Veranstaltung 24.07.2020

Dieses Mal kam ein ganzer Satz aus ihrem Mund heraus, sie konnte also auf jeden Fall richtig sprechen. Auf seine Frage, ob sie sein Fan sei, antwortete sie auch, allerdings war das eine merkwürdige Antwort. Die war ihm selbst auch etwas unangenehm.

Halbnackt auf der Bühne? Sie sagt, sie hat mich das erste Mal auf der Bühne vorher gesehen, aber merkt sich, wie ich aussehe?

"Okay.... also kein Fan."

Ihre Nervosität nahm kein Ende. Hanbin konnte einfach nur Vermutungen anstellen, was genau jetzt Sache war. Die Frau wollte nachsehen, ob wirklich nichts aus ihrer Tasche fehlte. Das war verständlich, denn heutzutage konnte man ja nie wissen. In Korea war es zwar eher unüblich, dennoch nicht unmöglich, dass nicht einfach jemand etwas klaute. Er sah ihr zu, doch dann fiel ihr die Tasche runter und der Inhalt rutschte heraus. Oder eher gesagt, rollte er raus. Vor seinen Füßen kam ein Tampon zum Halten.

Oh, das ist ihr jetzt bestimmt richtig peinlich! Die Ärmste.

Er bückte sich und sammelte schnell die Sachen ein, damit es sonst niemand sah. B.I war einfach so frei und griff nach der Tasche, um den Inhalt unbemerkt dort hineinzutun.



"Ich habe nichts gesehen", meinte er und stand dann auf, nachdem alles wieder verstaut war. Sie sah aus, als würde sie gleich im Erdboden versinken. Zuerst die Aktion am Tisch und jetzt das.



"Möchtest du etwas trinken?", lenkte er einfach ab. Vielleicht ging es ihr ja besser, wenn sie etwas trank. Er dachte dabei nicht mal an etwas alkoholisches, sondern einfach nur an ein normales Getränk.

„Genau! Kannst du später noch machen. So viel du willst“



Da bin ich mal gespannt wie es läuft. Es scheint echt die Wahrheit zu sein was ihren Vater angeht. Sie lügt jetzt doch nicht mehr. Wie lange das wohl hält?

„Ich halte immer mein Wort. Das kannst du dir merken“

Sie hat sich sogar entschuldigt? Karina ist heute wirklich übertrieben aufgeregt... Ich mah das, wenn sie so lieb ist.

„Wenn du magst. Kannst du heute gerne auch wieder kuscheln kommen. Du kannst generell jederzeit zu mir kommen. Wenn dir langweilig ist oder weshalb auch immer“, bot er ihr an.



Das mit dem kuscheln würde Taehyung ihr noch später sagen, das passte im Moment nicht. Zuerst sollte sie das mal mit ihrem Vater klären.

„Habt ihr schon geplant wann ihr zu ihm geht?“, fragte er nach.

Immer? Ob das stimmt, kann ich nicht sagen, aber er hat es gehalten und dafür bin ich echt dankbar. Gut, dass jetzt alles vorbei ist. Da fühle ich mich nicht ganz so unter Druck gesetzt. Das Kuscheln hat mich ja gar nicht mehr gestört, aber andauernd war ich mir nicht sicher, ob er mir die Karten wirklich geben würde...

Er bot ihr an, dass sie zu ihm kommen konnte, wenn sie kuscheln wollte. Es war aber nicht nur ein einmaliges Angebot, für sie hörte es sich auf jeden Fall so an, als würde er nicht nur heute Abend meinen. Doch wieso sollte sie das tun?

Aus welchem Grund sollte sie weiterhin zu ihm kommen? Wollte er das vielleicht?



„Ich schlafe mit Katie in einem Zimmer, aber danke für das Angebot“, lehnte sie ab. So war es sowieso besser. Auf das andere, was er sagte ging sie nicht ein. Denn immerhin hatte sie nicht vor, dass sie ihn hier nach noch weiterhin besuchte.

Taehyung erkundigte sich bei ihr, wann sie es ihrem Vater sagen wollten. Da schüttelte sie ihren Kopf.



„Nein, nicht so direkt. Wir wollten nur ein wenig warten, aber allzu lange nicht. Eigentlich dachte ich immer, dass es total chillig werden würde. Wir bleiben total cool und sagen es ihm. Aber ich weiß nicht, wieso ich so aufgeregt bin. Andere würden sicher jetzt zur Beruhigung etwas rauchen, aber ich hasse Rauchen. Da muss ich wohl durch. Und ich rede gerade echt zu viel. Du hast sicher besseres zu tun, als dir mein Gerede anzuhören!“

Boah ich erzähle ihm die ganze Zeit jeden Scheiß. Wieso sollte ihn das interessieren? Sicher will er nur nicht sagen, dass er darauf keine Lust hat. Ich hab echt Probleme. Hoffentlich taucht meine Schwester mal endlich auf, dann bringen wir es hinter uns.

Karina sah zu V und musterte ihn, wie könnte sie auch nicht, denn er sah unglaublich gut aus.

Soll ich Oppa sagen? Oder Taehyung Oppa? Ne, jetzt nenne ich ihn nicht mehr so.

„Taehyung...“, sprach sie ihn an und es kam ihr merkwürdig vor. Sie nannte ihn eigentlich nie beim Namen und wenn dann sagte sie Oppa zu ihm, weil er das hören wollte. Doch damit war es jetzt auch vorbei.



„Du bist vielleicht doch gar nicht so ein perverser Psycho, wie ich dachte. Eigentlich bist du in Ordnung!“

Heute konnte sie ihm das ja sagen, war ja ihr letztes Treffen, zumindest ging sie davon aus, dass es so war.

Der Perverse in ihren Augen bückte sich und half ihr alles in die Tasche zu räumen. Eigentlich schien er doch ganz nett zu sein, aber das war V auch wenn er wollte. Sie durfte nicht vergessen wie solche Männer waren. Man durfte ihnen kein Vertrauen schenken sonst schnappte die Falle zu.

B.i erklärte ihr das er nichts gesehen hatte und stand schnell wieder auf. Als alles verstaut war, stellte sie sich wieder hin und fuhr sich durch die Haare.



Seine Frage hatte sie völlig überhört, weil sie so in ihren Gedanken war.



Das ist einfach nur zum schämen. Überhaupt nicht offensichtlich, dass ich meine Tage habe. Ich kann ihn einfach nicht mehr ansehen. Wenn der nichts für etwas verlangt dann weiß ich auch nicht. Lieber bitte ich ihm was bevor er auf blöde Gedanken kommt.

„Darf ich dich mal zum Essen einladen als Dankeschön und Entschuldigung?“, fragte sie nach und reichte aus ihrer Tasche eine Visitenkarte.



Die Frage hätte sie schon fast umgebracht. Sie war einfach nicht gut darin mit Männern zu reden. Auf der Karte stand ihr Name und ihre Handynummer.

„Die anderen kann ich leider nicht einladen, weil mir das zu teuer ist“, sagte sie ihm ehrlich.

Hoffentlich hört sich das nicht an einem Date oder so an.

Hanbins Kollegen gingen sicher wieder davon aus, dass sie ihn kennen lernen wollte. Immerhin hatte er ja ihre Handynummer abgestaubt.

„Du kannst mir ja mal schreiben, wenn du Zeit hast dann machen wir uns was aus“

Überraschenderweise fragte sie ihn, ob sie ihn mal zum Essen einladen konnte.

Wollte sie das vorher vielleicht auch schon fragen, aber ist dann ausersehen auf mich gefallen? Also will sie mit mir essen gehen. Wieso sagt sie das denn nicht gleich?

Je mehr sie sagte, desto eher hörte es sich danach an, als hätten die anderen Recht gehabt. Dass es eigentlich ganz anders war, wusste er ja nicht. Auch nicht, dass sie einen Freund hatte. Aber wenn sie ihn schon frage, ob er mit ihr essen gehen würde, klang das für ihn schon nach einer Verabredung. Konnte es so einfach sein, eine Frau kennen zu lernen? Sie sagte, dass sie kein Fan war, das war doch gut oder?



B.I musste etwas lachen, weil sie meinte es würde ihr zu teuer werden, die anderen auch einzuladen. Ob sie das ernst meinte, oder ob sie einfach mit ihm alleine sein wollte, wusste er nicht. Dann kramte sie nach einer Karte und reichte ihm die.

Katie heißt sie. Ich soll ihr einfach schreiben, vorher hat sie noch ganz anders gewirkt. Will sie wirklich mit mir ausgehen? Wenn ich den anderen davon erzähle, dann sagen die bestimmt, dass es so ist und, dass ich kein Weichei sein soll.

Freundlich nahm er ihre Karte entgegen und steckte sie in seine Hosentasche ein. Da war sie erst einmal sicher.



"Danke, gerne nehme ich dein Angebot an", meinte er.



"Du... kannst dich sonst auch ein bisschen mit zu unserem Tisch setzen, wenn du möchtest!", lud er sie gleich ein. Hätte sie Zeit? Wenn sie mit jemandem hier war, dann hatte sie möglicherweise ja keine Zeit.

Natürlich lehnte sie ab wegen ihrer Schwester. Die sahen sich doch eh so oft oder? Immerhin wohnten sie zusammen.

Dann redete sie extrem viel was gar nicht üblich für sie war, aber ihn störte das nicht. Er war ein geselliger Mensch. Plötzlich nannte Karina seinen Namen.

„Hä? Wieso nennst du mich beim Namen?“, fragte er sie verwirrt.



Seit wann macht sie das?

„Ich mag es wenn du Oppa zu mir sagst“, stellte er gleich noch klar.



Ich bin doch kein so ein perverser Psycho? Was will sie mir damit sagen? Also so gesehen ist das ja nett, wenn sie sowas sagt.

„Danke und du bist gar nicht so unausstehlich wie ich dachte“, gab er zurück.



Warum sie ihm das gesagt hatte wusste er nicht. So schlau war er nicht.

Jetzt kam auch schon Katie die ihr von einer Peinlichkeit erzählen wollte doch der Blick von Katie sagte das er abzischen wollte nur würde sie das nie sagen.

„Ich lass euch mal alleine. Bis nachher“, meinte er nur und ging zu den anderen.

Katie versuchte generell immer seinem Blick auszuweichen, weil ihr das ganze einfach nur unangenehm war. Vielleicht sah es für B.I so aus als wäre sie schüchtern. Das war sie auch nur bei ihm war das jetzt völlig anders.

„Okay“, brachte sie nur heraus.



Ich wusste es, dass er das an nimmt. Wie zu erwarten. Die sind einfach alle gleich! Ekelhaft.. Wenn der mich das nächste Mal küsst oder was versucht bekommt er eine Ohrfeige!

Sowas tat sie ja eh nicht, weil sie einfach zu hilflos für das war. Wahrscheinlich würde sie ihn einfach nur stumm ansehen und nichts rausbringen.

Plötzlich bot er ihr an mit ihm an den Tisch zu kommen. Da fing sie lieber an die Tische zu bedienen um nicht bei ihnen zu sein.

Was? Mit ihm zum Tisch gehen? Wie sieht das bitte aus? Ganz sicher nicht nach dem Vorfall. Dann verlangen die auch noch was. Ich haue lieber ab, bevor es noch schlimmer wird.

„Iiccch.. muss meiner Schwester und mir was zu trinken holen. Also dann. Schönen Abend noch“, sagte sie eilig und rannte mit ihrer Tasche zur Bar.

Dort holte sie alkoholfreie Getränke. Natürlich stellte sie sich extra so hin, damit sie an dem IKON Tisch nicht gesehen wurde. Mit den Getränken eilte sie zu Karina.

„Ich muss dir unbedingt was sagen. Das war nur mega peinlich“, fing sie Karina an zu erzählen.



Kurz sah sie zu Taehyung der noch immer bei ihnen stand, aber er verabschiedete sich vorerst.

„Am besten wir suchen unseren Vater und dann erzähl ich dir von meinen peinlichen Vorfällen“



Schnell tranken sie ihre Gläser leer und gingen ihren Vater suchen.

„Weil...“, fing sie an, doch er erklärte ihr, dass er es mochte, wenn sie Oppa zu ihm sagte.



Das denke ich mir, dass ihm das gefällt. Meine Güte, dann nenne ich ihn halt heute noch so.

„Naja, ist ja egal“, meinte sie stattdessen, um ihm einfach keine Antwort darauf zu geben. Taehyung hatte offenbar auch einfach ein eigenartiges Bild von ihr gehabt, was auch nicht verwunderlich war, so wie sie sich bei ihm immer benommen hatte. Doch sie schien ihm davon überzeugt zu haben, dass sie doch nicht so schlimm war. Auch wenn er kein perverser Psycho war, er war pervers, daran konnte man nicht rütteln.

Nun kam ihre Schwester aufgebracht zu ihr und V sollte verduften, was er auch tat.

Wer sagt, dass wir uns heute noch sehen? Ich komme bestimmt nicht zum Kuscheln zu ihm.

„Da bist du ja. Ich habe schon gewartet“, meinte sie und nahm das Getränk entgegen.

Katie wollte ihr von ihrem peinlichen Erlebnis erzählen, aber schlug vor, dass sie zu erst ihren Vater suchen gingen. Bei dem Gedanken daran, schlug ihr Herz wieder schneller und sie spürte, wie sie nervöser wurde. Daran führte jetzt kein Weg dran vorbei.



„Okay. Bringen wir es hinter uns!“, sagte sie überzeugt und entschlossen. Innerlich war ihr aber Angst und Bange. Die Zwillinge gingen umher und suchten JYP.

Dort stand er und unterhielt sich gerade mit jemandem.

Boah, Fuck!! Verdammt schwitzen meine Hände! Das ist unser Vater, das ist er und wir sehen ihn live vor uns!!! Das ist real und wir reden gleich mit ihm. Boah ich bin so aufgeregt!!

Jetzt sah es so aus, als würde sein Gesprächspartner woanders hingehen. Die Gelegenheit wollten die zwei natürlich ausnutzen und bewegten sich automatisch zu ihm hin. So aufgeregt war sie wirklich noch nie gewesen.

Jinyoung sah zu den beiden und Karina sagte Hi zu ihm.



„Oh, wer seid ihr denn?“, fragte er nach, da es nicht so häufig vorkam, dass Zwillinge zu ihm kamen, und dann waren es auch noch sehr hübsche.

Oh Scheiße, er redet mit uns! Wir müssen was sagen. Katie sagt sicher nicht, oder?

„Wie kann ich euch denn helfen?“, wollte er wissen.

Nachdem sie ihren Vater gefunden hatten gingen sie zu ihm. Irgendwie hatte Katie ein richtig ungutes Gefühl, als würde sie es heute versemmeln. Hoffentlich war das nicht der Fall. Auf den Tag hatten sie sich schon so gefreut. Es würde ihr Leben verändern, wenn er ihnen eine Chance gab.

Ich fang gleich zu heulen an. Er ist einfach unser Vater.. endlich können wir ihn sehen. Okay ruhig bleiben. Er will wissen wer wir sind und was wir von ihm wollen.

"Hi.. Das ist meine Schwester Karina und ich bin Katie", stellte sie sich aufgeregt vor.



Was wollten wir ihm alles nochmal sagen? Ich weiß nichts mehr..

"Wir beide haben Sie heute zum ersten Mal gesehen und mögen Sie voll. Wir sind..", hörte sie auf zu reden und sah völlig verzweifelt zu ihrer Schwester.



Bitte mach du das Karina.. ich heule gleich los.

Dass Katie auch aufgeregt war, konnte Karina deutlich hören, aber es war immer noch besser, als bei ihr. Sie war froh, dass ihre Schwester das Reden übernahm, doch das ging nicht lange gut. Während Katie redete bekam Karina totale innere Panik. Die Angst davor, dass er ihnen nicht glauben würde, oder kein Interesse an ihnen hätte, war plötzlich zu groß.



Scheiße, ich kann das nicht! Ich kann das einfach nicht!!!! FUCK!

"...Fans und wollten fragen, ob wir ein Foto mit Ihnen machen können?", platzte sie einfach dazwischen. Das hörte sich sicher eigenartig an, weil sie ihn heute das erste Mal gesehen hatten, aber was hätte sie sagen sollen?



Kacke, nein, Scheiße! Wieso habe ich das gesagt! Ich habe es versaut! Es ist noch Zeit um die Situation zu retten, tu was, mach endlich was. Sag einfach, wir sind deine Töchter!

Das brachte sie aber nicht aus ihrem Mund.

Ihn schien es allerdings zu freuen, dass sie so aufgeregt waren und ein Foto mit ihm machen wollten, weil sie behaupteten Fans zu sein. Deshalb nickte er.

"Natürlich, habt ihr ein Handy da?", fragte er nach und Karina stotterte ein Ja aus ihrem Mund bevor sie aus ihrer Tasche mit zittrigen Händen ihr Handy rausholte. Zwischendurch sah sie wieder zu Katie, doch auch sie traute sich nichts sagen. Nachdem sie ein Foto mit ihm gemacht hatten, verabschiedete er sich und ging.

Karina ließ ihren Arm sinken.

"Katie... ich habe es versaut. Verdammt, ich habe... wir hätten... das ist...!!!! So eine Scheiße, wieso hab ich das gemacht????", regte sie sich über sich selbst auf. Am liebsten würde sie jetzt heulen, weil sie es einfach verkackt hatte. Es war ja nicht einmal ein richtiges Gespräch, dass sie mit ihm geführt hatten, es waren nur ein paar wenige Worte gewesen. Ihre Chance für die Karina mit V den Deal gehabt hatte, war einfach so über den Haufen geworfen.



"Ich habe auf einmal so Panik bekommen, es tut mir wahnsinnig leid, ich bin so blöd!"

Irgendwie hatte sie es ziemlich eilig. So richtig wurde er auf jeden Fall noch nicht schlau aus ihr. Auch war er noch nicht ganz überzeugt davon, dass sie Interesse an ihm hatte. Aber es sprach einiges dafür, oder?

Hanbin ging zu seinem Tisch zurück und erzählte den anderen davon, dass sie ihm ihre Karte gegeben hatte und mit ihm essen gehen wollte. Natürlich redete ihm wieder jeder ein, dass das ein Date sein soll und, dass sie ganz sicher was von ihm wollte.

Als Karina meinte sie wären nur Fans und wollten ein Foto machen, verschlug er ihr komplett die Sprache. Es war gelaufen. Sie hatten es einfach versaut. Auch wenn Katie weitergeredet hätte wäre nicht die Wahrheit rausgekommen. Jetzt waren sie schon so weit gekommen und dann verhauten die beiden ihre Chance. Es war wirklich traurig.

Jetzt würde er uns das sicher nicht mehr glauben, wenn wir sagen, dass wir seine Töchter sind. Und er freut sich, weil er denkt wir sind seine Fans. Heute ist einfach nicht unser Tag. Jetzt das vorher und dann noch das...

Karina holte mit ihrer zittrigen Hand ihr Handy heraus. Man merkte regelrecht wie schwer ihr das Ganze viel. Sie war noch nervöser als Katie. Aber Katie brachte nicht mal ein Wort raus. Als wäre sie stumm. Nach dem Foto verabschiedete er sich von ihnen und Katie drehte sich zu ihrer Schwester.



Zu recht regte sich ihre Schwester auf. Sie hatte es versaut und sie fühlten sich schlecht. Katie gab sich auch Schuld daran. Sie war die Ältere sie hätte etwas sagen müssen oder es berichtigen, aber nein sie war auch so feige gewesen.

„Ich hätte es wahrscheinlich auch versaut. Heute passiert mit andauernd Sachen die nicht sollten. Ich habe vorher schon jemand meine Nummer gegeben, weil ich so verzweifelt war. Das habe ich einfach noch nie gemacht“, jammerte sie und fiel ihr um den Hals.

Sie waren richtige Versager. Jeder andere hätte das besser gekonnt als sie. Hätten sie nur noch so viel Schiss vor allem.

„Vielleicht bekommen wir nochmal eine Chance“, versuchte sie Karina aufzuheitern, aber fing voll zu heulen an.

Als sie sich beruhigt hatten, löste sich Katie von ihr und wischte sich schnell ihre Tränen weg.

„Ich rufe kurz Jake an und erzähle ihm davon“, meinte sie zu ihr.



Dann stellte sie sich abseits von den anderen, rief ihren Freund an und erzählte ihm die Story. Danach marschierte sie wieder zu ihrer Schwester.

„Was machen wir jetzt?“, fragte sie nach.

Katie sagte, dass sie es wahrscheinlich auch versaut hätte. Ja, mit dem rechnete Karina eher, aber es ärgerte sie so richtig, dass sie es gewesen war, die es in den Sand gesetzt hatte. Wenn es ihre Schwester war, dann konnte Karina normalerweise noch etwas retten, aber das war jetzt aussichtslos gewesen.

Sie redete etwas davon, dass sie jemandem ihre Nummer gegeben hatte.

"Was hast du?? Wieso gibst du einfach deine Nummer her?", fragte sie nach. Aber dann erinnerte sie sich daran, dass Katie ihr von einer peinlichen Geschichte erzählen wollte, war es das vielleicht? Normalerweise wollte Karina solche Geschichten gerne hören, aber das von gerade saß tiefer, als sie dachte.



"Ja... noch eine Chance wäre toll... wenn ich die nicht wieder vergeige", ärgerte sie sich.

Ich bin einfach so dumm. Eine neue Chance, als war das jetzt so einfach... sicher kriegen wir keine neue Chance mehr. Wie konnte ich das einfach so vermasseln, ah! Ich will etwas trinken, ich MUSS etwas trinken. Wah regt mich die Scheiße einfach auf! So eine feige Sau!

Damit meinte sie sich selbst. Katie fing an zu weinen und die beiden nahmen sich gegenseitig in den Arm. Karina wollte jetzt nicht weinen, das würde wahrscheinlich passieren, wenn sie mehr getrunken hatte. Aber jetzt hatte sie einfach keine Lust darauf. Nun, nachdem sich die beiden beruhigt hatten, wollte Katie ihrem Freund bescheid geben, dass es nicht gut gelaufen war. Sie stellte sich woanders hin und kam dann irgendwann wieder.



"Also ich trinke jetzt, ganz sicher werde ich trinken und dann werde ich irgendwann in Selbstverzweiflung ertrinken!", gab sie ihr zur Antwort. Sie griff nach dem Arm ihrer Schwester und zog sie mit zu einer Bar, es war aber eine andere, als die bei Ikon. Dort holten sie sich Drinks, mit denen sie sich an einen Tisch setzten.

"Auf einen versauten Abend!", meinte sie und stieß mit ihr an. "Hier laufen weiß ich nicht wie viele total heiße Typen herum und irgendwo ist auch Jungkook, aber ich habe einfach keine Lust mit einem von denen zu reden. Die ganze Sache mit Taehyung war total für den Eimer, die Knutschereien einfach umsonst... naja, nicht ganz umsonst, aber du weißt was ich meine. Nach heute hatte ich nicht vor ihn wiederzusehen, also können wir das vergessen, noch einmal wird er uns da bestimmt nicht helfen, da würde ich mich total ausgenutzt fühlen, wenn ich er wäre."

Schnell zog sie sich ihren Drink rein. Das brannte, tat aber echt gut. Jetzt wo sie das mit ihrem Vater versaut hatten, konnte sie sich nicht daran erfreuen, dass so viele berühmte Leute dort waren, es war, als wäre das alles unwichtig.



"Wenigstens haben wir ein Foto mit ihm...", sagte sie, aber eigentlich war es kein Trost.

Was sollen wir jetzt echt machen...

Weil seine Freundin am Telefon sehr bedrückt klang, schob er seine Arbeit zur Seite und fuhr los, um sich mit ihr zu treffen. Da er nicht zur Veranstaltung reinkam, trafen sie sich vor dem Gebäude, da konnten sie ungestört reden. Karina und Katie waren nach draußen gekommen, nachdem er kurz bei seiner Freundin angerufen hatte.

„Komm her süße“, tröstete er sie gleich und nahm sie direkt in seinen Arm, als er sie so niedergedrückt sah.



Nun ließ er von ihr ab, nachdem er sie umarmt hatte. Katie sah echt traurig aus und das tat ihm wahnsinnig leid. Sie hatte ihm davon erzählt gehabt, dass sie ihren Vater treffen und ihm von sich erzählen wollten. Das musste wirklich niederschmetternd sein.

"Ich möchte gerne bei dir bleiben, um dich zu trösten", ließ er sie wissen und strich ihr liebevoll über ihre Arme. Ihr schlaft beide hier oder?", fragte er sie und sie nickten.

Wenn ich Karina frage, ob sie woanders schlafen kann, kommt das echt blöd.

"Soll ich dich mitnehmen zu mir?", fragte er sie jetzt.

Da Jake Katie anrief und sie damit überraschte, dass er dort auftauchte, trafen sie sich mit ihm vor der Tür beim Hintereingang. Da die zwei ihre Pässe hatte, kamen sie jederzeit wieder rein.

Wenigstens hatte ihre Schwester jemanden an ihrer Seite. Jetzt wo sie sah, dass er sich so um sie kümmerte, wünschte sie sich eigentlich auch gerne jemanden, der das bei ihr machte. Es war etwas anderes, wenn sie es als Schwestern taten.



Doch jetzt meinte er, dass er gerne bei ihr bleiben wollte und fragte nach, ob er Katie mit zu sich nehmen sollte. Da schüttelte Karina automatisch ihren Kopf.

"Nein, du musst sie nicht mitnehmen", sagte sie.

Ich bin echt zu nett für diese Welt...

"Du kannst in unserem Zimmer schlafen", bot sie ihm an. Karina hatte es versaut, also konnten die beiden dort bleiben. Katie sollte wenigstens das gute Zimmer nutzen können, wenn sie schon nicht ihrem Vater die Wahrheit sagen konnten. Aber Jake einfach wieder nach Hause schicken konnten sie auch nicht, denn er hatte extra seine Arbeit verlassen und war hergefahren.



"...Ich kann bei jemand anderem schlafen", ließ sie die beiden wissen. Eigentlich wollte sie es nicht, aber V hatte es ihr zuvor schon angeboten. Vielleicht tat es ihr auch gut, ein letztes Mal noch mit ihm kuscheln, das wäre jetzt nicht schlecht. Ja, wenn sie ehrlich war, wollte sie jetzt echt gerne kuscheln.



"Das geht wirklich in Ordnung."

Später rief Jake Katie an, weil er alles stehen und liegen gelassen hatte wegen ihr. Anscheinend ließ ihn das auch nicht kalt. Er sagte ihr, dass er draußen vor dem Gebäude wartete. Hatte er wirklich den weiten Weg auf sich genommen und das nur für sie? Da er keine Karten besaß gingen sie raus.

"Jake..du bist wirklich hier", hauchte sie richtig traurig.



Ihr Freund nahm sie gleich in seine Arme und nannte sie süße. Allein das machte sie schon fröhlicher. Nachdem Jake sie losließ machte er ihr noch klar, dass er bei ihr bleiben wollte und fragte nach ob sie hier schliefen. Karina und Katie nickten.

Er ist einfach so arg lieb und toll. Wie perfekt kann man nur sein?

Dann fragte Jake nach ob er sie zu sich nach Hause nehmen sollte, doch so schnell konnte Katie nichts sagen, weil Karina anbot, dass er bei ihr schlafen konnte. In ihrem Zimmer. Machte ihr das nichts aus?

Was? Aber dann ist sie alleine.

Klar wollte sie mit Jake in einem Zimmer schlafen doch in diesem Zustand konnte sie doch Karina nicht irgendwo schlafen lassen oder?

"Und wo willst du schlafen?", erkundigte sie sich sofort bei ihr.

"Naja, Taehyung hat mir vorher schon angeboten, dass ich bei ihm schlafen kann. Also werde ich das annehmen. Ihr braucht kein schlechtes Gewissen haben, echt nicht, das passt voll!"

Die einzige mit einem schlechten Gewissen sollte ich sein. Irgendwie muss ich das wieder gerade biegen... Ob Taehyung überhaupt noch Zeit hat?... Ob er eine andere Frau bei sich hat? Da will ich nicht dabei sein.

Da Jake jetzt hier war und er nicht umsonst gekommen sein sollte, wäre es Blödsinn, wenn Katie wieder mit Karina reinging.



"Dann werde ich mal reingehen und meine Übernachtungsmöglichkeit ausfindig machen", erklärte sie den beiden. "Wir sehen und morgen dann!", verabschiedete sie sich von ihnen und ging wieder rein. Bei den zwei Turteltauben musste sie jetzt echt nicht rumhängen.

Kaum war sie drinnen, fühlte sie sich einsamer.

Katie hat ihren Freund... mal schauen, ob ich Taehyung irgendwo finde. Aber eigentlich weiß ich nicht einmal, was ich gerade will... das ist alles Kacke!

Während sie herumging, schnappte sie sich erneut ein Glas, das sie dieses Mal unauffällig von einem Tablett nahm. Extrem viel hatte sie noch nicht getrunken, aber es war einfach ungut, wie sie sich fühlte. Auf der Suche nach V, sah sie von weiterem ihren Vater, der sich mit anderen Leuten unterhielt. Sie stand dort und beobachtete ihn etwas.

Ich könnte einfach zu ihm gehen und ihm sagen, dass ich seine Tochter bin... Verdammt, wieso traue ich mich nicht? Argh das regt mich alles einfach so auf, ich könnte heulen!

Karina unterdrückte ihre Tränen, was gerade gar nicht so leicht war, weil sie ihn sah. Je mehr sie sich mit ihren Gedanken da hineinsteigerte, desto mehr füllten sich ihre Augen.

Bevor ich jetzt heule, schreib ich ihm lieber, keine Ahnung wo der steckt.

Karina schrieb V eine SMS und fragte nach, was er für eine Zimmernummer hatte, weil sie ihn nicht finden konnte. Es dauerte nicht lange, da schrieb er ihr zurück und erwähnte auch noch, dass sie sich dort treffen konnten. Ja, Karina musste da jetzt echt weg. Das Glas trank sie nicht ganz aus und stellte es einfach wieder weg.

Sie will bei Taehyung schlafen? Irgendwie habe ich voll das schlechte Gewissen, aber wenn sie ständig sagt, das es passt..

"Okay. Bis morgen und wenn etwas ist ruf mich an! Wir können auch zu dritt im Zimmer schlafen", rief sie ihr noch nach.

Bevor sie bei einem perversen Typen schlief konnte sie wirklich bei ihnen schlafen. Vielleicht brauchte sie V zum kuscheln.

Weil ihr kalt war, kuschelte sie sich gleich zu Jake.



"Wir können uns ja schon ins Bett kuscheln. Außerdem ist es hier gruselig und ich habe Angst"

Da ihr fester Freund einverstanden war gingen sie hoch in ihr Zimmer.