Zimmer von Suho

Eine andere Stimme erklang auf einmal in dem Raum, Hana sah zur Seite und sah Chen. Mittlerweile hatte sie sich die Namen der Mitglieder auch gemerkt. Zum Glück hatte Suho inzwischen etwas an, sonst wäre ihr das richtig peinlich gewesen.

"Nein, gar nicht!", antwortete sie schnell und stand dann auf, nachdem sie alles trocken gemacht und aufgehoben hatte.

"Ich bin schon wieder weg!", meinte sie, beugte ihren Kopf rasch und ging dann aus dem Zimmer raus.

Weil sie es plötzlich so eilig hatte drehte er sich noch nach ihr um.



"He, ich hab nicht gesagt, dass du gehen sollst!?", rief er freundlich hinterher, aber sie war schon unten. Chen drehte sich zu Suho.

"Sie hat es ganz schön eilig... Naja."

Nun stellte er die Frage, wegen der er zu dem Leader gekommen war. Nachdem er eine Antwort bekommen hatte, ging er wieder aus dem Zimmer raus.

Am nächsten morgen musste er noch immer an Hana denken. Ihre Reaktion als sie ihn gesehen hatte, ging ihm einfach nicht aus dem Kopf. Obwohl er am Vormittag schon Besorgungen gemacht hatte, musste er nur an gestern denken. Wieso ging ihm diese Sache nicht aus dem Kopf? Das sie so wirres Zeug geredet hatte, fand Suho echt niedlich. Er hoffte darauf, dass er sie heute wieder sah. Da er es wieder gut machen wollten, hatte er eine Kleinigkeit besorgt. Mit dem Geschenk ging er nach unten ins Wohnzimmer und wartete dort auf sie.

"Junmyeon?", fragte er nach und sah nach, ob Suho dort war.

"Hast du alles gefunden? Ich habe sonst auch noch Bettwäsche, die ich nicht brauche."



Chen betrat das Zimmer und sah sich um, das tat er fast immer, wenn er irgendwo reinkam.

Suho kramte gerade aus seinem Schrank ein paar Sachen hervor und sah dann zu Chen, der in seinem Zimmer stand.

"Das Kissen habe ich gefunden, aber die Decke habe ich blöderweise irgendwo verräumt. Wahrscheinlich habe ich die oben im Dachboden. Hast du eine Bettdecke über?", fragte er ihn und sah ihn an.

"Sicher", meinte er.

Chen hatte eines der größeren Zimmer, deshalb gab es bei ihm meistens etwas zu finden. Wenn sie mal Besuch da hatten, was eher selten war, dann war es nur von der Familie jemand. Aber wie gesagt, das passierte nicht so oft, weil sonst jeder eher seine Familie besuchen fuhr.

Er ging aus dem Zimmer in seins und kam dann mit einer Decke wieder.

"Die wird passen, oder? Wann hast du schon gegessen?", wollte er wissen. "Hast du sie eigentlich schon fragen können, ob sie mehr arbeiten möchte?"

Hana kam hoch und sah die offene Tür bei Suho seinem Zimmer. Sie wollte nur daran vorbeigehen, sah aber dann beim hineinlinsen, dass Chen dort war.

Sie klopfte an der Tür.



"Entschuldigt, ich wollte nur Bescheid geben, dass das Essen fertig ist", meinte sie kurz und knapp und ging dann zu Xiumins Zimmer weiter, gab ihm ebenfalls Bescheid und ging wieder in die Küche zurück.

"Ja, die passt. Vor einiger Zeit, habe mir selbst etwas gekocht. Und ja, ich habe sie gefragt. Sie überlegt es sich noch.", meinte er nur.

Er wollte Chen nicht die Geschichte erzählen. Zum Glück störte Hana die beiden, weil sie zum Essen rief.

"Ich mach mal alles fertig."

Er nahm die Decke und die Bezüge und ging damit nach unten.

Endlich konnte Suho duschen gehen und sich umziehen. Nachdem er mit seiner Routine fertig war, ging er nach unten um noch kurz mit den anderen zu reden.

„Hm, achso. Dann verpasst du das gute Essen“, sagte er und da unterbrach Hana sie auch schon.

Chen ließ die Decke dort, damit Suho alles fertig machen konnte und ging dann in die Küche runter.

Die Band hatte heute einen Auftritt in einer Fernsehshow doch Suho fühlte sich richtig schlecht und konnte leider nicht mitfahren. Da die Firma das Event nicht verschieben konnte, mussten sie es heute machen und ließen deswegen Suho zurück. Mit Fieber und Schwindel legte er sich ins Bett. Wenigstens konnte er sich heute in Ruhe ausruhen.

Hana wurde Bescheid gegeben, dass für ein paar Tage niemand Zuhause sein würde. Das entspannte sie ziemlich. Niemand, der sie beobachten konnte oder den sie versehentlich beobachtete. Letztens am Pool, das war ihr schon sehr unangenehm gewesen.

Sie wusste nicht, dass doch nicht alle dort waren. Dass Suho krank in seinem Bett lag, davon hatte sie keine Ahnung. Da sie sich alleine fühlte, machte sie über die Anlage im Wohnzimmer die Musik an, heute wollte sie überall richtig durchlüften und die Zimmer gründlich sauber machen. Für die hatte sie in letzter Zeit nicht so viel Zeit, da ständig wer da war.

Nachdem sie die Fenster überall aufgerissen hatte, wollte sie das nun auch noch in Suhos Zimmer tun. Doch als sie die Tür geöffnet hatte, erschrak sie sich furchtbar.

„Oh Gosh!“, sagte sie leise vor sich hin.

Wieso ist Suho hier? Ich dachte, dass alle weg sind? Wieso liegt er zu der Zeit im Bett...

„Ha... hallo?“, fragte sie nicht zu laut und ging einen Schritt weiter, um nachzusehen. „Bist du wach?“

Nachdem sie etwas näher bei ihm war, konnte sie hören, wie schwer er atmete.

Huh? Geht es ihm nicht gut?

Hana ging langsam in seine Richtung und legte ihre Hand vorsichtig an seine Schulter.

„Suho?“

Es war besser, wenn sie ihn ansprach und erfuhr, was los war mit ihm.

In den nächsten Stunden ging es Suho gar nicht gut. Sein Körper fühlte sich kraftlos und schwach an. Er konnte nicht einmal aufstehen, weil es ihm so schlecht ging. Das Hana nach ihm fragte, bekam er gar nicht mit. Plötzlich spürte er eine Hand an seiner Schulter und er griff langsam nach ihrem Handgelenk. Seine Kleidung war vom Schweiß durchnässt und sein Hals war staubtrocken. Er benötigte unbedingt Wasser und seine Atmung fiel ihm immer schwerer.

"Hana? Ich brauch Wasser...", meinte er und sah sie an.



Erschöpft ließ er sie wieder los. Seine Augen konnte er kaum öffnen, deshalb schloss er sie wieder.

Kann er mich nicht hören? Schläft er so tief?, fragte sie sich, doch dann griff er an ihr Handgelenk.

"Oh, tut mir leid.. habe ich dich geweckt?", fragte sie, aber gleichzeitig fragte er nach Wasser.



"Ja, sofort!", bestätigte sie und beeilte sich, um ihm ein Glas Wasser zu holen. Schnell lief sie in die Küche und füllte ein Glas mit Wasser, dann kam sie wieder hoch zu ihm und hielt ihm das Glas entgegen. Suho sah überhaupt nicht gut aus.

"Hier... ich habe dir Wasser geholt!", teilte sie ihm mit und beobachtete ihn.

Er ist ganz alleine und krank? Wieso ist niemand bei ihm?

Hana eilte gleich aus seinem Zimmer um ihm Wasser zu holen. Nachdem Hana mit einem Glas Wasser da war, setzte er sich langsam auf und sah zu ihr.



"Danke", bedankte er sich und wollte das Wasser entgegen nehmen, aber er zitterte so.

Mit seiner Hand, die er vorher hochgehoben hatte, stützte er sich wieder. Es drehte sich alles in seinem Kopf wie verrückt.

"Kannst du mir beim trinken helfen?", fragte er heiser.



Er brachte fast keinen Ton mehr heraus. Von Stunde zu Stunde ging es im immer schlechter. Suho war richtig froh, dass er zu Hause geblieben war, denn so hätte er die anderen nur angesteckt.

Er setzte sich auf und Hana musste schlucken. Gerade fühlte es sich auch so an, als würde ihr Hals austrocknen. Dass total durchgeschwitzte Oberteil, hatte sich ganz eng an seinen Körper geschmiegt und man konnte einfach viel dadurch erkennen.

Doch mit seiner Frage, ob sie ihm beim trinken helfen konnte, riss er sie aus ihren Gedanken, zum Glück.

"Ja, sicher!", meinte sie und nahm das Glas in die Hand, dann hielt sie es ihm an den Mund, damit er etwas trinken konnte. In so einer schlechten Verfassung hatte sie ihn noch nie gesehen, es tat ihr leid.

Nachdem er getrunken hatte, stellte sie das Glas wieder weg.



"Du musst dir etwas trockenes anziehen!", meinte sie, dabei sah sie ihn an. "Du siehst gar nicht gut aus."

Hana stand vor ihm und schob mit der Hand seine verschwitzten Haare zur Seite, um an seine Stirn zu greifen. Es war klar, dass es ihm nicht gut ging, aber sie wollte wissen, ob er Fieber hatte.

Das Wasser tat ihm richtig gut und sein Hals fühlte sich schon ein wenig besser an. Hana schlug ihm vor etwas trockenes anzuziehen, weil er so durchnässt war, aber er selbst hatte einfach keine Kraft dazu. Dann legte sie ihre Hand auf seine Stirn und wollte wissen ob er Fieber hatte.

"Würdest du mir ein Handtuch und ein Shirt holen? Egal welches.", schuf er ihr an.

Wenn er nicht so kraftlos gewesen wäre, hätte er sich selbst darum gekümmert.

"Darf ich dich dann um etwas unangenehmes bitten?"

"Ich hole es dir sofort", meinte sie und schon war sie weg.

Mit einem Handtuch in der Hand kam sie wieder und griff dann irgendein T-Shirt aus seinem Schrank, dass sie erwischte. Sie hielt es ihm hin und dann fragte er, ob er sie um etwas Unangenehmes bitten konnte.

"Hier", sagte sie und legte es neben ihn hin.



"Etwas Unangenehmes?", fragte sie und griff sich mit ihrer Hand in ihren Nacken.

"Normalerweise würde ich so etwas nie fragen, aber könntest du mir helfen? Ich schaffe es alleine nicht.", meinte er beschämt.

Weil es ihm so unangenehm war, konnte er sie nicht einmal ansehen.



"Das ist mir echt peinlich, aber wenn du nicht willst lass ich es einfach an.", erklärte er ihr gleich und sah sie dann wieder an.

In seinem Kopf drehte sich alles und er legte seinen kurz auf das Kissen.

"Helfen?", wiederholte sie leise und sah dann sein Shirt an.

Ohhh so helfen...

Hana nickte gleich. Es war viel wichtiger, dass er frische Kleidung anhatte. Etwas nervös griff sie gleich das Shirt unten an beiden Seiten an und versuchte es hochzuziehen. Ihr war es wirklich unangenehm, sie versuchte dabei in sein Gesicht oder wegzusehen.

"Kannst du deine Arme nach vorne strecken", fragte sie ihn, weil sie es nicht weiter bekam, da es so nass war.

Er war wirklich froh, dass Hana hier war und ihm helfen wollte. Sie war echt lieb und half ihm sehr, auch wenn es für sie sicher nicht so aussah. Suho stützte sich auf und hob seine Arme.

"Kannst du mir doch ein Schalfhemd bringen? Tut mir Leid, ich hätte dir das früher sagen sollen.", entschuldigte sich sofort bei ihr.



Bin ich froh, dass sie hier ist. Wer weiß wie es wir sonst ergangen wäre. Auf Hana ist echt verlass.

Jede Bewegung von Suho war richtig anstrengend und das merkte sie bestimmt auch.

"Danke für deine Hilfe", sagte er verlegen.

Sein nasses T-Shirt legte sie zur Seite und sah ihn an, weil sie nicht auf seinen Stahlkörper starren wollte, das fand sie unpassend. Er bat sie doch um ein Hemd zum Schlafen. Das war sicher die bessere Wahl, denn so wie es aussah würde er bestimmt noch mehr schwitzen und es war nicht so kraftaufwändig für ihn.

"Natürlich!"

Hana ging zum Schrank und suchte eines heraus, mit dem kam sie wieder zu ihm. Als sie sich vom Schrank zu ihm umgedreht hatte, bekam sie fast einen schrecken, weil sie in dem Moment nicht daran gedacht hatte, dass er ja oben herum nichts anhatte.

Sie half ihm zuerst dabei den Schweiß ein wenig von seinem Körper abzutupfen. Danach half sie ihm in das Hemd zu kommen und fing dann an von unten nach oben die Knöpfe zu zu machen. Dabei versuchte sie sich wirklich auf die Knöpfe zu konzentrieren.



Als sie fertig damit war legte die das Handtuch zusammen und hob das Shirt auf.

"Du solltest dich weiter ausruhen. Wenn du irgendwas brauchst, dann bin ich da, okay?"

Ohne sich aufzuregen oder zu murren, half sie ihm. In diesem Augenblick war er ihr so unendlich dankbar. Das würde er sich auf jeden Fall merken.

Sein Magen knurrte richtig laut, aber er wollte sie nicht auch noch darum bitten ihm Essen zu machen. Hana hatte schon so viel um die Ohren, da wollte er ihr nicht noch mehr zur Last fallen. Er hoffte nur das sie es nicht gehört hatte.

"Ja, danke", meinte er und lächelte sie etwas an.



Dann legte Suho sich zurück in sein Kissen. Genau jetzt knurrte sein Magen noch lauter und er legte seine Arme auf den Bauch. Er tat so als wäre nichts und schloss einfach seine Augen.

Gerade als sie rausgehen wollte, hörte sie, dass sein Magen knurrte. Hana ging aus seinem Zimmer, dabei schloss sie die Tür, denn im Rest des Hauses war es frisch, weil sie die Fenster noch geöffnet hatte.

Die dreckigen Sachen brachte sie zur Waschmaschine. Dann ging sie in die Küche.

Vorsichtig öffnete sie die Tür und ging hinein in das Zimmer. Suho sah einfach überhaupt nicht gut aus und er schwitzte ziemlich viel. Dabei war sie vielleicht eine halbe oder Dreiviertel Stunde nur unten gewesen, um das Essen zu machen.

Das Tablett stellte sie neben seinem Bett ab und ging dann ins Badezimmer, dort holte sie noch eine Schüssel mit kühlem Wasser und einem Waschlappen. Damit kam sie wieder und setzte sich jetzt sorgsam zu ihm auf das Bett, sie saß am Rand und hatte die Schüssel neben dem Tablett platziert. Den Waschlappen tauchte sie hinein und wrang ihn aus, damit wischte sie ihm etwas über seine schwitzige und heiße Stirn drüber. Den Lappen machte sie erneut nass, wrang ihn wieder aus und tupfte ihm etwas über den Hals.

Nachdem Hana weg war, schlief er gleich ein. Nach einer Weile kam Hana wieder mit einem Tablett. Fürsorglich kümmerte sich sich um ihn. Langsam öffnete er ihre Augen und sah sie an.



Warum machst sie das alles für mich? um mich hat sich schon lang keiner mehr so gekümmert.

Weil er einfach nur sprachlos war, sah er wieder weg.



Wie soll ich das je wieder gut machen bei ihr?

Nun knurrte sein Magen wieder wie verrückt und er schämte sich dafür.

"Du bist wach!", stellte sie fest und zog den Lappen schnell weg, dann legte sie ihn in die Schüssel hinein.

Sogleich stand sie auf, sie wollte nicht, dass er dachte, dass sie es sich neben ihm bequem machte, das wäre ihr nur unangenehm gewesen.

"Hm, ich habe dir eine Suppe gemacht", meinte sie und drehte den Verschluss auf von der Kanne. Dann füllte sie etwas in das Schälchen um. "Und einen fiebersenkenden Tee auch, der ist vielleicht ein wenig bitter, aber er ist gesund und hilft", erklärte sie ihm und schenkte auch davon etwas um in die Tasse, die sie mitgenommen hatte.

"Kannst du dich aufsetzen?", fragte sie ihn.

Gerade während Hana ihn pflegte, merkte sie das er wach war und legte sofort den Lappen weg. Sie erklärte ihm, was sie alles für ihn zubereitet und gemacht hatte. Nickend sah er wieder zu ihr und setzte sich auf. Er atmete schwer durch.



Mit seinem Schüttelfrost konnte er die Suppe bestimmt nicht alleine essen.

"Würdest du mir beim essen helfen?", fragte er vorsichtig nach.

Er griff nach seinen Wangen, weil die sich so heiß anfühlten und sah Hana noch immer an.



Normalerweise war Suho der sich um andere kümmert, aber jetzt war es umgekehrt. Er war ihm ein wenig unangenehm. Zwar kannte er Hana schon besser, aber so gut auch noch nicht.