Weinkeller

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Kim zeigte Kol den Weg hier her. Sie war selbst noch nie dort unten gewesen, war aber schon immer fasziniert von der Treppe, die hinunter führte.

"Man kann die Glasluke glaube ich von hier aus zumachen und absperren", flüsterte sie ihm zu und hielt sich noch immer an ihm fest.

Es war eben nicht ihre Heimat, ihr Haus. Deshalb kannte sie sich nicht besonders gut aus.

"Meinst du, sie kommen hier runter? Sollen wir das Licht ausmachen? Und wie willst du kämpfen? Was werden sie tun, wenn sie uns finden? Wieso sind sie hier? Was wollen die eigentlich von mir? Wie sind sie auf das Grundstück gekommen? Ist die Alarmanlage eingeschaltet? Hast du dein Handy bei dir?", sie stellte Fragen über Fragen, weil sie überfordert war. Plötzlich hörte sie ein Geräusch, griff nach einer Flasche und hielt sie fest in der Hand.

Doch als sie sah, von wo das Geräusch kam, war sie ein ganz kleines bisschen erleichtert, denn es war nur ein flackerndes Licht.

"Wir sollten das Licht ausmachen... habe ich das schon gesagt? Ich habe solche Angst!"

So einen atemberaubenden Weinkeller hatte er noch nie gesehen. In seinem Leben hatte er wirklich schon viel gesehen, aber das übertraf das alles. Wenn er Zeit zum staunen hätte, würde er sich die Weinflaschen genauer ansehen, aber dafür blieb im Moment einfach keine Zeit. Er konnte hören wie die Männer oben herumschlichen.

"Pssst.. beruhige dich erstmal. Ich mache das Licht aus und falls sie uns finden, verstecke dich so gut es geht. Ich werde den Rest erledigen, falls es soweit kommen wird."

Gerade als er den Lichtschalter betätigen wollte, ging das Licht von selbst aus.

"Ich denke sie haben den Stromkasten gefunden", flüsterte er.

Da es stockdunkel war musste er ein wenig lachen. Er hoffte Kim würde es nicht hören.

Davon bekommt sie sicher ein Trauma, aber was solls ich kann nichts dafür.

Noch bevor das Licht ausging, war Kim schon hinter einem der Sessel verschwunden, sie konnte sich ziemlich klein machen und hockte dort mit zitterndem Körper, ihre Gesicht in ihren Beinen vergraben. Die Flasche hatte sie neben sich gestellt. Dann ging das Licht aus und sie dachte, dass es Sol gewesen war, doch was er sagte klärte sie auf. Nun fürchtete sie sich noch mehr.

Dort wo ihr Gesicht auflag auf ihrem Bein, wurde es nass, denn sie konnte sich ihre Tränen nicht zurückhalten. Sie konnte Kol leise lachen hören und fragte sich, ob das jetzt wirklich der richtige Moment dafür war. Es kam ihr beinahe so vor, als hätte er gar keine Angst, als ob er schon öfter mit so etwas zu tun gehabt hätte. Als sie ein bisschen darüber nachdachte, war sie froh, dass er hier war.

Da Kol im dunkeln sehen konnte, ging er zu Kim und setzte sich auf den Stuhl, hinterdem sie sich versteckte und wartete einfach auf die Männer.

"Keine Sorge ich kann gut im dunkeln kämpfen. Wie blöd sind sie eigentlich? Drehen den Strom ab die Idioten.", murmelte er.

Sie schießen sich selbst ein Eigentor, aber wenn sie es nicht anders wollen.

Die Schritte wurden immer lauter und plötzlich hörten sie einen ohrenbetäubenden Schrei. Was war da oben los? Jetzt schrie nicht nur mehr eine Person sondern mehrere. Danach war es totenstill.

"Okay jetzt mach ich mir Sorgen.", sagte er so leise er konnte zu ihr.

Noch immer vergrub sie sich einfach in ihren Beinen, weil sie sich fürchtete. Als dann die Schreie zu hören waren hielt sie sich die Ohren zu, weil sie das nicht aushielt, es hörte sich einfach grausam an. Was war da los?

Plötzlich hörte sie gar nichts mehr. Es war einfach nur ganz ruhig. Also hob sie ihren Kopf etwas.

"Kol? Was ist los?"

Er hatte kein gutes Gefühl dabei und das war bei ihm immer ein schlechtes Zeichen.

"Ich habe keine Ahnung. Am besten ist es, wenn ich mal nach oben geh. Bleibst du hier?, fragte er sie.

Irgendetwas ist hier im Busch. Hat es wieder mal mit meinen Brüdern zu tun?

Kim nickte nur, doch dann fiel ihr ein, dass er sie ja nicht sehen konnte, also gab sie ihm eine Antwort.

"Ich bleibe hier! Pass bitte auf!"

Ich verstehe nicht, was hier los ist. Wieso ist es plötzlich so unheimlich ruhig? Und wieso haben die Leute geschrien!

"Wie du willst.", meinte er und stand auf.

Er ging die Treppen hoch und öffnete die Tür, die zuvor verschlossen war.

"Hallo?", fragte er er lauter in den Raum. Auf dem Boden lagen zwei Männer die er links liegen lies.

"Ich weiß du bist hier.", sagte er laut.

Kol konnte sich schon denken wer so etwas machen würde.

Klaus kam grinsend aus einer Ecke hervor, Kol wusste, dass er es war.

"Bruder! Schön dich zu sehen, du bist sicher auch erfreut, mich zu sehen. Ich denke das können die Männer hier nicht von sich behaupten. Nun ja, zumal ihr Haupt nicht mehr an ihren Körpern ist", sagte er und grinste schelmisch vor sich hin.

"Draußen liegen auch noch drei Männer. Wieso du sie allerdings nicht einfach getötet hast, anstatt mit deiner kleinen Freundin verstecken zu spielen, weiß ich nicht."

Klaus trat gegen einen Kopf, der da rum lag, sein Mund war blutverschmiert wie seine Hände auch. "Er hat ziemlich geschrien, als ich ihm seinen Kopf abgerissen habe, es ist lustiger, wenn man es ganz langsam tut." Er lachte etwas böse und leckte sich dann die Finger ab.

"Es war nicht zu überhören.", meinte er nur darauf.

Ich räume das bestimmt nicht weg.

"Was machst du überhaupt hier? Sind die hinter dir her?", fragte er ihn ein wenig genervt.

Ich werde wohl wieder ein paar Erledigungen für ihn machen müssen.

"Soll ich schon wieder für dich deinen ganzen Dreck wegräumen?", fragte er ihn zornig.

Toll jetzt muss ich Kimy wieder manipulieren.

"Ich wollte meinen Bruder besuchen, ist das verkehrt?", fragte er ihn und dann wurde seine Miene ernst, "Du solltest mir dankbar sein, dass ich die für dich erledigt habe. Ich habe keine Ahnung, wieso die hier sind, vielleicht weil deine kleine Freundin vielen ein Dorn im Auge ist? Oder, weil es jemand auf dich abgesehen hat? Mich interessiert es auch nicht."

Klaus kam näher zu Kol.

"Den Dreck hier oben sollte das Mädchen erst einmal wegwischen", sagte er, war ganz schnell im Weinkeller und zog Kim auf.

"Du schreist nicht und hörst auf zu weinen. Jetzt putzt du oben die Sauerei weg", befahl er ihr und sie ging hoch, holte sich einen Lappen und einen Eimer mit Wasser, kniete sich hin und fing an zu wischen. Auch Klaus war wieder oben.

"Sie macht sich gut am Boden", meinte er und sah zu Kol. "Wir haben nichts mehr von dir gehört, schon seit langem. Ich frage mich, was du hier tust? Ist dir dein Leben als Vampir etwa nach so langer Zeit langweilig geworden, dass du dich den Menschen anpasst?"

"Ach die lächerlichen Menschen hätte ich doch im Handumdrehen besiegt. Ich habe unten im Keller gemütlich auf dem Stuhl gewartet bis mich jemand findet. Dank dir ist das Spiel viel zu schnell vorbei."

Egal wo er ist.. er macht alles immer nur schlimmer. Wieso muss sich alles immer nur um ihn drehen?
Ja klar und er ist der Held.

"Seit wann interessierst du dich für deine Familie?", meinte er schnippisch.

Da hat er mir ja wieder einiges eingebrockt.

"Ich habe eben auch zu tun und da du mich gefunden hast, kannst du jetzt ja verschwinden.
Und übrigens, lass sie in Ruhe, immerhin gehört sie dir ja nicht."

Mit wem redet er da?

Kim konnte nicht hören, was Kol sagte, doch sie konnte ihn reden hören. Kurz darauf war plötzlich und blitzschnell ein anderer Mann bei ihr und befahl ihr, oben die Sauerei wegzuwischen. Zwar hatte sie keine Ahnung, wer dieser Mann war und, um was für eine Sauerei es ging, aber sie tat, wie er es ihr gesagt hatte, obwohl sie nicht wollte.

Dann nahm sie einen Lappen, einen Eimer und wischte das ganze Blut vom Boden. Am liebsten hätte sie jetzt geweint, weil sie sich fürchtete. Wieso tat sie das, es war, als würde ihr Kopf gegen ihren Körper ankämpfen und verlieren. Das ganze Blut am Boden und die Menschen, die dort lagen... einer ohne Kopf, ließen ihr einiges aufstoßen und sie ergab sich über dem Blut. Doch sie machte weiter und wischte das Zeug am Boden weg.

"Wieso sollte ich mich nicht für die Familie interessieren?", fragte er mit einem leichten Grinsen nach. Kim übergab sich und wischte es direkt wieder weg, "Ganz schön widerlich deine Spielgefährtin..."

Klaus sah Kol an.



"Oder ist sie das etwa nicht? Du hast sicher nichts dagegen, wenn ich mir einen Schluck genehmige!", sagte er, war schnell bei Kim und biss ihr in den Hals.

"Trink sie nur aus. Du nimmst dir so oder so alles was du haben willst. Auf das habe ich schon keine Lust mehr. Auf dich habe ich keine Lust mehr. Und du wunderst dich noch warum sich keiner bei dir meldet."

Vor Wut nahm er einen spitzen Gegenstand und stach ihn in sein Herz.

"Schade, dass du nicht stirbst.", meinte er hasserfüllt.

Und zog Kim zu sich, damit er nicht mehr von ihr trinken konnte.

Während Klaus von Kim trank und seine Zähne immer weiter in ihr weiches Fleisch bohrte, war sein Blick stets auf seinen Bruder gerichtet. Er wusste, dass es ihn nicht ganz kalt lassen würde, wenn er auch nicht wusste, aus welchem Grund das so war.

Er konnte genau sehen, was Kol tat und lies es zu. Sollte er seinem Frust einmal Luft machen, das tat ihm sicher gut. Mit einem festen Hieb rammte Kol ihm etwas in den Körper, direkt ins Herz. Klaus lies Kim los und griff an den Gegenstand, zog ihn heraus und warf ihn in die Ecke.

"Ist schon fast schade, um das Shirt. Das war teuer", sagte er trocken und lächelte dabei, "Du hast dich kein bisschen verändert, bist noch genauso temperamentvoll wie immer. Das liebe ich so an dir Bruder."

Er ging auf ihn zu und sah Kim in die Augen.

"Du vergisst, dass ich da war", manipulierte er sie und sah dann Kol an, "Wir sehen uns noch!"

Dann verschwand er wieder.

"Hoffentlich nicht!", schrie er ihm hinterher.

Jetzt packte er Kim und sah ihr in die Augen "Du gehst jetzt nach oben, gehst duschen und ziehst dir frische Sachen an. Danach wäscht du deine blutigen Sachen und gehst schlafen!", befahl er ihr und fing an so schnell wie möglich aufzuräumen und die Leichen zu beseitigen.

"Irgendwann wirst du auch noch sterben und das für immer, das versichere ich dir.", murmelte er als er fertig war.

Dann ging er nach oben und wartete bis Kim aufwachte.

Es passierte alles so schnell dass sie es gar nicht verarbeiten konnte. Klaus biss ihr in den Hals und trank ihr Blut, am liebsten hätte sie geschrien, doch sie blieb äußerlich ganz ruhig. Als er weg war, erinnerte sie sich nicht mehr daran, dass er überhaupt dort war und dann manipulierte Kol sie und sie ging nach oben.