Garten

Noch schlimmer hätte der Tag nicht mehr kommen können. Da sie viele gemischte Gefühle hatte, wollte sie kurz für sich sein. Sie setzte sich hin und atmete durch.

Jetzt weiß er das ich ein Fan bin. Wahrscheinlich denkt er ich bin so eine verrückte. Naja so gesehen ist er echt heiß, aber würde er mich überhaupt wollen?

Sie wusste nicht wieso, aber sie wollte weinen. Da es aber nicht passte, machte sie es nicht. Da ihr Hund im Garten war, kam er angelaufen und legte sich auf ihren Schoß. Immer wenn Gucci bei ihr war, ging es ihr viel besser.

Ich sollte zurück bevor die anderen von mir noch einen schlechteren Eindruck haben.

Sie streichelte ihren Hund und gab ihm ein Küsschen.

Ich schaffe das. Schlimmer und peinlicher kann es ohnehin nicht mehr werden.

Nachdem es ihr ein bisschen besser ging, machte sie sich auf den Weg wieder ins Haus.

Die beiden kamen her und sie musste überlegen was sie mit ihm überhaupt reden wollte.

"Das hier ist ganz schön anstrengend.", sagte sie und sah ihn dann an.



"Ich dachte nicht das ich einmal jemanden heiraten muss, denn ich nicht liebe.", sagte sie ihm einfach gerade heraus.

Da sie zu ihm ehrlich sein wollte, wollte sie gleich alles klarstellen. Für ihn fühlte sich es wahrscheinlich genauso an.

"Also nicht böse verstehen, ich mag dich echt gern, als Sänger und Tänzer und du siehst gut aus, aber das hier ist etwas anderes.", erklärte sie ihm gleich.

Hoffentlich fasst er es nicht böse auf.

Der Garten war schön, zwar klein, aber ein sehr stilvoller Garten. Das Wasser um die Terrasse herum gefiel ihm gut, es wirkte alles sehr harmonisch dort. Die Stille von draußen war sehr angenehm zum Vergleich von den Gesprächen drinnen, doch Ayumi durchbrach diese schnell.

„Ja, das ist es. Ich hätte nicht gedacht, dass es so laufen würde, aber es ist wirklich anstrengend“, stimmte er ihr zu und setzte sich auf den Boden, an die Kante, wo der Übergang von Raum zur Terrasse war. Ayumi stellte gleich klar, wie sie wirklich für ihn empfand und er nickte dann. Als sie aber davon sprach, dass sie ihn als Idol gerne mochte musste er etwas lachen.

„Ich habe gehofft, dass du kein verrückter Fan bist“, berichtete er ihr und war erleichtert, dass sie normal wirkte.



„Ihr habt ein schönes Haus... gefällt mir gut.“

Sie setzte sich zu ihm und sah ihn an.

"Was verstehst du unter einem verrückten Fan? Hattest du Angst ich würde dich einsperren und dich nicht mehr freilassen?", meinte sie und lachte.



"Danke. Das meiste hat mein Vater an dem Haus selbst gebaut. Mir gefällt es auch, es erinnert mich immer an ihn.", erklärte sie ihm.

Niemals hätte sie daran gedacht, das Wonho ihr Verlobter werden würde.

"Wieso wurdest du zur Heirat gezwungen?", fragte sie neugierig nach.

Wenn es um Idole ging, konnten sie jede haben die sie wollten, aber bei Wonho war es ganz anders.

Bei dem, was sie sagte musste er auch lachen.



"Nein, das nicht. Aber es gibt doch Fans, die besessen sind von ihren Idolen. Du machst aber einen normalen Eindruck auf mich."

Wonho sah sich noch mal um, als sie erwähnte, ihr Vater habe das meiste selbst gebaut.

Woah, er war ein talentierter Mann.

Weil er sich vorstellen konnte, wie nahe es ihr gehen musste, über ihren Vater zu reden, wollte er darüber gar nicht mehr reden. Aber sie sprach gleich schon das nächste Thema an, nun waren sie wieder beim Thema Heirat.

"Um ehrlich zu sein, tu ich meinen Eltern den Gefallen. Ich bin ihnen viel schuldig und möchte nicht, dass es ihnen meinetwegen schlecht geht", gab er ehrlich zu und sah zu ihr.



"Das ist in deinen Augen bestimmt nicht logisch, wieso sollte ein Idol sich auf eine arrangierte Ehe einlassen... aber meine Eltern sind das Wichtigste für mich, also möchte ich, dass sie glücklich sind."

Wonho hatte schon viele Gespräche mit ihnen geführt, weil er ihnen immer etwas kaufen wollte, was er auch durfte. Doch sie sagten ihm auch deutlich, dass sie nicht durch sein Geld glücklich würden, sondern, dass sie einen inneren Frieden hatten, wenn er jemanden heiraten würde. Sie sorgten sich einfach darum, dass er wegen seinem jetzigen Leben keine Frau finden würde und somit auch keine Familie gründen könnte.



"Also, ganz gezwungen worden bin ich nicht."

Es war ihm auch klar, dass er es mehr oder weniger freiwillig machte, aber die Art wie und wen er heiraten sollte, da hatte er nicht wirklich Mitspracherecht.

Ayumi sah zu ihm hoch und dachte sich ihren Teil.



Gut das er noch nicht mein Zimmer gesehen hat. Für andere ist das schon übertrieben. Fast alles ist mit Postern vollgeklebt und mit anderen Merchandise. Die meisten Poster habe ich mit ihm, weil er einfach echt übertrieben scharf ist.

Aufmerksam hörte sie ihm zu.

Er macht das wegen seinen Eltern? Dann hat er eine sehr gute Beziehung zu ihnen.

„So ähnlich gehts mir auch. Seitdem mein Vater nicht mehr da ist, verdienen wir nicht mehr so viel Geld und ohne einen Mann werden wir nicht uns nicht mehr lange in dem Haus aufhalten können. Ich studiere und mache eine Tanzausbildung und nebenbei helfe ich meiner Mutter immer aus, aber sie ist schon sehr überfordert mit allem. Deswegen muss ich dringend  heiraten, damit es ihr wieder besser geht.“

Für ihn muss sich das wahrscheinlich bemitleidenswert klingen.

„Ehrlich gesagt habe ich befürchtet, ich müsste einen älteren Mann heiraten.“

Mit ihm habe ich es gut erwischt, aber er mit mir eher nicht, wenn er Fans nicht so mag. Ich heirate meinen Bias, ich könnte durchdrehen.

Nun erzählte sie ihre Geschichte. Es war eine vertraute Geschichte, so war es oft in koreanischen Familien, es war einer der häufigsten Gründe, deshalb junge Mädchen eine arrangierte Heirat antraten. Wonho sah sie an und hörte aufmerksam zu.

„Das ist für deine Mutter bestimmt auch keine leichte Entscheidung gewesen, ihre einzige Tochter an jemanden zu verheiraten, den niemand kennt.“

Er sah sie noch immer an und lächelte dann.



„Ja es hätte uns beide schlimmer treffen können“, meinte er und sah dann zum Garten hin.

„Du machst eine Tanzausbildung?“, fragte er nach, da sie das vorher erwähnt hatte. Er kannte es, wie stressig das sein konnte. Bevor er ein Trainee bei Starship war, hatten sie auch nicht viel und mussten schauen wie sie es schafften zu leben.

„Ich weiß sie hätte mir eine andere Zukunft vorgestellt.“, meinte sie zu ihm und lächelte dann auch.



In echt ist sein Lächeln noch schöner. Er bringt mich noch um damit.

„Seit circa einem Jahr, aber ich habe noch viel zu lernen. Bei den anderen sieht das alles richtig leicht aus,  aber ich lerne nicht so schnell wie andere deswegen brauche ich viel länger und muss alleine oft üben.“

Ayumi sah sich um und rief ihren Hund Gucci.

„Gucci! Komm her.“, befahl sie ihrem Hund.

Dann kam er auch schon angelaufen.

„Hey wo warst du?“, fragte sie ihn und musterte ihn.



Sie drehte sich zu Wonho und sah ihn an.

„Magst du Hunde?“, fragte sie ihn neugierig.

Sie ist auf jeden Fall nett. Es hätte wirklich schlimmer sein können, schauen wir mal, wie das alles weiter läuft.

„Tanzen ist wirklich harte Arbeit, ich trainiere auch sehr viel, also verstehe ich das. Aber ich merke mir Schritte ziemlich leicht und trotzdem ist es oft schwierig“, erklärte er ihr.

Er fand es gut, dass sie wenigstens das Tanzen als gemeinsame Sache hatten. Wonho wusste aber immer noch nicht, was genau er von ihr halten sollte. Da sie sein Fan war, kannte sie ihn besser, als er sie kannte. Dann rief Ayumi ihren Hund, der auch gleich kam. Wonho mochte Hunde, hatte aber selbst keinen.

„Ja, ich mag Hunde gerne. Gucci ist ein interessanter Name, wie seid ihr darauf gekommen, den Hund so zu nennen?

"Also ich habe ihn nicht so genannt.", meinte sie und lachte.

Ich frage mich was er von mir hält.

"Meine Mutter hat einen bekannten und der hat ihn einfach so genannt. Frag mich nicht wieso, aber wir haben es dann dabei belassen. Jetzt habe ich mich schon so daran gewöhnt.", erklärte sie ihm.

Wenn wir heiraten, dann wohnen wir zusammen und vor allem frage ich mich ob wir das gleiche Bett teilen. Und will er Kinder haben? Das heißt ja dann....

Nachdem sie Gucci gestreichelt hatte, verschwand er wieder in den Garten.

"Steht der Termin schon fest?", fragte sie ihn interessiert.

Vielleicht weiß er ja schon mehr als ich.

"Ah, so ist das also", meinte er und sah dann wieder zu ihr, als sie fragte, ob es schon einen Termin gab. Er schüttelte den Kopf.

"Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Hast du irgendwas darüber gehört?", fragte er nach.

„Nein. Ich dachte vielleicht wüsstest du mehr als ich. „



Er ist einfach so lieb wie er sich immer gibt.

Nachdem sie noch ein wenig geplaudert hatten, gingen sie wieder rein. Sie verbrachten noch ein paar Stunden zusammen und dann fuhren Wonho und seine Familie nach Hause.