieses Mal hatte sie sich ganz fest vorgenommen mal so zu sein wie sie normal war, um ihn wirklich kennen zu lernen.

"Also.. wo fange ich an..", meinte Ahri und überlegte kurz.

Noch immer pochte ihr Herz wie verrückt und sie fragte sich nur wieso. Es war doch nur B.I denn sie schon tausendmal gesehen hatte. Nicht nur das, es war schon ziemlich heiß hergegangen bei den beiden. Und bei so einem lächerlichen Date bekam sie Herzrasen? Was war nur mit ihr los? Aufgeregt strich sie sich wieder ihre Strähnen aus ihrem Gesicht.



"Ich bin also die erste Frau die du geküsst hast oder?", fragte sie nach.

Wie viele Fragen hat sie denn? Hat sie sich so viele Gedanken gemacht? Mein Kopf ist gerade total leer, ich weiß nicht einmal, was ich sie fragen kann!

"Hört sich gut an, Essen ist immer gut", stimmte er zu und die beiden setzten sich zu einem anderen Bereich, der zwar zu der Spielhalle gehörte, aber speziell zum Essen da war. Die Entscheidung, was sie essen wollten, fiel ziemlich schnell und nachdem der Kellner sie verließ, waren sie nun alleine. Nur die beiden. Etwas Bammel hatte er ja schon vor ihren ganzen Fragen, was würde sie wohl alles wissen wollen?

Bisher hatte sie ihn weder beleidigt, noch in irgendeiner anderen Form blöd angeredet oder so, das sah schon mal vielversprechend aus.

Aufmerksam hörte er ihr zu, war aber irritiert darüber, was sie von ihm wissen wollte. Woher hatte sie das schon wieder?

Bobby, dieser Mistkerl, wieso erzählt er ihr so etwas?



"Naja,... wenn man es so nimmt... ja."

Sie war nicht nur die erste Frau, die er geküsst hatte, sondern auch die einzige, die er je geküsst hatte! Seine Mutter konnte man da nicht dazuzählen.

Jetzt kann ich was fragen. Was will ich wissen? Mir fällt nichts ein, wieso ist mein Kopf nur so leer!

Dass ihm nicht viel einfiel lag sicher an der Nervosität, die sich ziemlich breit gemacht hatte in ihm.

"War ich dein erster?", wollte er jetzt wissen. Er wusste auch nicht wieso, aber irgendwie hoffte er darauf, dass er auch der erste war, von dem sie geküsst wurde.

Gegenseitig konnten sie ihre Nervosität spüren und es war ganz komisch das sich die beiden besser kennen lernen wollten, bei ihrem eigenartigem Verhältnis.

"Und bereust du es mich geküsst zu haben?", fragte sie direkt.



Vielleicht wünschte er sich eine andere die er lieber mochte. Es war auch nicht verwunderlich wie sie immer mit ihm umging. Da war sie eben nicht die beste Auswahl. Und bei dem Date war sie sich nicht sicher ob er das wirklich wollte.

"Nein du warst nicht mein erster. Leider", gab sie peinlich berührt zu.



Irgendwie mochte sie Hanbin doch und er war gar nicht mal so blöd wie sie sich immer dachte. Gerade erinnerte sie sich an ihren Psycho EX-Freund zurück. Warum sie sich überhaupt auf ihn eingelassen hatte, wusste sie nicht. Ihr kam vor als konnte sie keine normalen Beziehungen führen. Würde das immer so bleiben?

"Ist es dir peinlich mit mir gesehen zu werden?", fragte sie und wollte darauf hinaus, weil sie sich immer heimlich beim rummachen versteckt hatten, da es B.I unangenehm war und von keinem gesehen werden wollte.



Vor dieser Antwort hatte sie am allermeisten Angst, aber dennoch wollte sie es wissen.

Darüber musste er kurz nachdenken. Bereute er es denn? Das konnte er gar nicht sagen, weil er sich darüber nie so tiefgründig Gedanken gemacht hatte.

"Naja, am Anfang schon gleich mal. Aber dann habe ich gar nicht mehr so darüber nachgedacht. Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht", gab er ganz ehrlich zu. "Das einzige, das ich auf jeden Fall bereue ist, dass ich Bobby immer zu viel erzähle!"

Hanbin musste etwas lachen.



Etwas enttäuschte ihn das schon, dass er nicht ihr erster gewesen war, doch damit hatte er ja rechnen können. Es war nicht jeder so, wie er.

Ahris nächste Frage kam wieder ganz unerwartet, weil sie wissen wollte, ob es ihm unangenehm war, mit ihr gesehen zu werden. Wieso stellte sie ihm lauter Fragen, auf die er selbst einfach keine Antworten hatte? Aber es waren berechtigte Fragen und je mehr sie fragte, desto mehr kam es ihm vor rauszuhören, dass sie doch einfach auch nur eine Frau war, auch wenn sie sie war und ihre ganz spezielle Art hatte, bei der sie die Starke und unnahbare vorgab zu sein. War das alles nur eine Fassade?

Aufgeregt leckte er über seine Lippen, als die Getränke am Tisch abgestellte wurden. Sogleich trank er etwas und hielt den Becher in seiner Hand fest.



"Es... also...", stammelte er schon fast vor sich hin, weil er erst einmal Worte sammeln musste, die einen Satz und einen Sinn ergaben.



"Normalerweise bin ich nicht so jemand, der einfach mit jemandem rummacht. Wie du ja jetzt weißt, bist du auch die erste. Da wir keine Ahnung haben, was das überhaupt zwischen uns ist, fühle ich mich dabei nicht wohl, wenn andere ein falsches Bild von mir kriegen", erklärte er ihr.

"Nicht, weil du die Person bist, sondern, weil es etwas so unstabiles ist. Die Jungs wissen, dass ich immer auf die Richtige warten wollte. Wenn sie sehen würden, was wir immer machen, dann denke ich, würden sie ein falsches Bild davon kriegen."

Egal was er sagte, ihm kam es so vor, als redete er sich den Mund fusselig und kam nicht einmal dazu irgendeinen Sinn dabei rüberzubringen. Je mehr er redete, desto trockener wurde sein Mund, also trank er wieder etwas.

"Tut mir voll leid, ich weiß nicht, was ich gerade rede. Ich glaube ich fange nochmal von vorne an. Ehm. Es ist mir nicht peinlich mit dir gesehen zu werden, sondern generell gesehen zu werden. Ja, das hört sich unkomplizierter an."

Über seine Aussage musste selbst sie lachen und das war das erste Mal, das sie mit ihm lachte.



"Ja, das stimmt allerdings"

Irgendetwas war heute extrem anders an ihr und sie verstand einfach nicht was los war. Sie hatte sich doch ganz fest geschworen nie mehr wieder jemanden an sich ranzulassen. Wieso schaffte es Hanbin, sie wieder so weich zu bekommen? Selbst geschminkt hatte sie sich extra für ihn.

Fieberhaft spielte sie mit ihren Fingern, als Ahri auf seine Antwort wartete. Währenddessen wurden ihre Getränke gebracht und sie griff mit beiden Händen danach. Aufmerksam hörte sie ihm zu und nickte.

"Okay"



In ihr tauchten Fragen auf. Was war wenn er sie doch nicht wollte? Wäre sie dann enttäuscht? Sie war immer die Person gewesen, die ihm nachgelaufen war. Etwa weil sie ihn mochte und sie es nicht bewusst war? Warum sonst würde sie seine Nähe suchen?

"Du siehst übrigens auch gut aus", merkte sie an und musterte ihn.

Hat sie gerade gelacht, ohne mich auszulachen?

Normalerweise war sie immer eher höhnisch, wenn sie lachte, aber das war das erste Mal, dass er sie richtig lachen sah. Das überraschte ihn echt, aber es steckte an und entlockte sich ihm eine leichte Reaktion.



Nachdem er ihr allerdings auf ihre andere Frage geantwortet hatte, veränderte sich ihr Blick wieder.

Das war eine blöde Antwort oder? Aber sie hat mich so überraschend gefragt, was hätte ich anderes antworten sollen?, machte er sich Gedanken.

In so einer Situation war er noch nie gewesen und es war einfach alles ganz komisch.

„Danke“, antwortete er auf ihr Kompliment und lächelte verlegen.

„Du solltest öfter lachen. Also so, nicht um jemanden auszulachen oder sowas“, riet er ihr vorsichtig. Dann ließ er mal seine Finger von dem Becher und ließ sie neben sich gleiten.



„Hasst du mich?“, platzte es jetzt aus ihm raus. Das wollte er schon lange wissen, ob sie ihn einfach wirklich hasste, weil sie immer so zu ihm gewesen war. Gerade fiel ihm der Silvesterabend ein, als sie gemeinsam im Schrank eingesperrt waren, da fielen die Sachen runter und er hatte Ahri vor schwereren Verletzungen geschützt. Ja, er war eigentlich nie wirklich beleidigend oder extrem unfreundlich ihr gegenüber gewesen. Meistens hatte er sich bei seinem Freund über sie ausgelassen.

Als er ihr Lachen ansprach nickte sie nur, denn sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte. Normalerweise lachte sie auch bei den anderen nur bei ihm nicht. Viel mehr beleidigte sie ihn grundlos und machte ihn vor den anderen zur Sau.

Plötzlich fragte er sie ob sie ihn hasste. Auf keinen Fall tat sie das.

"Nein..ich hasse dich nicht. Es ist ein Schutz für mich, weil..", hörte sie auf zu reden und blieb dann doch still und starrte auf ihr Getränk.



Je mehr er nachfragte, desto mehr kam ihre verletzliche Seite zum Vorschein, die sie vor jedem immer bewahren wollte. Nie fragte sie jemand so tiefgründige Sachen. Alles war nur immer so oberflächlich. sollte sie ihm von der Vergangenheit erzählen oder es doch einfach belassen?

"Es hat einen Grund warum ich mich so verändert habe und ich jeden von mir wegstoße", versuchte sie ihm zu erklären und sah ihn wieder an.



Da er nicht ihr Freund war, würde sie ihm das wahrscheinlich auch nicht anvertrauen. Wer wusste schon ob er sie dann auslachen würde oder es weitererzählte. Bestimmt wollte er ihr eins auswischen, nach allem was sie getan hatte.

"Ich mache es nicht mal mit Absicht. Mir fällt das schon gar nicht mehr auf"



Natürlich war das keine Entschuldigung oder Ausrede, für ihr schäbiges Verhalten.

"Es tut mir echt Leid.. ich mag dich eigentlich. Ich würde verstehen wenn du mich hasst. Das machen schon fast alle", sagte sie und sah dann weg, weil sie ihm nicht ins Gesicht sehen konnte.

Erleichtert über ihre Antwort, dass sie ihn nicht hasste, lächelte er etwas.

Wieso erleichtert mich das denn so?

Ihre Erklärung fing damit an, dass es ein Schutz für sie war, doch wie es aussah, wollte sie nicht darüber reden, weshalb das so war. Er konnte es aber auch verstehen, dass sie ihm das nicht sagen wollte, denn solche Dinge hatten immer tiefliegender Gründe.

Doch sie erzählte, dass es einen Grund dafür gab, dass sie so war, wie sie eben war. Bei wem war das nicht so?



„Schon okay“, sagte er verständnisvoll.

Hm. Ihr fällt es gar nicht mal selbst auf, wie sie sich anderen gegenüber verhält?



Total überrascht öffnete er seinen Mund. Es war fast nicht zu glauben, was sie da sagte. Zuerst entschuldigte sie sich bei ihm und dann legte sie noch eins drauf, indem sie sagte, dass sie ihn sogar mochte. Wieso erleichterte ihn das auch schon wieder?

Bisher hatten die beiden sich einfach nur körperlich wahnsinnig voneinander angezogen gefühlt, mochte sie das an ihm, oder mochte sie ihn wirklich als er selbst. So wie Ahri das sagte, hatte sie wohl schon viele Menschen dazu gebracht, sie zu hassen.

Dass sie ihm dabei jetzt nicht mehr in die Augen sehen konnte, bemerkte er gleich.

„Ich hasse dich überhaupt nicht“, sagte er sehr ruhig. „So wie du gerade bist, das finde ich gut, muss ich sagen. Das ist das erste Mal, dass wir uns normal miteinander unterhalten können. Es ist gar nicht so schlecht“, munterte er sie auf und trank wieder was.

Jetzt kam auch das Essen für die beiden und man stellte es am Tisch ab.

„Das sieht lecker aus“, merkte er an und fing an zu essen, weil er Hunger hatte. Jetzt fand er es schon angenehmer, da sie bereits ein paar sehr wichtige Dinge angesprochen hatten. In seinen Gedanken ging noch einiges umher, aber es war viel besser als zuvor.



„Magst du solche Läden?“, fragte er sie jetzt und meinte damit die Arcade.

Wieso findet er das okay? Und wieso zeigt er Verständnis dafür? Ich finde es nicht okay... Bobby hatte recht mit ihm, er hat wirklich ein gutes Herz. Warum habe ich das nicht viel früher gesehen?

Als er meinte er würde sie nicht hassen, sah sie automatisch zu ihm.



Wie war das möglich? Hatte er so ein großes Herz und sah er nur das positive in ihr? Und wieder stellte sie sich die Frage wieso? Wenn ihr so jemand begegnen würde, würde sie diese Person auch hassen. Aber warum er nicht? Lag es daran, dass sie sich körperlich so angezogen fühlten? Wenn das nicht wäre, würde er sie mit Sicherheit wie die Pest hassen.

Er redete weiter und meinte das er sie so lieber mochte wie sie jetzt war. Das war aber unmöglich, denn das war ihr altes ich und nur ihre Familie bekam das zu Gesicht. Genauso wie ihre Freundinnen. Zum ersten Mal hatte es Hanbin geschafft ihr das zu entlocken, sonst schaffte das noch kein Mann. Zum Glück kam das Essen genau. Sie hätte so oder so nicht gewusst was sie darauf sagen sollte. B.I hatte anscheinend schon großen Hunger und fing an zu essen. Kurz beobachtete sie ihn und nahm dann ihre Gabel und spießte ein Stückchen auf und sah wieder zu ihm um seine Frage zu beantworten.

"Ja sowas mag ich und du?", fragte sie ihn.



Sein lächeln ist richtig süß.. und dann ist er wieder so attraktiv und männlich.

Jetzt fing sie auch mal an zu essen. Immer wieder beobachtete sie ihn und sie verstand warum ihm so viele Frauen zu Füßen lagen. Er sah verdammt gut aus und das wurde ihr jetzt so richtig bewusst. Die beiden unterhielten sich noch ein wenig und B.I zahlte alles. Ehrlich gesagt war ihr das unangenehm, denn so günstig war das Essen hier nicht.

"Danke für das Essen", bedankte sie sich.

Da sie sich einigen waren zu welchem Automaten sie gingen, spielten sie eine Weile. Jetzt kamen sie zu einem wo sich Hanbin nicht so gut auskannte. Er versuchte andauernd zu gewinnen, aber verlor weil er es falsch machte. Seine Hände waren noch an den Hebeln und sie quetsche sich vor ihm, sodass er eng hinter ihr stand. Sofort legte sie ihre Hände auf seine und fing an zu erklären wie er das machen musste. Komischerweise genoss sie diese einfachen Berührungen und ihr Puls wurde dabei schneller.



"Geht ganz einfach", meinte sie und ließ ihn jetzt los.

Aus dem nichts drehte sie sich zu ihm um und sah zu ihm hoch. Die beiden waren sich gerade sehr nahe.



Ihr Herz pochte wie verrückt und dieses Mal fühlte es sich ganz anders an. Ahri wollte ihn küssen, weil sie ihn mochte und nicht weil sie verlangen nach seinem Körper hatte. Langsam näherte sie sich ihm und griff jeweils mit ihren Händen an seinen Oberarmen. So ein schönes Gefühl hatte sie noch nie in ihrem Leben gehabt. Fühlte es sich so an, wenn man jemand mehr mochte? Gerade als sie sich fast ihre Lippen näherten, hörte sie ein paar Leute die an ihnen vorbeigingen. Blitzartig holte sie sich wieder aus ihrer Starre und ließ ihn los.

Er mag es nicht wenn er so mit mir gesehen wird...

Irgendwie tat ihr der Gedanke weh und sie drückte ihn weg.

"Iiichh.. muss auf die Toilette", stammelte sie und verschwand einfach.

Nachdem sie sich im Toilettenraum eingesperrt hatte, atmete sie erst einmal durch. Jetzt flüchtete sie sogar schon vor Situationen, obwohl das gar nicht ihr Stil war.

Ich bin einfach so dumm.. sicher hätte er sich geschämt und hätte mich abgelehnt wenn ich ihn vor den anderen Leuten geküsst hätte. Was ist nur los mit mir? Und wieso dreht mein Herz völlig durch? Er wird mich nie toll finden.

Damit sie frischer war, machte sie sich ein kühles Wasser ins Gesicht und sah sich im Spiegel an.

Scheiße.. ich glaube ich bin in ihn verknallt! Das wollte ich um jeden Preis vermeiden. Wieso muss er nur so lieb sein? Ich dachte das Date würde eine Katastrophe werden. Zumindest habe ich es gehofft.

Das traurige daran war einfach, dass sie ihn nicht verdient hatte und das wusste sie ganz genau. Trotzdem wollte sie mit ihm das Date genießen. Als sie sich nach ein paar Minuten wieder erholte hatte, ging sie zu B.I zurück.

"Und hast du es hinbekommen?", fragte sie so als wäre das vorher nicht passiert.



Die beiden spielten noch zwei Stunden und dann sah sie zu ihm. Mit ihm war es richtig lustig gewesen und sie vergaß völlig, das sie kalt vor ihm sein wollte. So viel hatte sie schon lange nicht mehr gelacht und das tat ihr gut. Es war ihr erstes Date gewesen und so schön hatte sie sich das nicht vorgestellt.

"Können wir nach Hause?"

Noch immer war die ganze Situation zwischen ihnen nicht ganz so locker, wie er es sich wünschte, doch es war auf jeden Fall komplett anders, als sonst.

Ahri kam ihm auf einmal viel entspannter und netter vor. Fast wie ausgewechselt. Er bescherte sich aber nicht darüber, denn irgendwie gefiel ihm das.

„Ja. Ich bin öfter mit den anderen aus der Band hier. Wir machen das alle ziemlich gerne“, beantwortete er ihre Frage.

Sie aßen in Ruhe und er bezahlte es selbstverständlich. Er sah es als seine Aufgabe, die Frau bei einer Verabredung einzuladen, zumal sie sich auch nicht so daneben wie sonst verhielt. Sie bedankte sich sogar bei ihm dafür, dass er gezahlt hatte. Heute war sie ganz anders.

Bei den meisten Automaten kannte er sich gut aus, war aber nicht sehr gut bei jedem Spiel. Dann kamen sie zu einem, dass er nicht so verstand, weil er es noch nie gespielt hatte. Weil er es einfach nicht checkte, zwängte sie sich vor ihn und legte ihre Hände auf seine, die noch am Hebel lagen.

Nicht nur ihr Puls stieg bei der Berührung, auch seine tat es und er musste sich versuchen auf das Spiel zu konzentrieren, das sie ihm gerade beibrachte. Ahri drehte sich augenblicklich zu ihm um, nachdem sie sagte, dass es leicht war. Jetzt wo sie so nah vor ihm stand, raste sein Herz auf einmal. Sie kam ihm immer näher, dabei griff sie an seine Arme, was ihm auch recht gut gefiel.

Das ganze war anders, es war einfach total anders, als sonst. Normalerweise fielen sie übereinander her, wie sonst was und beleidigten sich gegenseitig, doch jetzt nicht. Sie verstanden sich überraschenderweise ziemlich gut miteinander, das hätte er nicht gedacht. Beinahe berührten ihre Lippen sich, doch dann ließ sie ihn loß, stieß ihn von sich weg und ging auf die Toilette.

Was war das jetzt? Ich wollte sie auch gerne küssen. Man, das hat mich jetzt so abgelenkt, dass ich vergessen habe, dass hier andere Menschen sind!



Kaum war sie weg, atmete er tief durch. Ihm war ganz schön warm geworden. War das denn eine gute Idee? Noch immer wusste er nicht so richtig, ob das mit den beiden eine so gute Idee war oder nicht. Was, wenn sie nur heute so nett war und dann sonst wieder so zu ihm war, wie sonst auch?



Irgendwann kam sie wieder und redete so, als wäre vorher nichts gewesen.

„Nein, ich kriege das nicht wirklich hin“, antwortete er ihr und dann gingen sie von dem Gerät weg. Er schaffte es einfach nicht. Nachdem sie noch lange an den Geräten spielten und er sehr viel Geld hingeblecht hatte, fragte sie, ob sie dann fuhren.

Er nickte und dann fuhren sie mit seinem Auto zu ihr.