Dorf /Stadt

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Elizabeth half gerade ihren Eltern bei der Arbeit. Sie hatten eine Bäckerei und nebenbei auch einen Bauernhof, deshalb gab es viel zu tun. Von ihrem Geheimnis wusste Eli natürlich nichts. Wer würde schon ahnen, dass sie königliches Blut in ihr hatte.

"Ich gehe mir kurz die Beine vertreten, bin bald wieder zurück.", sagte sie zu ihrem unechten Vater.

Wie immer ging sie zur kleinen Brücke und setzte sich dort hin und ließ ihre Beine ins Wasser baumeln.

Hier ist es einfach schön.

Lucas und Emma kamen angelaufen. Die beiden hatten ein Wettrennen gemacht, wer als letzer das Dorf erreichte schuldete dem anderen einen Kuss auf die Wange. Als erstes kam Lucas ins Ziel, kurz darauf Emma, die gerade aus der Puste war und stehen bleiben musste.

"Ihr lauft wirklich schnell.", meinte sie und versuchte Luft zu bekommen.

Männer sind einfach geeigneter als Frauen, was das körperliche angeht. Ich kann nicht mehr.

Nachdem sie wieder regelmäßiger atmen konnte fing sie an zu lächeln. "Ihr seid nur so schnell, weil Ihr so groß seid.", meinte sie und lachte. "Außerdem trage ich ein Kleid.", sagte sie und lächelte ihn an.

Da er viel größer war als sie, musste sie immer zu ihm hochsehen, wenn sie mit ihm redete oder ihn ansehen wollte.

Lucas musste auch erst einmal richtig Luft holen, als sie ankamen. Er war schneller gewesen als sie und Emma versuchte sich herauszureden und zu rechtfertigen, wieso sie langsamer war, als er. Das fand er sehr amüsant und lachte darüber. Nun stand er vor ihr und sah sie an.

"Oder ich bin einfach sportlicher", sagte er hämisch und lächelte darüber, "Ich denke Ihr seid mir nun einen Kuss schuldig, Prinzessin", erinnerte er sie noch einmal.

Es war eine ganz andere Atmosphäre ohne ihre Eltern im Nacken, so konnte er natürlicher sein und sie auch, es war einfach lockerer. Momentan waren auch nicht viele Menschen draußen, da es schon Abend war, es war eine gute Möglichkeit sich besser kennen zu lernen.

"Hey.", sagte sie und lachte. "Ich habe eben noch ein wenig Aufholbedarf was solche Sachen angeht. Außerdem muss ich schön aussehen, weil ich die Prinzessin bin."

Lucas war sehr charmant was auch ihr sehr gefiel. Warum er extra sie wollte wusste sie nicht.

"Gut Ihr bekommt Euren Kuss, aber ich müsst Euch zu mir herunterbeugen, sonst geht es schlecht.", sagte sie und lächelte ihn an.

Irgendwie hatte sie Angst vor dem Kuss. Sie wusste nicht warum, aber er machte sie nervös.

Es ist nur ein Kuss auf die Wange mehr nicht.

"Natürlich, es ist ja mein verdienter Preis, den hole ich mir liebend gern von Euch ab", sagte er und beugte sich ihr entgegen.



Nun wartete er darauf, dass sie ihm einen Kuss auf die Wange gab, er konnte es kaum erwarten, es freute ihn sehr. Lucas konnte es nicht besonders gut einschätzen, ob sie ihn mochte, oder nicht, aber er hoffe es auf jeden Fall sehr.

Sein gutes Aussehen machte Emma sehr nervös und sie musste schlucken als er sich zu ihr beugte. Schüchtern ging sie ein paar Schritte auf ihn zu und hielt ihren Atem an, als sie nah genug bei ihm war.

Beruhig dich Emma du küsst nicht zum ersten mal jemanden. Es ist nur ein Kuss auf die Wange. Ich muss nicht nervös sein.

Mit ihren Zehenspitzen versuchte sie sich größer zu machen. Mit ihren beiden Händen fasste sie an seinen Nacken um sich besser festhalten zu können und küsste ihn zärtlich auf die Wange. Obwohl es kein Kuss auf seine Lippen war, fühlte es sich trotzdem schön an. Wenn sie ehrlich war würde sie ihn gerne auch küssen wollen, aber es ging nicht sie war schon verheiratet. Sollte sie es ihm beichten?

Sie belohnte ihn tatsächlich, das freute ihn sehr. Als sie ihre Hände an seinen Nacken legte, fühlte sich das schon sehr gut an, doch dann bekam er den versprochenen Kuss auf seine Wange, das war unvergesslich schön. Nachdem sie beide wieder richtig hingestellt hatten bedankte er sich bei ihr.

"Ich danke Euch für den Kuss."

Lucas sah sich nun um, "Was wollt Ihr nun machen? Seid Ihr zuvor schon einmal in der Stadt gewesen?", fragte er sie.

Beschämt sah sie weg und lächelte. Dann fragte er sie ob sie schon einmal hier gewesen war.

"Ja, ich war ein paar mal hier, aber das ist schon sehr lange her. Also ich weiß gar nicht mehr wie es hier aussieht."

Mit großen Augen sah sie ihn jetzt an.

"Ich muss Euch etwas fragen, ich hoffe es ist nicht unangebracht, aber warum seid Ihr so an mir interessiert?", fragte sie nervös.

Sie fragte sich warum er sie so mochte, denn so besonders war sie ja gar nicht.

"Nicht das es mir nicht gefallen würde.", fügte sie noch hinzu.

"Es ist überhaupt nicht unangebracht", sagte er, "Ihr wollt wissen, was mich so an euch interessiert? Euer Wesen fasziniert mich, Ihr seid freundlich, liebevoll, aber auch sonderbar, gewiss auf eine angenehme Weise. Und wenn ich das sagen darf, eure unermessliche Schönheit raubt mir den Verstand."

Lucas war froh, dass er ihr das sagen konnte, denn er wusste, er würde bestimmt nie eine andere Frau für sich finden, die er genauso toll fand.

Ich hoffe, dass es sie nicht abschreckt...

Welches weibliche Wesen wollte nicht einmal solche Worte von so einem attraktivem Prinzen hören? Während er das sagte, fing ihr Herz an, höher zu schlagen.

"Das freut mich zu hören.", sagte sie und dachte über seine Worte nach.

Es freute sie vor allem, das jedes einzelne Wort von ihm der Wahrheit entsprach. Lucas war der Prinz schlecht hin. Er wollte Emma für sich gewinnen und das konnte sie auf jeden Fall spüren. Das war das erste mal, dass sie sich begehrenswert fand und das im positivem Sinn. Sie war sich nur nicht sicher ob sie ihn heiraten konnte. Wie sollte sie die Heirat mit Hook verbergen? Er hatte es nicht verdient angelogen zu werden. Am liebsten wollte sie ihm die Wahrheit sagen. Aber das würde alles kaputt machen. Emma hatte noch einiges mit ihrer Mutter zu besprechen.

"Wisst Ihr ich bin nicht so einfach und ich habe meine Fehler und Schwächen.", erwähnte sie.

Das schlimmste davon ist, ich bin verheiratet und lüge jeden an. Wie kann ich nur? Ich werde die Zettel verbrennen und keiner wird davon erfahren. Was Killian angeht, ich werde ihn so oder so nie mehr wieder sehen. Das hoffe ich zumindest. Ich muss mit ihm abschließen.

Sie wollte auch glücklich sein und Lucas machte ihr Hoffnungen. Warum sollte sie diese Gelegenheit nicht nutzen.

"Ich finde Eurer Lächeln wunderschön. Ihr habt das schönste Lächeln das ich bis jetzt gesehen habe. Es steht Euch wahnsinnig gut."

Da Emma nicht angewurzelt mit ihm stehen bleiben wollte nahm sie seine Hand und marschierte mit ihm einen kleinen Bach entlang. Es sah alles bezaubernd aus und die untergehende Sonne machte alles noch romantischer.

"Welcher Mensch hat keine Schwächen?", fragte er.

Es gab niemanden, der keine Fehler hatte, oder ohne Schwächen war, auch er hatte einige. Offenbar waren sie nicht ersichtlich für sie, doch er hatte ebenso etliche.

Lucas musste sie einfach anlächeln, als sie ihm schmeichelte.

"Das kann ich nur erwidern, Euer Lächeln ist wie die Sonne für mich", entgegnete er und dann griff sie nach seiner Hand und die beiden gingen weiter. Er stellte sich vor, wie es wohl sein würde, wenn sie heirateten. Lucas war jemand, der eine Frau niemals dazu zwingen würde, mit ihm eine Ehe einzugehen. Wenn Emma also nicht wollte, dann musste das so sein.

"Darf ich fragen, wieso Ihr fort gewesen seid?", fragte er vorsichtig nach.

Auf die Frage ob jemand keine Schwäche hatte stimmte sie zu. Jeder hatte Schwächen. Die anderen mehr die anderen weniger.

"Das ist heikel zu erklären. Ich musste gegen meinen Willen mit einem Halunken reisen. Es dauerte eine Zeit bis wir wieder zurückgekehrt sind, aber mit dem Thema würde ich Euch nur langweilen. Hauptsache ich bin wieder da und ich werde auf jeden Fall nicht mehr verreisen.", meinte sie und lächelte.

Er weiß nichts von meinen Fähigkeiten. Ich kann ihm das nicht sagen, er würde mir niemals glauben. "Ach übrigens ich kann zaubern und weiß, wenn jemand lügt? Wer findet das schon toll?" Warum bin ich einfach nicht ehrlich zu ihm?

"Ich muss Euch etwas wichtiges sagen.", meinte sie und blieb stehen. Seine Hand hatte sie schon losgelassen. Nun sah sie ihn an.

Was soll ich ihm zuerst erzählen? Es hört sich alles total idiotisch an.

"Es hört sich unglaubwürdig an ich weiß, aber bitte glaubt mir. Ich kann spüren, wenn jemand lügt.", erzählte sie ihm und sah kurz auf den Boden.



Dann sah sie ihn wieder an. "Ich würde verstehen, wenn Ihr mir nicht glauben würdet."

Es kam ein junges Paar in ihre Richtung und sie konnte ihren Augen nicht trauen. Wieso sah das Mädchen so aus wie sie? Das war doch unmöglich. In ihrem Bauch fühlte sich gerade alles komisch an und sie raffte sich auf.

Träume ich? Oder ist das wirklich? Ich kann das doch nicht sein.

Eli ging auf die beiden zu und blieb einige Meter vor ihnen stehen.

"Guten Abend.", sagte sie und machte einen knicks.

"Darüber bin ich sehr erfreut, dass Ihr nicht mehr so schnell verschwinden werdet", sagte er froh und schenkte ihr ein Lächeln.

"Wieso sollte ich Euch nicht glauben?", gab er ihr zur Antwort und das meinte er auch so, "Ich habe schon vieles erlebt, da überrascht mich das nicht. Und ich weiß, dass Ihr ehrlich mit mir seid, denn Ihr seid,...", fing er an.

Lucas glaubte ihr sofort, was sie ihm gesagt hatte, dass sie erkennen konnte, wenn jemand log. Er war eben der perfekte Mann. Doch als jetzt eine junge Frau vor den beiden Stand, verschlug es ihm die Sprache.



"... doppelt?"

Er war gerade sehr erstaunt, denn vor ihnen stand eine Frau, die haargenau so aussah wie Emma.

Eine Frau ging auf die beiden zu und begrüßte sie. Emma wandte ihren Blick von Lucas ab und sah Elizabeth an. Ihre Augen weiteten sich und sie musste schlucken. Die Frau sah genauso aus wie sie.

Jetzt habe ich völlig den Verstand verloren. Das ist unmöglich! Sie sieht genauso aus wie ich.

"Seht Ihr auch was ich sehe?", fragte sie Lucas und konnte ihren Augen nicht trauen.

Sie wollte sich noch einmal versichern ob er das selbe wie sie sah.

"Wo kommt Ihr her und wie heißt Ihr?", fragte sie Eli.

"Ich heiße Elizabeth und stamme von hier, ich bin in diesem Dorf groß geworden. Und wie lauten eure Namen?", fragte sie freundlich.

Kann es sein? Ob wir Schwestern sind? Aber meine Eltern hätten mich doch niemals angelogen. Oder haben sie mir doch etwas verheimlicht?

"Ich möchte nicht unhöflich sein, aber wieso seht Ihr so aus wie ich?", fragte sie einfach.

Sie wusste die Frage würde sich blöd anhören, aber so richtig konnte sie die Frage nicht stellen.

Emma ging näher an sie heran und prüfte sie genau. Elizabeth hatte die Wahrheit gesagt und sie machte ihnen nichts vor. Es stimme was sie ihnen erzählt hatte. Aber wie konnte das möglich sein?

"Nun gut. Ich bin Prinzessin Emma und herrsche mit meinen Eltern über dieses Königreich.", sagte sie und blieb genau vor ihr stehen.

Hat sie jemand verhext? Wir können doch nicht Schwestern sein.. Das wüsste ich doch. Oder hat mir Grace etwas verheimlicht?

"Ich würde Euch gerne auf mein Schloss einladen, wenn Ihr Lust habt."

"Ihr seid die Prinzessin?", fragte sie überrascht. "Verzeiht, ich wollte Euch nicht stören."

Eli kniete sich vor Emma hin. "Bitte vergebt mir. Ich bin nur ein Bauerntrampel."

Warum habe ich die beiden nur angesprochen? Hoffentlich vergibt sie mir.

"Ich bin nicht würdig mit Euch zu Eurem Schloss zu gehen."

Elizabeth hatte Angst so wie es aussah, aber sie fragte sich wieso. Sie hatte keine Wachen dabei und war ja nur die Prinzessin. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf ihre Schulter.

"Steht bitte auf. Ihr habt nichts falsches gemacht und wenn Ihr Euch weigert mir zu folgen, werde ich es Euch befehlen. Außerdem finde ich nicht, dass Ihr ein Bauerntrampel seid, ihr versorgt und mit Essen und das ist sehr wertvoll. Ihr braucht Euch keine Sorgen zu machen wer Ihr seid. Das ist belanglos, aber ich denke wir haben eine Sache zu bereden und zwar wieso wir beide genau gleich aussehen. Ich denke meine Eltern sind mir eine Erklärung schuldig."

Vorsichtig half Emma ihr beim aufstehen und sah sie freundlich an.

"Bitte begleitet mich doch, ich will es Euch nicht befehlen müssen.", bat sie Elizabeth.

Eli stand auf und freute sich über die Worte von Emma.

"Danke. Ihr seid so gnädig und großzügig, ich weiß nicht wie ich euch danken könnte."

Ich kann es nicht glauben, sie ist so anders, als ich es mir vorgestellt habe.

"Wie Ihr wünscht.", sagte sie und machte nochmal einen Knicks.

Die drei kehrten wieder zurück in Schloss um die Sache zu klären.

Jennifer wurde hergefahren und sie stieg aus. Dort, wo sie war, gab es einen kleinen Bauernhof. Es war alles dunkel, doch ein paar Fackeln leuchteten den Weg zur Haustür. Begleitet von zwei Wachmännern, ging sie hin und klopfte an.

Eine ältere Frau, vielleicht 60 Jahre alt, öffnete die Tür und bekam beinahe einen Schrecken, als sie die Königin dort stehen sah. Sofort verneigte sie sich vor ihr.

"Sparen wir uns diese Heuchelei", sagte Jennifer und ging hinein. Die Wachmänner blieben vor der Tür positioniert. Als sie drinnen war, zog sie ihre Handschuhe aus und hielt diese in der Hand. Die Frau schloss die Tür hinter Jennifer. Sie wusste nicht eindeutig, wieso sie dort war, aber sie konnte es sich schon denken.

"Was verschafft meinem Mann und mir die E...", fing sie an, wurde jedoch von Jennifer unterbrochen.

"Eure Tochter hat die Prinzessin kennen gelernt und ist im Schloss. Der König weiß Bescheid und er will Euren Tod!"

Die Frau zuckte zusammen, als sie das hörte, dann kam ihr Mann dazu, an den sie sich gleich anlehnte.

"Dank Eurer Elizabeth ist er gnädig und verschont Euer leben, alte Frau."

"Vielen Dank", sagte sie und wollte näher kommen, um sich bei ihr zu bedanken, doch Jennifer zog ihre Hand weg.

"Sie heiratet einen Prinzen! Auf Aufforderung des Königs. Seid Euch dessen bewusst. Es ist Euer Verschulden, Euers und die Eures Mannes. Hat meine Mutter euch nicht ausdrücklich geboten, das Königreich zu verlassen? Sie hat als Zofe der Königin viel riskiert um Euch diesen Wunsch zu erfüllen. Zu Eurem Glück war die Prinzessin wegen meiner Mutter nicht in der Lage zu erkennen, dass sie zwei Mädchen gebar. Und Ihr hattet nur eine Aufgabe. Das Königreich zu verlassen, damit niemand erführe, was wirklich war."

Jennifer zog ihre Handschuhe wieder an und öffnete die Tür.

"Der König ist gnädig mit Euch."

Die Frau und der Mann standen dort, Hand in Hand nebeneinander und waren innerlich froh, wenn Jennifer wieder verschwand.

"Doch ich bin es nicht", fügte sie noch hinzu und sogleich gingen die Wachmänner an ihr vorbei ins Haus. Sie drehte sich um, schloss die Tür und ging zur Kutsche. Während sie ging, konnte sie die Schwerter und Angstgeschrei hören. Sie stieg ein und fuhr fort.