Wald

...

Kim war eine Zeit lang unterwegs gewesen, bis sie überhaupt einmal zum Wald kam. Noch immer konnte sie nicht viel erkennen, doch das war auch nicht schlimm, denn sie wollte alleine sein. Deshalb ging sie auch durch den Wald, dort waren keine Menschen, die sie erkennen könnten.

Ich bin wirklich so schlimm, wie er gesagt hat! Wieso wirft mich das so aus der Bahn? Ich habe gewusst, dass es Menschen gibt, denen meine Art nicht gefällt... ich war aber auch ziemlich böse... doch das muss ich ja. Mein Manager nimmt mich auseinander, wenn ich mich nicht an den Vertrag halte. Immer diese nervigen Klauseln.

Zu Beginn ihrer Karriere fand sie das nicht schlimm zu unterschreiben, dass sie ein gewisses Image zu verkörpern hatte, doch mittlerweile gefiel ihr das nicht mehr so gut. Es gab fast niemanden, der sie wirklich kannte, ihr richtiges Ich. Das waren eben die Nachteile ihrer Popularität.

Ihre Gedanken lenkten sie ziemlich ab, dass sie gar nicht bemerkte, wie sie vom Weg abwich. Doch irgendwann bemerkte sie, dass es immer schwerer war zu gehen, da sie immer über etwas drüber stieg.

"Na toll", ärgerte sie sich und sah sich um. Hätte sie ihre Brille mitgenommen, wäre es sicher einfacher gewesen etwas zu erkennen. Nun drehte sie sich ein bisschen, vielleicht kam ihr ja etwas bekannt vor, doch sie sah nichts, also drehte sie sich noch mehr und hatte nun komplett die Orientierung verloren.

Unbemerkt folgte er Kim und musste innerlich lachen. Er fühlte sich keineswegs schlecht warum auch? Er fand das sie es verdient hatte.

Was macht sie da? Von mir aus kann sie ruhig trotzig sein. Und warum rennt sie nur so sinnlos umher? Bestimmt weiß sie nicht mehr wo sie ist, aber ich werde mir die Sache noch ein bisschen ansehen.

Da sie doch sehr hilflos war, ging er auf sie zu und blieb hinter ihrem Rücken stehen. Dabei war es sehr leise gewesen und er griff ihr auf die Schulter.

"Soll ich Ihnen helfen?", fragte er sie und war gespannt auf ihre Reaktion.

Es überforderte sie etwas, dass sie nichts sah und sich nicht auskannte. Doch dann spürte sie plötzlich eine Hand an ihrer Schulter und konnte gar nicht mehr hören, dass Kol ihr Hilfe anbot, weil sie sofort anfing laut zu schreien. Es bereitete ihr Angst, dass jemand sie anfasste, obwohl sie nicht ein bisschen gehört hatte. Während sie schrie, duckte sie sich aus Reflex, fiel auf ihren Hintern und steckte ihren Kopf mit geschlossenen Augen in ihre Knie hinein, damit sie nichts mitbekam.

Kim zitterte, weil sie sich fürchtete. Es könnte ja sonst jemand sein, wenn sich schon jemand so an sie heran schlich. Sie wusste nicht, dass es Kol war.

Mit dieser Reaktion hatte er nicht gerechnet. Die Schreie hörten sich genauso an wie ihre Lieder seiner Meinung nach und er blieb kurz verwirrt stehen. Was sollte er jetzt machen? Als sie sich so zusammenhockte atmete er kurz auf.

Was ist ihr jetzt schon wieder über die Leber gelaufen? Darf ich sie nicht einmal berühren? Was haben die Stars alle nur?

Kol packte sie am Oberarm und hockte sich zu ihr runter.

"HALLOOO.. ICH BINN ES KOl!", schrie er lauter und musste irgendwie ein lächeln loswerden, als er sie so anschrie.

Kol schrie sie an, nachdem er auf ihrer Höhe war, doch das war ihr gerade egal. Sie hob ihren Kopf und fiel ihm um den Hals.

"Oh Gott, ich dachte, es wäre ein Stalker oder so!", sagte sie, während sie sich noch an ihm fest klammerte. Dann ließ sie ihn los.

"Tut mir leid! Das war jetzt unpassend", entschuldigte sie sich. Nun war sie auf ihren Knien und stand dann auf.

Sie sah ihn an und erkannte ihn auch ziemlich gut, da sie nicht weit auseinander waren.

"Ich habe mich verlaufen..."

Mit so einer temperamentvollen und zugleich durchgedrehten Frau war er noch nie in Berührung gekommen. Obwohl er schon sehr lange auf der Welt war, war ihm noch nie so eine Frau begegnet.

Kim musste ihn umarmen, weil sie voller Angst gewesen war und als sie wieder bei Sinnen war lies sie ihn los.

"Ist schon gut. Ich denke ich weiß wie wir wieder nach Hause kommen.", redete er ihr zu.

Doch sicher war er sich nicht, denn er war zu abgelenkt gewesen weil er Kim folgte und sie um den Kreis gelaufen war. Er drehte sich um und versuchte sich zu orientieren.

Wo ist das Haus gewesen?

Nun war es ihr etwas unangenehm, dass sie ihn umarmt hatte, doch sie hatte sich sehr gefürchtet und war froh gewesen, dass er es war. Sie wusste auch nichts davon, dass sie gerade vor ihm Angst haben müsste.

Sollte sie noch etwas sagen? Es würde sich sicherlich alles verzweifelt anhören, was aus ihrem Mund heraus käme. Es musste ihm bestimmt komisch vorkommen, einmal war sie richtig mies und dann wieder netter und unbeholfen. Je länger sie ihre Rolle spielte, desto schwerer fiel es ihr in einigen Dingen. In anderen wiederum, hatte sie sich schon eingelebt, dass sie nicht einmal merkte, wie sie war und, dass sie sich verändert hatte.

"Bring mich jetzt bitte zur Villa."

Sie gingen eine Zeit lang gerade aus, doch der Wald fand einfach kein Ende. Und es wurde immer dunkler.

"Ich glaube ich brauche ein Navi, da ich grade keinen blassen Schimmer habe, wo wir gerade sind.", meinte er und holte sein Handy aus seiner Hosentasche."



Kol tippte schnell die Adresse in sein Handy ein und drehte sich um.

"Das wird Sie bestimmt nicht freuen, aber wir müssen zwei Stunde laufen um zurück zu kommen.", erklärte er ihr und sah sie jetzt an.

Wenn er Pech hatte, musste er sie tragen, wenn sie nicht mehr weiter schaffte.

Kim sah ihm so gut sie konnte zu, wie er auf sein Handy sah und versuchte den Weg zu koordinieren.

"Aber so lange war ich nicht einmal unterwegs. Wie können wir für den Rückweg so lange brauchen?" fragte sie ihn nun und kam etwas näher, da es schon so dunkel wurde. Sie konnte ja nicht viel sehen und ihre Augen taten ihr schon weh.

"Nun gut, wo müssen wir lang?"

Ich habe gar nichts dabei, meine Brille liegt Zuhause und Kopfschmerzen habe ich auch schon. Vielleicht sollte ich einfach mal auswandern... oder abhauen von dem ganzen Theater.

"Wir müssen in diese Richtung.", sagte er und folgte dem Navi auf seinem Handy.

Doch plötzlich knallte es laut neben ihnen und ein Rauch stieg auf. Automatisch schützte er sich mit seiner Jacke.





"Was zur Hölle war das?", fragte er und sah sich um.

Warum hatte es geknallt und wieso rauchte es jetzt im Wald?

"Kimy? Ist alles okay?", fragte er und sah ob ihr etwas zugestoßen war.

Kim folgte Kol einfach, was blieb ihr auch anderes übrig. Doch er blieb auf einmal stehen und es gab einen lauten Knall, der gleichzeitig mit Rauch auftrat. Sie versteckte sich schnell hinter Kol, weil sie sich erschrak.

"Was war das?"

Sie hatte es als einen Schuss empfunden, doch konnte sie es nicht einschätzen, da sie auch nichts sehen konnte.

"Was war das?", flüsterte sie und hielt sich an seiner Jacke fest, "War das ein Schuss?"

"Ich denke, das bedeutet nichts gutes.", gab er ihr als Antwort.

Muss das ausgerechnet mit ihr passieren? Mit ihr wird es einfach nicht langweilig.

Kim griff nach seiner Jacke und hielt sich nun fest.

"Hoffentlich sind Sie mir jetzt nicht böse, aber ich muss schnell handeln.", sagte er als er die Kugeln auf den Boden liegen sah.

Schnell hatte er seinen Arm um ihren Rücken gelegt und hob sie hoch. Ohne ihre Frage zu beantworten lief er los und versuchte aus dem Wald zu verschwinden. Er versuchte nicht zu schnell zu sein. Sie entdeckten eine kleine bescheidene Holzhütte. Dort lief er hin und riss mit seiner einen Hand das Schloss herunter, das er in die Wiese warf und ging mit ihr rein. Mit seinem Handy machte er Licht. Es war alles sehr dunkel. Einige Sachen waren verstaut, sonst war nichts weiter in der Hütte zu finden.

"Wenn wir Glück haben, dann haben sie uns verloren. Es waren auf jeden Fall Schüsse, ich bin mir sicher, ich habe die Kugeln auf den Boden gesehen. Aber warum schießen die auf uns?"

Kol setzte Kim ab und sah sie an.

"Ist alles in Ordnung?"

Warum er sie das fragte wusste er selbst nicht so genau. Es sollte ihm egal sein ob es ihr gut ging oder nicht.

Vollgepumpt mit Adrenalin, bekam sie gar nichts mehr mit, erst dann wieder, als sie in einer Hütte ankamen und er sie wieder herunterließ.

Er hatte sie einfach wieder am Boden abgesetzt, so, dass sie direkt wieder stehen konnte. Ihr Herz pochte und ihr ganzer Körper zitterte. Also ging sie zur Wand und lehnte sich daran an, damit sie nicht den Halt unter ihren Füßen verlor. Während sie vorher geflüchtet waren, hatte sie geweint, weil sie Angst gehabt hatte und nun wischte sie sich mit ihrer zittrigen Hand die Tränen von ihren Wangen weg.

"Nein", sagte sie und es kullerten immer mehr Tränen hinunter, die sie versuchte wegzuwischen, "Ich habe solche Angst!", gab sie zu und sah ihn kurz an, dann sah sie auf ihre Hände, die sie an ihrer Kleidung abgewischt hatte. Sie hielt sie vor sich und spielte vor Aufregung mit den Fingerspitzen.

"Was ist, wenn sie uns hier finden?"

"Nein, sie werden uns hier schon nicht finden. Ich verspreche dir wir werden morgen wieder heil zurück sein.", versuchte er sie zu beruhigen.

Kol machte die Tür hinter sich zu und legte seine Hand auf ihre Schulter.

"Schh.. es ist nicht mal so schlimm wie es ausgesehen hat.", versuchte er ihr zu erklären.

Noch nicht. Könnte sein, dass ich jemanden gleich den Kopf abreiße.

Er konnte ihre ganze Angst spüren, aber es war ihm relativ egal.

"Weißt du was? Du solltest mal deine Kontaktlinsen raus nehmen."

Doch dann konnte man Stimmen hören und Kol hielt ihr den Mund zu, während sie um die Hütte schlichen. Zum Glück hatte er die Tür von ihnen verschlossen, damit niemand hinein konnte. Sein Handylicht hatte er auch schon ausgemacht. Nun stand er dicht vor ihr und konnte ihren Atem spüren.

Wo sind sie hin? So schnell können sie doch gar nicht gewesen sein? Das ist unmöglich. Los! Weiter ! Gehen wir wieder zurück. Sie müssen irgendwo weiter hinten sein.

Seine Hand auf ihrer Schulter war ziemlich beruhigend, obwohl Kol bisher nicht den besten Eindruck bei ihr hinterlassen hatte. Er stand direkt vor ihr und hielt ihr plötzlich die Hand vor den Mund. Sie wusste nicht wieso, bis sie auch Stimmen hörte.

Während er seine Hand auf ihrem Mund hatte, kullerten bei ihr wieder Tränen hinunter und sie sah in die Richtung, wo Kol stehen musste. Es war ja nun dunkel und sie sah ihn nicht direkt. Sie konnte seinen Atem spüren und spürte seine Hand in ihrem Gesicht. Gelegentlich erhellte ein von außen scheinendes Licht ein paar Ecken der Hütte, dass sie Kols Umrisse erkennen konnte.

Es hörte sich so an, als wollten diese Männer wieder gehen. Sie sagten aber nicht, wieso sie dort waren und was sie von den beiden wollten. Waren sie hinter ihr her? Oder hatte Kol Probleme mit diesen Menschen?

Kol nahm seine Hand von ihrem Mund und stützte sich mit der Hand an der Wand ab. Jetzt war er ihr noch viel näher. Mit der anderen Hand wischte er ihr die Tränen aus ihrem Gesicht. Ihre Haut fühlte sich richtig warm und weich an. Und wenn gerade die Männer nicht hier wären, hätte er sehr gerne von ihr getrunken.

Können die nicht einfach verschwinden? Wenn sie nicht gleich weg sind, dann werde ich sie töten.

Die Männer gingen weiter und nach und nach konnte man keine Stimme mehr hören.

"Ich glaube sie sind weg.", flüsterte er.

Aber so sicher war er sich nicht.

Nun war ihr Mund wieder frei, doch Kol war noch näher als vorher. Das machte ihr gar nichts aus, da sie Angst vor den Männern hatte, die dort gewesen waren. Er strich ihr sogar ihre Tränen weg, auch das machte ihr nichts aus, für einen kurzen Moment spürte sie ein warmes Gefühl im Körper, doch das hielt nicht lange an. Als die Stimmen immer leiser wurden, wusste sie nicht, was sie darüber denken sollte.

Kim wollte etwas sagen, doch ihre Lippen zitterten so sehr, als sie den Mund bewegen wollte. Also presste sie sie zusammen, damit sie damit aufhörten, doch das passierte nicht. Ihr ganzer Körper war angespannt, fast schon verkrampft. Es war nun wieder ganz dunkel dort in der Hütte. Sie konnte Kol schon an ihrem Körper spüren, weil er so nahe bei ihr stand.

Aus Reflex klammerte sie sich nun mit ihren Händen an sein T-Shirt, sie brauchte etwas, woran sie sich festhalten konnte. Noch immer konnte sie nichts sagen, sie wollte nicht zu laut sein und hatte Angst, dass sie das war, wenn sie jetzt etwas sagte.

Als sich die beiden so nahe waren und Kim sein Shirt festhielt, kam er ihren Lippen immer näher. Er strich mit seinen beiden Händen über ihre Wangen und fing an sie zu küssen.



Er konnte nicht anders und küsste sie mehrmals. Da die anderen nicht zu hören waren, war es ihm völlig egal. Vorsichtig drückte er sie gegen die Wand.

Kim wusste gar nicht, wie ihr geschah, als Kol sie plötzlich langsam küsste. Sie merkte selbst, dass sie den Kuss erwiderte und lockerte ihren Griff an seinem Shirt.



Dann hörte sie auf und drehte ihren Kopf weg.

"Nicht...", sagte sie leise.

Nun fragte sie sich, wieso sie seine Küsse überhaupt erwidert hatte. Sie sah ihn sowieso nicht, aber es kam ihr besser vor, wenn sie woandershin sah.

Sie fühlte sich gerade sehr eingeengt, was wohl daran lag, dass er ihr noch so nahe war und ihr warm wurde. Kim räusperte sich.

"Wieso hast du das gemacht?", fragte sie ihn mit ganz leiser Stimme.

Kim drehte sich von ihm weg, deshalb ging er ein paar Schritte zurück und ließ sie los. Noch immer hielt sie sein Shirt fest. Auf die Frage wollte er ihr keine Antwort geben warum auch. Er war ihr keine Rechenschaft schuldig und er fühlte sich nicht schlecht dabei Kim geküsst zu haben. Man konnte einen lauten Knall hören, der in der Nähe war und einige Schreie, es fielen auch Schüsse. Ein paar Leute rannten zur Hütte und versuchten sie Tür zu öffnen, doch sie gaben auf und liefen weiter.

Was zur Hölle geht hier eigentlich vor? Wir müssen so schnell wie möglich aus diesem Wald. Ich verstehe nicht warum der so groß ist.

"Wir müssen von hier verschwinden.", sagte er kurz und bündig.

Er konzentrierte sich auf seine Sinne und versuchte die Leute zu ordnen, wo sie sich gerade befanden. Kol griff nach ihrer Hand, damit er sich von ihr befreien konnte und schob die Sachen von der Tür weg. Dann schlich er zu Kim, die er mit seinem rechten Arm packte und hochhob. Sie war extrem leicht, lag wahrscheinlich daran, dass sie kaum etwas aß. Schnell lief er mit ihr aus dem Wald und kletterte mit ihr auf einen Jägerstand, denn er gesehen hatte. Dort setzte er sie ab und setzte sich selbst.

Ich frage mich wo sie hin sind? Ich kann nichts hören.

Kol gab ihr keine Antwort auf ihre Frage und kurze Zeit darauf konnte man Schüsse und Schreie hören.

Was war dort nur los? Ihr kam es vor, als wäre sie mitten in einem Film gelandet. Sie zuckte zusammen, als sie hörte, wie jemand die Tür öffnen wollte von der Hütte.

Jetzt ist alles vorbei, dachte sie, weil sie solche Angst hatte.

Für sie ging alles sehr schnell, er packe sie, trug sie und verschwand mit ihr aus dem Wald. Es kam ihr auch sehr schnell vor, doch daran dachte sie im Moment nicht, weil sie Angst hatte und ganz viel Adrenalin durch ihren Körper schoss. Kim saß dort oben nun am Boden und zog ihre Beine zu sich.

"Was ist da los?", fragte sie ihn mit zittriger Stimme und sie wischte sich erneut Tränen weg, die aus ihren Augen kamen. Sie wünschte sich, sie würde etwas sehen, doch das täte sie auch nicht, wenn es heller wäre.

"Ich werde nachsehen. Das alles ist mir zu gefährlich. Du bleibst hier, ich komme gleich wieder.", sagte er und sprang einfach von der Leiter und lief in den Wald.

Wenn er ehrlich war, wäre es ihm egal gewesen, wenn die Männer sie erwischt hätten. Aber waren sie überhaupt hinter Kimberly her oder doch hinter ihm. Er würde es wahrscheinlich gleich herausfinden. Nachdem er im Wald verschwunden war, suchte er die Männer. Einige brach er das Genick und einigen saugte er das ganze Blut aus dem Körper, bis kein Tropfen mehr übrig war. Einem hatte er einfach den Kopf abgerissen. Nachdem er fertig war und alle getötet hatte ging er wieder zurück zum Jägerstand und kletterte hinauf.

"Sie sind weg. Wir können gehen.", sagte er gelassen zu Kim.

"Bist du verrückt geworden?", fragte sie ihn, doch da war er auch schon weg.

Ich werde hier sterben... und er auch.

Kim blieb dort sitzen und bewegte sich nicht. Ihre Atmung versuchte sie auch zu kontrollieren, damit niemand sie finden konnte. Dann hörte sie Geräusche, doch es war Kol, der ganz gelassen sagte, dass sie wieder gehen konnten.

"Bring mich nach Hause!", bat sie ihn und stand auf, "bitte."

Über ihre Reaktion war er sehr überrascht. Sie konnte doch nett sein, wenn sie wollte.

"Wir werden auf jeden Fall nach Hause gehen. Eine weiter Stunde halte ich hier nimmer aus."

Er ging mit Kim nach unten und die beiden liefen den Waldweg entlang, wo sie dann nach langem wieder zum Haus kamen.

"Bin ich froh, wir sind wieder da.", sagte er zu ihr.