Kimchee

In seinem Büro hatte er sich noch etwas zurecht gemacht, damit er auch gut aussah nachher.







Als er ankam, waren seine Mitarbeiter schon alle dort. Es gab einige freie Plätze, da ihn jede der Frauen am liebsten neben sich sitzen halten wollte. Er entschied sich deshalb für einen Platz zwischen Misaki und einem der männlichen Mitarbeiter. Jake wollte einen kleinen Toast aussprechen und klang mit seinem Glas. Er blieb sitzen, aber jeder sah zu ihm.

"Esst, soviel ihr wollt und trinkt, so viel ihr könnt. Haltet euch nicht zurück, ihr müsst nichts bezahlen."

Jake nahm sein Glas mit Soju in die Hand und hielt es hoch, um mit allen symbolisch anzustoßen. Mit seinem Kollegen, der neben ihm saß konnte er direkt anstoßen und drehte sich dann zu Misaki um, weil er auch mit ihr anstoßen wollte.

So nach und nach wurde das Essen auf den Tisch gestellt und er wartete darauf, dass sie mit ihrem Glas gegen sein Glas stieß.

Nach der Arbeit kamen sie her. Jeder hatte sich noch schon zurecht gemacht nur Misaki nicht. Da sie einen von den ersten war, ging sie noch schnell auf die Toilette um sich auch ein bisschen zu schminken. An der Arbeit war sie so oder so zurecht gemacht, aber nach den vielen Stunden sah ihr Make-up nicht mehr gerade sehr gut aus.

Sie prüfte ihr Handy und sah, dass ihr Jongin geantwortet hatte. Wenigstens freute er sich für sie, da war er auch schon der Einzige. Sie mochte ihre Kolleginnen schon, aber seit dem neuen Chef waren sie unausstehlich. Es gab einfach nur das eine Thema. Momentan waren sie einfach nur extrem nervig, aber das wollte sie ihnen nicht sagen. Schnell machte sie sich noch ihren Lippenstift drauf und musterte sich im Spiegel.





Das geht schon. Ist ja nur ein Firmenessen.

Dann eilte sie nach draußen und setzte sich einfach irgendwo hin. Nach einigen Minuten kam schon Jake der sich neben sie setzte.

Wieso setzt er sich nicht zu den anderen? Wahrscheinlich will er lieber neben Hoseok sitzen.

Ihr Chef stieß wegen ihrem Erfolg an. Eigentlich wollte sie gar nichts trinken, aber was sollte sie schon machen? Auch sie nahm ihr Glas und stieß mit ihrer Kollegin an. Danach drehte sie sich zu ihrem Chef der schon darauf wartete. Sie stieß gegen sein Glas.

"Danke für die Einladung", bedankte sie sich bei ihm



Sie trank einen kleinen Schluck und stellte ihr Glas wieder ab und lächelte ihn noch einmal an.



Ihre Kollegin stupste sie an und sie drehte sich wieder von ihm weg. Sie flüsterte ihr zu, dass er einen neues Parfüm trug, was sie null interessierte.

Misaki stieß mit ihm an und er sah sie dabei genau an. Von Nahem war sie einfach noch hübscher. Nachdem sie mit ihm angestoßen hatte, drehte sie sich aber gleich zu ihrer Kollegin um.

Im Gegensatz zu den anderen, hat sie überhaupt kein Interesse daran mit mir zu reden.



Dafür redeten die anderen mit ihm. Die einen trauten sich mehr, die anderen weniger. Aber je mehr getrunken wurde, desto lockerer wurden die Gespräche. Damit das Essen nicht kalt wurde, aß er etwas, genau wie die anderen.





Der Kollege, der neben ihm saß, ging kurz auf die Toilette und schon setzte sich eine Mitarbeiterin dorthin.

"Sag mal Jake. Wer arbeitet am fleißigsten von uns", wollte sie wissen und lächelte dabei. Das war eine spannende Frage. Jeder machte seine Arbeit, aber er wusste, dass es eine bestimmte gab, die alles gewissenhafter erledigte.

"Ihr arbeitet alle sehr fleißig", gab er als Antwort. "Wenn ich jetzt eine Person aussuche, dann wird mich der Rest hassen."



"Es geht nicht darum, besser zu sein, als die Anderen, sondern darum, für sich selbst das Beste zu erreichen!", machte er ihnen klar. Es würde nur zu Streit kommen, wenn er ihnen eine ernsthafte Antwort auf die Frage geben würde.

Die Mitarbeiterin war erstaunt über das, was er sagte und strahlte glücklich vor sich hin.

"Was haben wir für einen cleveren Chef!", lobte sie ihn und seine weisen Worte.

"Da saß ich Yeorin", wurde sie von dem Kollegen angesprochen, der von der Toilette zurück war. Deshalb stand sie auf und setzte sich wieder auf ihren Platz. Sie saß so weit weg von Jake, weshalb sie sich vorher zu ihm gesetzt hatte.

"Aber so unter uns. Wen findest du am hübschesten von den Frauen?", fragte ihn einer der Männer auf einmal.





"Dich!", sagte er einfach mit einem Lächeln und trank dann seinen Soju aus dem Glas aus. Die anderen lachten darüber und der, der die Frage gestellt hatte, antwortete und beurteilte seine Kolleginnen gerade nach dem Aussehen, da sah Jake zu Misaki. Sie war mit Abstand die schönste von allen.

"Trinkst du noch etwas?", fragte er sie freundlich und nahm die Flasche in die Hand, damit er einschütten konnte, wenn sie ja sagte.

Wortlos hörte sie den anderen zu. Ständig fragten sie ihn was er mochte und wer die Beste sei. Am liebsten hätte sie ihre Augen verdreht. Kaum war der eine Kollege weg, kroch schon eine zu ihm. Das war nicht sehr verwunderlich. Die Kollegin neben ihr, kam ihr auch schon immer näher, weil sie in Jakes Nähe sein wollte. Konnte sich hier keiner zusammenreißen? Man musste doch nicht jeden immer so offensichtlich zeigen, dass man jemanden heiß fand. Misaki ließ sich auf das ganze Niveau nicht hinein und aß einfach weiter.



Gespannt hörte sie Jake zu wie er eine Antwort gab. Das wollte sie auch gern wissen ob ihm jemand vom arbeiten besonders gut gefiel. Doch er gab darauf keine direkte Antwort und fand anscheinend alle sehr fleißig. Das fand sie echt nett von ihm.

Ihr Kollege war zurück und sie zwei tauchten wieder die Plätze. Hoseok wollte wissen welche der Damen er hübscher fand. Wer würde ihm gefallen? Sie schloss sich schon mal aus, weil sie sich nicht sonderlich hübsch fand. Sie war eher der Durchschnitt. Auf diese Antwort gab er nur eine lustige und sie fing auch an loszulachen.



Ihr Chef sah wieder zu ihr und fragte ob sie noch etwas trinken würde. Sie nickte. Misaki nahm ihr Glas von zuvor und trank endlich mal ihr Glas aus. Da sie sich nicht von ihrem Chef bedienen lassen wollte, nahm sie einfach die Flasche in die Hand und schenkte sich selbst ein. Das sie seine Finger dabei berührte, bekam sie gar nicht mit.



Sie stellte sie Flasche wieder ab und lächelte ihn an. Eigentlich mochte sie ihn ja, aber die ganze Schwärmerei ging ihr einfach nur auf den Geist. Ihre Kollegin Areum rutschte immer weiter zu ihr rüber. Da sie es echt unangenehm fand, rutschte sie weiter zu Jake, damit sie mehr Platz beim Essen hatte.

"Das Essen hier ist echt lecker. Waren Sie schon öfters hier?"



Vielleicht konnten ja alle mal ein normales Gespräch führen ohne, dass sie darüber sprachen wem er alles super und schön fand.

Verwundert darüber, dass sie tatsächlich noch etwas trinken wollte, sah er sie andauernd an. Ihre Finger berührten sich sogar, als sie ihm die Flasche aus der Hand nahm. Ihm fiel auch auf, dass sie immer näher rutschte. Das lag bestimmt an der anderen, die ihr so auf die Pelle rutschte.



Misaki fing sogar an mit ihm zu reden. Sie fragte ihn etwas normales, nicht so wie die anderen.

"Hin und wieder war ich schon hier, ja. Schmeckt dir denn das Essen?", fragte er sie und sah dann an ihr vorbei, dann schaue er sie wieder an. "Willst du Plätze tauschen?", bot er ihr an, weil ihm auch auffiel, dass Areum immer weiter bei Misaki hing.

"Ja, ich finde es richtig gut", antwortete sie.



Nun fragte er sie ob sie mit ihm Plätze tauschen wollte. War sie zu auffällig zu ihm gerutscht? Hoffentlich verstand er es nicht falsch. Sie wollte sich ihm nicht aufdrängen.

"Ohh.. tut mir Leid. Bin ich Ihnen etwa zu nah gekommen? Dann tut es mir sehr Leid", entschuldigte sie sich gleich und verbeugte sich aus Höflichkeit.



Sie dachte eher daran dass sie mit jemanden anderen Plätze tauschen sollte und fasste es einfach falsch auf.

Wieso entschuldigt sie sich denn jetzt bei mir? Man ist die niedlich!



"Du bist mir überhaupt nicht zu nahe gekommen, aber ich dachte eher, dass du vielleicht mit mir tauschen willst, weil die Kollegin sich so dicht aufdrängt!", stellte er klar, damit sie wusste, was er meinte.

Sie könnte wenigstens heute Abend du zu mir sagen. Immer ist sie so höflich zu mir.

"Ahhh...!, brachte sie nur heraus und verdeckte kurz ihr Gesicht, weil es ihr richtig peinlich war, aber trotzdem musste sie ein wenig lachen.



Misaki kam ihm nun ein wenig näher, weil sie ihm einen Ratschlag geben wollte.

"An Ihrer würde mich bei ihr ein bisschen in Acht nehmen. Sie hat eine Auge auf sie geworfen und sie kann sehr anhänglich sein", erzählte sie ihm und setzte sich wieder ordentlich hin. Von den anderen spürte sie schon einige eifersüchtige Blicke.

"Wenn Ihnen das nichts ausmacht können wir gerne tauschen"



Jetzt schoss ihr eine super Idee um die anderen wieder zur Vernunft zu bringen. Sicher hatte Jake eine Freundin und wenn er die das nächste mal mitnehmen würde dann würden sie sicher nicht mehr so durchdrehen.

"Sie können ja das nächste mal ihre Freundin mitnehmen, dann können wir sie alle kennen lernen"

Jetzt nahm sie ihr Glas wieder hoch und sah zu den anderen.

"Das wäre eine tolle Idee", grinste sie frech die anderen an.

Ihre Reaktion fand er absolut süß und unwiderstehlich.



Dass sie sich zu ihm lehnte, mit dem hätte er nicht gerechnet. Doch sie sagte ihm etwas, wegen der Kollegin.

"Ich denke, da ist sie nicht die Einzige", meinte er daraufhin und sah sich etwas um. Grinsend sah er dann zu ihr, als sie meinte, er sollte nächstes Mal seine Freundin mitnehmen.

Was soll das werden? Denkt sie wirklich, dass ich in einer Beziehung bin, oder will sie mir nur die anderen vom Hals schaffen?, fragte er sich.

Eigentlich wollte Jake die Sache gleich richtig stellen, aber er dachte nach. Wenn Misaki dachte, dass er eine Freundin hatte, dann würde sie vielleicht lockerer mit ihm umgehen. Das war möglicherweise gar keine schlechte Idee.

"Das... kann ich machen. Eine sehr gute Idee!", stimmte er zu und hob ebenfalls sein Glas, während er sie ansah. Da die anderen jetzt mehr oder weniger abgespeist waren mit seiner Antwort, sah er wieder zu Misaki und redete mit ihr in einer Lautstärke, dass die anderen es nicht hörten, weil sie mit ihren eigenen Gesprächen beschäftigt waren.

"Hast du einen Freund?", wollte er wissen und aß dann etwas.

Anscheinend war ihm auch schon aufgefallen, dass jede ein Auge auf ihn geworfen hatte. Selbst die selbst einen Freund hatten.

Ich wusste es er hat eine Freundin. Bei seinem guten Aussehen hätte mich das auch gewundert. Da habe ich ins Schwarze getroffen.

"Das ist ja großartig, ich freue mich schon drauf", freudig nahm sie ihr Glas wieder und hob es hoch und sah die anderen gut gelaunt an.



Dann trank sie es auf EX. Jetzt würde bestimmt wieder alles beim alten werden und sie konnte mit ihren Kolleginnen über andere Sachen reden. Das sie doch mitging hatte sich gelohnt. Schnell stellte sie ihr Glas aber und grinste innerlich vor sich hin.

Endlich widmeten sich die anderen wieder ihren Gesprächen und waren nicht mehr auf Jake fixiert. Plötzlich fragte er sie ob sie einen Freund hatte. Sie musste kurz überlegen was sie ihm erzählte. Eigentlich durfte von ihr und Kai keiner Wind bekommen. Sollte sie ihn anlügen? Aber sie konnte nie den anderen ihren Freund vorstellen. Selbst die anderen wusste davon nichts. Da sie ihren Ring generell nie an der Arbeit trug, hatte auch nie jemand gefragt.

"Vielleicht", gab sie ihm nur als Antwort und zuckte mit den Schultern.

Das war mal eine spannende Antwort.

"Vielleicht?", wiederholte er und grinste.



"Also entweder willst du darüber nicht reden, oder du darfst nicht", kommentierte er das ganze und trank dann etwas.



Es störte ihn aber nicht im geringsten, dass sie möglicherweise einen Freund hatte. Jake war ein klasse Typ und es war nur eine Frage der Zeit, bis sie das auch sah. Egal, wie toll ihr vielleicht Freund auch war, er würde besser sein.

"Du bist echt ein Mysterium", meinte er und schenkte ihr nach, sich auch.



Nun sprach ihn Hoseok wieder an und er musste leider seinen Blick von ihr abwenden. Weil er ja nicht nur wegen Misaki da war, redete er mit den anderen auch. Es war ein gemütlicher Abend und er hatte auf jeden Fall das Gefühl, dass seine Mitarbeiter ihn mochten. Darauf war er absolut nicht angewiesen, aber es erleichterte ihm und den anderen die Arbeit. Mittlerweile wurden schon einige Flaschen Soju getrunken, die anderen hielten sich echt nicht zurück.

"Und das ist echt euer erstes Firmenessen?", wollte er von Misaki wissen.

Was er sich dachte, war ihr ehrlich gesagt egal. Sie wollte nur keinen Ärger und keinen Skandal bekommen. Das wollte sie Jongin nicht antun. Immerhin arbeitete er sehr hart an seinem Job und liebte seine Fans. Besser sie behielt das alles für sich. Nur ihren Freundinnen die sie sehr vertrauten wussten davon und ihre Familie. Arbeit gehörte nicht wirklich zu ihrem Leben und trennte das strickt. Selten gab sie mal etwas von sich preis.

Als er sie als Mysterium bezeichnete wusste sie nicht was sie sagen sollte. Was meinte er damit? Da sie sich darüber keine Gedanken machen wollte, fing sie mit den anderen einfach ein Gespräch an. Nach einer Weile waren alle schon ein wenig beschwipst was sie echt nicht wunderte. Sie tranken als wäre Soju Wasser. Da hielt sich Misaki eher zurück und zählte zu den Genießern. Ihr Chef stellte ihr wieder eine Frage und sie drehte sich zu ihm.

"Ja, wir wurden noch nie eingeladen", stimmte sie freundlich zu.



"Ich werde dich ab jetzt duzen. Es ist komisch, wenn ich die Einzige bin, die das nicht macht."



Da sie sich alle so gut verstanden und sie Jake als Chef sehr gerne mochte und er sich das auch wünschte, wollte sie einen Schritt auf ihn zugehen. Für ihn war das auch sicher komisch und Misaki wollte keine Ausnahme mehr sein.

"Oder hast du dich daran schon gewöhnt?", fragte sie ihn und grinste ihn an.

Ich weiß, es ist kein Muss, aber der alte Chef hat sich ja überhaupt kein Stück für seine Arbeiter interessiert.

"Hab ich mich da gerade verhört?", äußerste er sich und sah sie an, als sie meinte, sie würde ihn ab heute duzen.



"Nein, daran gewöhnt hab ich mich echt nicht."

Er wusste nicht, ob es daran lag, dass er auf einmal eine Scheinfreundin hatte, oder, dass sie getrunken hatte, oder an etwas anderem, aber es freute ihn, dass sie ihn endlich nicht mehr so förmlich ansprechen wollte.



"Du solltest dein hübsches Lächeln an der Arbeit auch öfter zeigen", beratschlagte er sie. "Ist nur so ein Tipp, das sieht man zu selten. Ich komme gleich wieder."

Jake entschuldigte sich kurz, stand auf und suchte die Toilette. Auf dem Weg zurück wurde er von den anderen Mitarbeitern zu sich geholt und nun saß er nicht mehr neben Misaki. Doch er sah immer wieder zu ihr rüber.

Bezaubernd. Mit Abstand am hübschesten von allen.

Die anderen tranken alle noch eine Menge, auch er genoss den ein oder anderen Soju im Laufe des Abends. Dann wurde es spät, die meisten begleiteten sich gegenseitig oder riefen sich ein Taxi, um nach Hause zu kommen. Jake fuhr noch mit dem Auto nach Hause, obwohl es wohl besser wäre, wenn er es nicht gemacht hätte, da er einiges getrunken hatte. Aber er wollte sein Auto nicht stehen lassen und vertrug einiges.