Verlassener Friedhof

Richtig aufgeladen tauchte Jimin hier auf. Er hatte sich umgezogen, nun trug er nur schwarz. Mütze, Mundschutz, Handschuhe an alles hatte er gedacht, er kannte sich auch schon aus.



Doch Natsume sollte sehen, mit wem er es zu tun hatte, deshalb steckte er den Mundschutz wieder weg und wartete auf seinen Feind.

Endlich konnte er sich wieder mit Nora treffen. Sie wollte mit ihm reden und entschuldigte sich auch für die ganzen Sachen. Er konnte nicht glauben nach so einer langen Zeit ließ sie sich auf ihn ein. Das es nicht Nora gewesen war, die ihm geschrieben hatte wusste er nicht.

Ein bisschen gruselig war der Ort schon, aber das lag sicher daran dass sie sich nicht sehen durften. Vielleicht würde sie hier schon mit ihm rummachen wollen.

"Nora? Süße? Wo bist du?", rief er durch die Gegend.

Weil es ihm komisch vorkam, dass er noch nichts von ihr vernommen hatte ging er in die Halle. Doch da stand nicht Nora sondern Jimin. Was hatte er hier zu suchen? Jimins Waffen waren noch versteckt.

"Was willst du hier? Wo ist Nora?", fragte er ihn.

Aus der Ferne hörte er die Stimme des Mannes, den er hasste. Seine Worte regten ihn noch mehr auf. Dachte er wirklich, dass sie hier auftauchen würde? Wie eingeschränkt war sein Hirn doch nur. Aber es war gut für Jimin, dass er den Nachrichten Glauben schenkte.



Jimin sah auf, als Natsume vor ihm auftauchte und sich nach Nora erkundigte.



"Nora ist nicht hier. Es sind nur du und ich", meinte er und sah ihn hasserfüllt an. Er wollte auch gar nicht lange mit ihm reden. "Du hättest dich einfach von ihr Fernhalten sollen, aber nicht einmal das hast du geschafft", redete er und lockerte seine Arme auf, die bereit dazu waren auf ihn einzuschlagen.



"Du dreckiger Bastard wirst gleich erfahren was es heißt, wenn man meiner Freundin zu nahe kommt!", drohte er ihm und lief gleich auf ihn zu. Er holte zum Schlag aus und traf Natsume sofort im Gesicht.

Noch immer verstand er nicht ganz was Sache war. Wollte er sich wegen ihr prügeln? Bei ihr hatte Jimin sicher keine Chance. Jimin bereitete sich schon vor für eine Schlägerei. Wie oft musste er den noch geschlagen werden? Reichte es nicht, dass Parker ihn schon fast zu Tode geprügelt hatte? Aber wenn er es sich so wünschte würde er ihn auch schlagen. Gut dass er seine Schmerzmittel genommen hatte, denn er spürte gar nichts mehr. Jimin kam gleich auf ihn zugelaufen und schlug ihm ins Gesicht. Es schmerzte kein bisschen und Natsume lachte nur auf.

"Deine Freundin? Klar, träum weiter. Was soll sie schon von dir wollen? Außer Balletttanzen kannst du ja nichts", machte er sich über ihn lustig.

Glaubte er wirklich, er könnte gegen ihn gewinnen? So ein Idiot.

"Ich bin der bessere für sie. Du solltest lieber zu deinen kleinen Mädchen deinen Fans gehen", saget er und boxte ihm richtig in den Bauch rein. Gleich danach stellte er sich wieder aufrecht hin.

Für mich ist er nichts weiteres als ein kleines Mädchen. Alleine seine Stimme sagt alles.

"Weißt du was ich mache? Ich schicke dir ein Foto, wenn wir es zusammen im Bett treiben!", schrie er ihn an und schlug ihm ins Gesicht.

Natsume bekam seinen Schlag ab, doch er reagierte kaum. Er boxte Jimin richtig arg in den Bauch und er fiel auf den Boden. War der Typ auf Steroiden?



Doch er stand sofort wieder auf.

Die Sachen, die Natsume sagte, interessierten ihn nicht die Bohne, doch der letzte Satz regte ihn richtig auf. Damit ging er zu weit und schlug Jimin auch noch ins Gesicht. Wutentbrannt wehrte er sich und schlug mit voller Wucht auf seinen Gegner drauf.



Direkt danach holte er mit dem anderen Arm aus und boxte ihm in den Bauch. Wiederrum rammte er danach seinen Ellenbogen in Natsumes Rücken hinein, so, dass dieser auf seine Knie gehen musste. Jimin reagierte schnell und stieg mit seinem schweren Stahlkappenschuh auf seine Hand drauf, mit der er sich am Boden abstützte.

"Du bist nichts als ein kleiner nutzloser Wurm, ein dreckiges Arschloch ohne Freunde, den keine Seele interessiert. Abschaum, der nichts anderes verdient, als verprügelt zu werden!", machte er ihm klar und stand noch immer auf seiner Hand, mit einer seiner Hände griff er in sein Genick und drückte ihn runter, während er mit der anderen Hand ein Messer aus seiner Jacke herausholte. Mit dem wollte er gerade zustechen.

Der letzte Satz brachte Jimin richtig zur Heißglut. Jetzt war er in seinem Element und schlug gnadenlos auf ihn ein. Dieses mal spürte er Schmerzen und er keuchte auf. Im Moment hatte er überhaupt keine Zeit um sich zu wehren. Auch Jimin warf mit Worten um sich und beleidigte ihn zutiefst.

Warum dachte jeder nur so schlecht von ihm? War er wirklich so ein Versager?

Weil er fast schon am Boden lag, stieg Jimin mit seinem Schuh auf seine Hand, mit der anderen zog er jetzt sein Messer raus. Sein Adrenalin stieg hoch und er rammte ihn zu Boden und das Messer flog weg.

"Wolltest du mich gerade erstechen?" fragte er wütend und lief schnell zu der Waffe.

Sofort rannte er auf ihn zu und ritze ihn einen langen Strich in den Bauch.

"Wenn du nicht sofort das weite suchst, bringe dich um!", drohte er ihm.

Natürlich würde er nie so weit gehen und jemanden töten, aber Jimin war total verrückt und hatte sogar extra ein Messer mitgenommen. Sagte das nicht alles? Das einzigste was er bei sich trug war eine Packung Kondome.

Bevor er zustechen konnte, sammelte dieser widerwärtige Mensch seine Kräfte, stieß ihn voller Kraft zu Boden und sorgte dafür, dass Jimin dadurch das Messer verlor, das er in seiner Hand gehalten hatte.

Ist der einfach nur komplett dumm?? Was denkt der, was ich machen wollte? Ihm den Bart rasieren?

Natsume war schnell und stärker, als er gedacht hatte. Im Nu hatte er das Messer und schlitzte Jimin am Bauch auf. Zum Glück ging das Meiste nur durch die Jacke und den Pulli. Die Klinge spürte er an seinem Bauch, aber es war keine tiefe Wunde. Jedoch brannte es höllisch und er stapfte ein paar Schritte zurück. Das wichtige war, dass er jetzt kein Blut von sich auf den Boden tropfte.

Man merkte, dass Natsume sich nur aus Not heraus wehrte und keine Erfahrungen mit solchen Dingen hatte. Auch seine Drohung konnte er nicht ernst nehmen. Seine Mütze lag am Boden und er strich sich durch seine Haare.



Wie wütend war er gerade, das konnte er nicht sagen. Schnell setzte er die Mütze wieder auf und ging auf Natsume los, schlug ihm das Messer aus der Hand und kickte in mit voller Wucht durch das Fenster. Die Scheibe zersprang an der Stelle in viele Einzelteile und er folgte seinem Opfer nach draußen. Es war ein schöner Tag für Januar, die Sonne scheinte sehr und brannte im Gesicht, doch das war jetzt unwichtig.

Jimin atmete schnell ein und aus, denn so ein Kampf benötigte viel Energie. Dass Natsume so ein harter Brocken sein würde, hätte er vorher nicht geglaubt, aber er würde ihn auf jeden Fall erledigen. Und wenn es Stunden dauern würde.

Jimin war ganz anderer Meinung und lies sich von seiner kleinen Drohung nicht beirren. Mit einem Mörderblick kam er auf ihn zu und schlug ihm das Messer aus der Hand. Schon langsam fing an seine Schmerzmittel nachzulassen. Jedoch war sein Gegenüber noch nicht fertig mit ihm. Wutentbrannt schleuderte Jimin, Natsume durch die Fensterscheibe und man hörte das auf klirren von den Scherben.

Dieser miese Dreckskerl. Wieso weiß er genau was er machen muss? Ist er ein Profi? Bestimmt nicht! Hat sicher nur Anfängerglück.

Er landete auf den Boden und Jimin folgte ihm wieder.

Es ist sein Ernst. Sie sind wirklich zusammen.

Überall kam Blut zum Vorschein und einige alte Wunden gingen auf. Das war richtig blöd für ihn, denn es hieß dass er im Nachteil war.

"Du arroganter Schnösel. Nur weil du Geld hast, denkst du du könntest sie für dich haben!", schrie er ihn an.

Nun war Jimin zu weit gegangen und dafür sollte er bezahlen. Panisch sah er sich um und griff nach einer größeren Glasscherbe. Rasch stand er auf und lief wieder auf ihn zu und rammte diese in seinen Oberkörper.

Nun dachte Jimin ihn endlich soweit zu haben, doch der Mistkerl wollte einfach nicht aufhören und versuchte es immer wieder. Natsume sah schon übel zugerichtet aus, aber das war ihm noch nicht genug, er sollte für alles leiden, was er Nora angetan hatte. Wie könnte er ihn am Leben lassen? Das konnte er definitiv nicht?

Auf einmal fing er an ihn anzuschreien, nahm etwas in die Hand und stach es Jimin in den Oberkörper. Es war eine große Scherbe, die von dem zerbrochenem Glas am Boden gelegen war.



Vor Schmerz stolperte er etwas zurück und hielt seine Hand an das Glasstück, das in seiner Brust steckte. Schmerzvoll und schwer atmete er ein und aus, seinen Schmerz musste er sich jetzt aber unterdrücken und keinesfalls durfte er die Scherbe aus seinem Körper ziehen, denn dann würde es erst Recht anfangen zu bluten. Das konnte er nicht riskieren, da kämpfte er lieber mit den wahnsinnigen Schmerzen weiter.

Nun reichte es ihm endgültig. Jimin sah ihn voller Hass und Wut an.



"Nora kann man mit keinem Geld der Welt kaufen, du schwanzgesteuertes Stück Scheiße!", schrie er zurück. Blitzschnell fuhr seine Hand von dem Glasstück zu Natsumes Hals, in den er feste hineindrückte, es floss sogar schon Blut. Jetzt war seine Geduld ein für alle Mal erledigt. Aggressiv hob er ihn nun mit der Hand an seinem Hals hoch und schleuderte ihn gegen einen Grabstein. Sofort ging er hinterher und fasste seinen Hinterkopf, indem er seine Hand in seine Haare klammerte. Dann sah er ihn an.

"Wie fühlt es sich an, wenn jemand etwas tut, was man nicht möchte?", fragte er ihn und schlug sein Gesicht auf den Grabstein, gegen den er vorher geflogen war. "Bete dafür, dass die da oben noch einen Platz für dich übrig haben!", schüchterte er ihn ein und schlug sein Gesicht wieder gegen den Stein. Jetzt war sein Opfer so weit, dass er ihn anflehte aufzuhören, er dürfte normal gar nicht mehr reden, doch er weinte und bettelte, wie ein kleiner Hund, mit dem man Mitleid haben sollte, doch das hatte Jimin absolut nicht.

Er ließ ihn für den Moment los, atmete heftigst ein und aus und sah sich um. Es kam ihm wie gelegen, dass dort ein Stück von einem dickeren Ast herumlag. Natsume konnte sich sowieso nicht mehr richtig rühren, also holte er es und kam zurück. Er war so voller Wut, dass er nicht einmal daran dachte, dass er ihn am Leben ließ. Er war ganz schön ins Schwitzen gekommen, denn die Sonne war sehr heiß und es war eine sehr Kraftaufreibende Sache, die er da machte.  Doch er war froh, wenn er sein Gesicht nie wieder sehen musste, noch seine Stimme je wieder hörte.

Mit aller Kraft, die ihm noch blieb und von seinem Adrenalin angetrieben, schlug er auf Natsumes Kopf, immer und immer wieder. Das Blut spritzte in alle Richtungen, auf den Boden, in sein eigenes Gesicht, einfach überall. Nachdem von Natsumes Gesicht und seinem Kopf nicht mehr viel übrig war, atmete er wieder sehr schwer ein und aus und warf das Stück vom Ast aggressiv neben den Toten auf den Boden. Weil es noch nicht genug war, trat er zum Schluss noch einmal in den toten Körper rein. Weil das Blut, was vorher in sein Gesicht gespritzt war, anfing hinunter zu laufen, wischte er sich mit seinem Ärmel darüber und begutachtete die Leiche von dort.

Mehrmals versuchte sie ihren geliebten Freund zu erreichen, doch vergeblich. Er ging einfach nicht an sein Handy. War ihm schon etwas passiert? Sie machte sich echt große Sorgen um ihm und ihre Augen waren schon ganz rot vom weinen.



Erfolglos legte sie wieder auf. Sie hatte es schon mehrere Male versucht. Einfach nichts. Ihr Handy steckte sie wieder ein und sah sich weiter um. Überall waren Leute beerdigt worden an diesem Ort. Wenigstens war Tag, denn an so einen verlassen Friedhof in der Nacht würde sie niemals freiwillig hingehen. Die ganzen Gräber machten ihr schon sehr Angst.

"Jimin?", fragte sie verunsichert durch die Gegend.



Da sie ihn draußen nicht finden konnte, wollte sie es in der Halle versuchen. Vermutlich lag er bewusstlos in der Halle oder noch schlimmer beide. Dann musste sie wieder der Polizei Bescheid geben. Diesen einen Beamten wollte sie sicher nicht sehen, der ihr letztens alles weggegessen hatte. Ein bisschen dauerte es, bis sie zur Halle kam und schon hörte sie aus der Ferne wie jemand durchs Fenster geworfen wurde.

Besorgt hetzte sie nach vorne um alles besser sehen zu können. Aus der Ferne konnte sie es noch nicht erkennen. Nach und nach wusste sie wer wer war. Prompt blieb sie stehen und sah sich alles genau an. Ihre Beine trugen sie nicht mehr, denn das was sie sah schockierte sie so sehr, dass sie es gar nicht schaffte einzugreifen. War das nicht alles nur ein böser Traum?



Überall war Blut zu sehen. Natsume sah richtig schlimm aus und sie dachte wieder zurück an Silvester wo sie ihn auch so zugerichtet gesehen hatte. Plötzlich rannte Natsume wieder auf Jimin los und stach ihm eine Glasscherbe in die Brust. Mit ihrer Hand, hielt sie sich den Mund zu damit sie nicht aufschrie. Mit ihren Augen folgte sie allen Bewegungen und traute sich gar nicht zu blinzeln. Beide lieferten sich einen Kampf um Leben und Tod! Aber warum? Konnte man das nicht einfach bereden? Nach einer Weile flehte Natsume schon um Vergebung und bettelte, doch Jimin reichte es noch nicht. Brutal schlug er mit einem Ast auf ihn ein und zertrümmerte seinen Schädel, dass in allen Richtungen das Blut spritzte. Jimin bekam nicht einmal mit, dass Nora alles mitansehen konnte. Ihr Körper fiel in starre und sie sah noch wie er sich das Blut aus dem Gesicht wischte. Ihr war Speiübel und am liebsten wäre sie zusammengebrochen, aber es ging nicht. Dann drehte sich Jimin zu ihr um.

Fassungslos und zugleich ängstlich sah sie ihn an und er sah ihr in die Augen.



War das ihr geliebter Jimin? Wie konnte sie nur so einen Menschen lieben? Ihr Herz wollte es verstehen, aber ihr Verstand war einer anderen Meinung. Sie musste um ihr Leben laufen, denn jetzt würde er sie sicher auch töten nachdem sie so etwas gesehen hatte.

Hysterisch fing sie an wegzulaufen. Noch nie in ihrem Leben war sie so flink gerannt. Gut, dass sie früher in Sport hervorragend gewesen war. Würde Jimin sie auch töten? Hatte er ihr alles nur vorgespielt? Sehr viele Gedanken flogen durch ihren Kopf, aber das musste sie jetzt beiseite schieben und sich auf die Flucht konzentrieren.. Gerade als sie dachte, sie würde ihm davonlaufen, blieb sie bei einem Ast hängen und stolperte. sie hörte nur noch mehr ein knacksen. Entweder war ihr Fuß verstauscht oder gebrochen. Nie im Leben konnte sie jetzt noch vor ihm flüchten.

Kaum war er mit seiner Tat fertig, drehte er sich um und dann stand Nora dort. Als sich ihre Blicke trafen und er die Angst und Verzweiflung in ihren Augen sehen konnte, da schmerzte sein Herz. Wie konnte das passieren, dass sie hier auftauchte? Hatte sie etwa alles mit angesehen?



Jimins Herz schmerzte gerade sehr, weil er nie wollte, dass sie das je herausfand. Auch ihm schossen augenblicklich Tränen in die Augen.



Es dauerte nicht lange, da fing Nora an zu laufen. Sie musste so angsterfüllt sein in diesem Moment, dass sie vor ihm weglief. So schnell er konnte lief er ihr hinterher. Eigentlich hatte er jetzt keine Kraft mehr übrig aber das musste er noch klären. Er lief und lief und holte sie langsam ein, da sah er, wie sie stolperte und am Boden liegen blieb.

"Nora...", keuchte er, denn er war ganz außer Atem. Jimin ging näher zu ihr und seine Augen waren schon sehr mit Tränen gefüllt, denn sie sah ihn gerade nicht mit dem Blick voller Liebe an, mit dem sie ihn sonst immer ansah. Es war Enttäuschung, Angst und noch etwas, was er nicht deuten konnte. So hatte sie ihn noch nie angesehen und genau das hatte er immer gefürchtet. Er sah sie an und es machte ihn traurig.



Seine Hand legte er an ihre Wange.

"Es tut mir so leid", entschuldigte er sich bei ihr und schlug ihr dann auf den Hinterkopf. Ihm tat einfach alles weh, die Scherbe steckte auch noch immer in seiner Brust, damit er kein Blut verlor. Da er sie nicht dort liegen lassen konnte, hob er sie hoch und ging zurück zum Tatort, wo er das Messer noch einsammelte und alles, was irgendwelche Spuren hinterlassen haben könnte. Dass ihr das Handy während ihrer Flucht aus der Tasche gefallen war, bekam er nicht mit und deshalb konnte er es auch nicht mitnehmen. Die Leiche ließ er natürlich einfach dort liegen. Dann verschwand er mit Nora und den Beweisen.

SONNTAG 26.01.2020

Kang Joon und N hatten einen neuen Fall. Es kam ihm so vor, als würden die Fällte gar nicht mehr aufhören. Eine Angehörige wollte heute Morgen ihre Verstorbenen Familienmitglieder besuchen, als sie am Friedhof einen grauenhaften Fund machte. Sofort wurden die beiden verständigt und machten sich auf den Weg hier her. Schon auf der Fahrt fingen sie fast einen Streit an, wieso konnten sie sich nicht einmal verstehen?

Mit ihrer Ausrüstung kamen sie her. Die Spurensicherung war auch schon dort und ließ die zwei durch zum Tatort. Bei dem Anblick wurde ihm fast schlecht, denn das sah echt widerlich aus. Die Leiche hatte einen eingeschlagenen Kopf, wenn man das noch so nennen konnte. Sofort überreichten die anderen Kang die Fundsachen, die sie bei dem Opfer gefunden hatten. In der Tüte war ein Handy, eine Geldtasche und eine Packung Kondome drin.



"Wer trägt eine Packung mit Kondomen mit sich herum?", fragte er vor sich hin, sah dann kurz zu N, weil er ihm so etwas auch zutrauen würde und holte aus der Türe die Geldbörse heraus, der er sich nun zuwendete. Glücklicherweise war dort ein Ausweis drin, sonst hätten sie noch etwas länger darauf warten können, was die Forensiker wegen der Personenidentifikation sagen würden. Da von seinem Gesicht nicht mehr viel übrig war, war das gar nicht so leicht. Während er die Geldtasche durchsuchte, gab er seinem Kollegen die Tüte.

"Schau in seinem Handy nach, ob du irgendetwas findest."

Da die anderen auch noch nicht lange dort waren, hatten sie noch nicht das ganze Gebiet abgesucht.

Schon wieder ein so grauenvoller Mord. Ich tippe stark darauf, dass es sich wieder um den selben Mörder handelt, es sieht nicht so aus, als würde es irgendwelche Spuren geben. Doch müssen wir darauf warten, was die Spurensicherung wegen Blut und Fingerabdrücken sagt...

Und schon wieder hatten sie einen neuen Fall. Das regte ihn schon richtig auf. Konnte der Mörder einfach nicht aufhören jemanden zu töten? Weil es eben seine Arbeit war, kam er her und sah sich den Tatort an.

"Richtig ekelhaft", sagte er zu seinem Kollegen und beobachtete die Leiche.



"Das ist sicher der gleiche Mörder.", meinte er und wandte sich zu Kang.



Sein jüngerer Kollege wollte von ihm, dass er sich das Handy ansah. Wieso musste er das machen? Das konnte er doch selber auch. Mit einem du kannst mich mal Blick sah er ihn an.



Trotzdem nahm er das Handy und sah es sich genauer an. Demjenigen dem das Handy gehörte, hatte mehrere Male jemanden angerufen aber keinen erreicht. Es war kurz davor, wo das Opfer umgebracht wurde. Auch den Namen vom Opfer war bei den Nachrichten dabei. Er sah sich die Fotos an, damit er wusste wem das Handy gehörte und er glaubte nicht was er da sah. Konnte das möglich sein? Es war Nora die sie vor einiger Zeit verhört hatten. Andauernd kam sie in ihrem Fall drin vor.

Ist sie also doch die Mörderin? Das könnte gut passen, sie hat in aus Wut umgebracht, aber wäre sie zu so etwas fähig? Stille Wasser sind tief.. Vielleicht hat sie ja nur das Opfer gespielt.

"Wir müssen herausfinden wo Mrs. Lee ist. Es ist ihr Handy."



Komischerweise waren wieder alle Beweise verschwunden bis auf das Handy, Natsumes Geldtasche und Kondome.

Für ihn war der Fall abgeschlossen und er reichte Kang das Handy.

"Sieh dir mal ihre Fotos an. Da sind ein paar Hingucker dabei", merkte er an und grinste blöd.



Es waren ein paar Fotos dabei die nicht für jeden bestimmt waren.

"Ich muss nachdenken", sagte er und holte aus seiner Tasche Essen heraus und fing an zu essen.

N ging auch davon aus, dass es der selbe Mörder war. Sie waren sich mal einig, aber Kang sagte dazu noch nichts, da es keine handfesten Beweise gab. Immer Wiede fragte er sich, wie jemand zu solchen Taten fähig war. Er war zwar Polizist und müsste auch schießen, wenn es einmal notwendig sein würde, jedoch war das nie der Fall gewesen. Ein Schuss war aber etwas anderes, als jemandem den Kopf zu zertrümmern.

Nun hörte er von seinem Kollegen den Namen Ms. Lee und sah zu ihm. Kurz musste er überlegen und ordnete den Namen nun zu. Lee war ja kein seltener Name in Korea. N hatte sich das Handy angesehen und herausgefunden, dass es ihr gehörte.

"Ihr Handy?", wiederholte er und nahm das Handy entgegen. Er sah es sich an, nicht weil er die Bilder ansehen wollte, von denen N geredet hatte, sondern um es zu bestätigen.



"Wenn wir sie befragen, sprichst du sie nicht auf diese Fotos an!", befahl er gleich, weil er sich denken konnte, dass er das machen wollte.

Soll sie etwa seine Mörderin sein? Naja, ein Motiv hätte sie auf jeden Fall. Kangjoon dachte kurz nach und ignorierte sein schmatzendes Gegenüber für einen Moment.

Beim Armdrücken war sie so schwach damals... und auch letztens wirkte sie nicht so, als wäre sie so stark. Hat sie überhaupt die Kraft, einen Mann mehrmals gegen den Grabstein zu schlagen?

Bei dem Mord von Kris schon hatte er schon ausgeschlossen, dass sie es war, wie konnte sie das hier schaffen? Mit Adrenalin konnte ihm das niemand erklären.

"Wir sollten mal nachsehen, ob sie Zuhause ist. Auf jeden Fall gehört sie auf dem Revier verhört", meinte er zu ihm. Nachdem die beiden dort ihre Arbeit erledigt hatten, fuhren sie zu ihrem Haus.