Fushimi Inari Taisha

"Woowww... hier ist es echt cool. Kannst du ein Foto von mir machen?", fragte sie ihn und drückte einfach ihr Handy in seine Hand.

Ohne auf eine Antwort zu warten posierte sie und sah in die Kamera.



Obwohl sie Wonho schon toll fand, versuchte sie ihn als Bruder und Kumpel zu behandeln. Das fiel ihr gar nicht so einfach, weil er so hübsch und nett zugleich war.

Bin ich überhaupt hübsch genug für ihn? Wahrscheinlich bin ich gar nicht sein Typ. Warum denke ich so viel? Er wird einfach nur ein guter Freund sein und mehr nicht.

Jetzt musste sie daran denken, was sie gestern zu ihm im Fahrstuhl gesagt hatte.

Ich muss diese Gedanken loswerden. Das habe ich sicher nur alles gesagt, weil ich so angetrunken war. Hoffentlich erzählt er es den anderen nicht.

Als hätte sie irgendeinen Schalter umgelegt, verhielt sie sich auf einmal ganz locker ihm gegenüber. Es war ganz anders, als am gestrigen Tag. Doch er beschwerte sich nicht darüber, es war angenehm, dass sie nicht so angespannt und steif war. Weil sie ihn fragte, ob er ein Foto machen konnte, tat er das natürlich auch. Wonho nahm ihr Handy entgegen und fotografierte sie auch.

„Ich mache ein Video, geh einfach den Weg entlang, das sieht nachher gut aus“, meinte er zu ihr und hielt die Kamera richtig.

Ayumi ist heute so unbeschwert, ganz anders als sonst, das gefällt mir. Eigentlich ist sie ja ziemlich cool drauf, wenn sie nicht so eingeschüchtert ist. Am besten spreche ich sie gar nicht auf das an, was gestern im Fahrstuhl gewesen ist. Sie ist ja nicht nur meine Frau, sondern auch ein Fan.

Während er ein Video machte klingelte sein Handy.

„Ich muss da kurz drangehen“, rief er ihr zu und hob ab. Nachdem er telefoniert hatte legte er auf und ging zu ihr. Es war nur sein Manager gewesen, der ihm eine Terminänderung für die kommende Woche sagen wollte.

„War nicht so wichtig, hier ist dein Handy.“

Er hielt es ihr entgegen.

„Bist du eigentlich schon lange ein Fan von Monsta X?“, wollte er wissen. Das war ja eine legitime Frage.

Wonho machte das, was Ayumi befahl und dann filmte er sie noch wie sie den Weg entlang ging. Sein Handy klingelte und er gab ihr bescheid, dass er kurz telefonieren musste. Ihr machte das nicht viel aus. Sie sah sich so ein bisschen um und wartete auf ihn. Zu weit wollte sie nicht weg, sie wusste ja nicht ob wieder ein Mann sie anmachen würde. Nachdem er wieder kam, gab er ihr Handy zurück.

Bis jetzt hatte Wonho das Thema immer gemieden und jetzt sprach er sie darauf an. Irgendwie freute sie das.

"Ja, ich bin schon sehr lange ein Fan von euch", sagte sie etwas verlegen.

Ich weiß gar nicht mehr wenn ich als erstes toll fand.

"Wie sieht es bei dir aus? Magst du auch eine Band?", fragte sie ihn und lächelte ihn an.

Ja, das mochte er an ihr viel lieber, wenn sie so offen war.



„Ich war damals ein großer Fan von BIGBANG. Das war die erste Band, die ich toll fand. Aber es gibt so viele Bands, die gut sind. Mein Lieblingskünstler ist Kanye West.“

Sie gingen etwas weiter spazieren.

„Wie alt warst du, als du ein Fan geworden bist? Ist die Ehe für dich deshalb irgendwie noch komischer, als es sowieso schon ist?“

"Ich war 16. Ich gehöre eher schon zu den alten Hasen. Eure Musik fand ich gleich am Anfang toll, damit habt ihr mich gleich überzeugt. Seitdem bin ich eben ein Fan.", schwärmte sie.



Bei seiner letzten Fragen musste sie überlegen was sie darauf antworten sollte. Er hatte ihr am Besten von der Band gefallen und richtig oft von ihm geschwärmt. Doch dann wurde er ihr vorgestellt und es änderte sich einiges. Sollte sie ihm überhaupt davon erzählen?

"Es war eine richtig eigenartige Situation. Ich habe einfach nicht mit dir gerechnet..", hörte sie auf zu reden.

Sie fand ihn sehr attraktiv und auch extrem lieb, aber das sie jemals glücklich werden konnten und sich liebten konnte sie sich einfach nicht vorstellen.

"Für dich war es auch sicher komisch, weil ich ein Fan bin", meinte sie und lachte.



Was sie aber besonders toll fand war, das sie die anderen Mitglieder bestimmt ab und zu treffen würde und auf das freute sie sich richtig.

„Wow schon so lange? Irgendwie freut mich das, dass dir unsere Musik gleich so gut gefallen hat“, freute er sich.



„Ehrlich gesagt, war ich im ersten Moment nicht so glücklich darüber, aber dann hab ich bemerkt, dass es doch auch Vorteile hat. Du kennst uns ja, denke ich, und du hast deshalb mehr Verständnis dafür, dass ich Konzerte gebe, oder oft nicht da bin, lange arbeiten muss. Und so wie ich das sehe, bist du kein Sasaeng, also finde ich es überhaupt nicht schlimm. Du machst auf mich auch nicht den Eindruck, als würdest du dich durchschnorren, Informationen weitergeben oder so etwas.“

Das er darüber nicht so erfreut war, konnte sie verstehen. Es gab überall solche verrückten Fans, da war er sicher besorgt.

"Nein, ich würde niemals irgendetwas preisgeben. Für das habe ich euch schon zu lange ins Herz geschlossen. Da kannst du mir vertrauen. Ich will dir so wenig Sorgen machen wie es geht und dir deine Lasten abnehmen, wenn du welche hast. Dafür sollte ich ja da sein.", meinte sie zu ihm.

Weil sie jetzt seine Frau war, sagte sie das zu ihm. Immerhin wollte sie ein paar Pflichten erfüllen in der Ehe.

Gerade als sie sich umsah, sah sie einen Stand mit Essen.

"Woahh... können wir dort etwas essen? Ich habe so Hunger und es riecht so lecker.", schwärmte sie gleich und zog ihn einfach mit zum Stand.

"Dieses mal trinke ich nichts!", versprach sie ihm und musste lachen.

Nachdem die zwei sich etwas bestellten fing sie an zu essen. Jetzt wo sie sich wieder besser verstanden kam auch wieder ihr Hunger.



"Mhhmmm... das Essen schmeckt hier so lecker"

Wonho war erleichtert über das, was sie sagte. Aber er hoffte, dass sie ihn nicht nur als Idol sah, sondern als Freund wenigstens. Sie entdeckte einen Essensstand und fragte ob sie dort essen konnten. Das musste man ihm nicht zweimal sagen. Nickend stimmte er zu, sie gingen dorthin und er zahlte ihnen etwas zum Mitnehmen.

Das Essen sah nicht nur gut aus, es roch und schmeckte auch hervorragend.

„Japanisches Essen ist so gut“, meinte er und sie gingen weiter. Den restlichen Tag schafften sie noch einiges anzuschauen von dem, was sie herausgesucht hatte. Auch ihm war noch etwas eingefallen und das machten sie ebenfalls. Am nächsten Tag flogen sie wieder zurück in den Alltag nach Seoul. Glücklicherweise passierte nichts peinliches mehr.