Strand

Victoria schwamm hierher und sammelte ein paar Sachen unter Wasser in ihren Korb hinein. Die Versuchung war sehr groß, dass sie einfach nach oben schwamm und sich etwas in die Sonne legte.

Mum wird das gar nicht mitkriegen... es ist einfach so schönes Wetter!

Ohne noch großartig zu überlegen schwamm sie nach oben und tauchte aus dem Wasser auf. Es fühlte sich gut an die Sonne auf ihrer Haut zu spüren. Am Strand war niemand zu sehen. Vic hatte kaum Menschen oder andere Wesen in ihrem Leben gesehen, da sie überwiegend im Meer war. Sie sah sich um und konnte niemanden weit und breit sehen, also schwamm sie bis dorthin, wo der Strand anfing und hob sich aus Wasser hinaus, bis sie im Trockenen war.

Kaum hatte er seine Augen wieder geöffnet, stand er auf einmal bei einem Strand. Er runzelte die Stirn und fragte sich ob er gegen einen Gegenstand geknallt war und nicht mehr bei Bewusstsein war oder er einfach nur träumte. Er gab sich eine Ohrfeige und versuchte sich am Arm zu kneifen, aber es half nichts. Schnell nahm er seine Tasche, schaltete seine Lampe aus und verstaute diese. Dann sah er sich um.

Wo bin ich hier? Wow, es sieht hier so schön aus. Viel schöner als in unserer Welt. Das hier ist also real... ich glaube ich verliere den Verstand.

Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen kletterte er auf einen kleine Klippe von da aus konnte er sich ein Bild davon machen. Mühsam kletterte und kletterte er, doch es zahlte sich aus und Nate hatte den ganzen Strand im Überblick. Überwältigt von diesem Ereignis sah er sich langsam um. Plötzlich konnte Nathaniel eine Frau entdecken die am Strand lag, doch es war nicht irgendeine Frau. Sie hatte flossen und war atemberaubend schön.

Eine Meerjungfrau... ich darf sie jetzt nicht erschrecken.

Doch dann rutschte er ab und flog von der Klippe. Nun lag er im Sand und konnte sich nicht mehr bewegen. Es sah alles verschwommen aus und dann wurde alles schwarz.

Nun waren ihre Beine trocken und sie verwandelten sich in Beine. Genau rechtzeitig, denn sie hörte, wie jemand im Sand aufkam. Schnell stand sie auf ihren Beinen, holte aus ihrem Korb ein Untergewand heraus, band es um und ging suchen, von wo das Geräusch kam.

Als sie jemand am Boden liegen sah eilte sie schnell hin. Es war ein junger Mann mit einer Art Taucherbrille.

Wieso trägt er an Land eine Maske mit der man unter Wasser atmet? Und wieso sieht die so merkwürdig aus. Wo ist das Teil, wo die Luft durchkommt?

Vic ging noch näher an ihn heran und kniete sich neben ihn.

"Hallo?", fragte sie, doch es kam keine Antwort von ihm, also stupste sie ihn mit etwas an, das sie neben sich liegen fand. Ihre Mutter hatte es ihr deutlich verboten sich mit Menschen zu befassen. Sie sagte, dass die meisten böse waren und zudem Mörder, egal in welcher Welt.

"Lebst du noch?", frage sie ihn weiter.

Als jemand zu reden begann öffnete er seine Augen wieder und zuckte auf. Neben ihm war eine junge Frau. Langsam stützte er sich auf, dann richtete er seine Brille und sah sie an.

"Ja ich lebe noch, wie du sehen kannst.", meinte er und griff auf seinen Kopf.

Ich hatte noch nie so Kopfschmerzen und meine Arme bluten.

"Auu.. mein Kopf. Was ist passiert?", fragte er sie.

Oh er wacht auf.

Sie rutschte ein wenig nach hinten und beobachtete ihn.

Wieso nimmt er das Ding nicht ab?

Vic kannte normale Brillen nicht, im Meer war es normal, dass jeder sehr gute Augen hatte.

"Hast du dir etwas gebrochen?", fragte sie ihn nun und sah sich um, "Ich schätze, dass du von dort oben runtergefallen bist", nahm sie an und zeigte auf den kleinen Felsen.

Es war sehr interessant für sie einen Menschen zu treffen.

Nate nahm die Brille ab und fuhr über seine Augen, damit der restliche Sand von seinem Gesicht verschwand.

"Ich weiß es nicht, das werde ich sehen sobald ich aufstehe.", meinte er und setzte sich wieder seine Brille auf, damit er besser sehen konnte.

Langsam stand er auf und schüttelte sich den Sand ab und sah sie an.

"Danke, dass du mir geholfen hast. Ich wollte mich umsehen und dann bin ich abgerutscht und hier gelandet. Zum Glück ist meine Brille nicht kaputt sonst würde ich gar nichts mehr sehen.", erklärte er ihr.

War sie die Merrjungfrau? Aber sie hat Beine, vielleicht habe ich mir das nur alles eingebildet. Ich sollte mir erstmal einen Schlafplatz suchen, bevor es zu schnell dunkel wird.

So neugierig wie sie war, kam sie etwas näher und starrte seine Brille an.

"Darf ich mal?", fragte sie ihn einfach und wartete auf eine Antwort. Für sie war es normal gut zu sehen, denn im Wasser brauchte man gute Augen. Jetzt schon bereute sie es kein Stück, dass sie zum Strand gekommen war.

Es war immer toll, wenn sie auf Menschen stieß, aber sie hatte nie lange Zeit oder eben die Menschen nicht.

"Klar. Wieso auch nicht. Pass aber auf, ohne der kann ich sonst nichts sehen.", betonte er.

Seit wann kann ich so gelassen mit Frauen reden? Naja, es war noch nie eine so an mir interessiert. Okay, sie steht eher auf meine Brille als auf mich.

"Wo bin ich hier?", fragte er wissbegierig.

Es ist war, die Bücher die ich gelesen habe, waren alle wahr. Ich kann es einfach nicht glauben.

"Wie heißt du übrigens?", fragte er sie und kniff seine Augen zusammen, weil er ohne der Brille nichts sehen konnte.

Das ist alles viel spannender, als in den Comics zu lesen. Die anderen flippen aus, wenn ich ihnen das hier erzähle. Werde ich überhaupt zu Vincent und Arnold zurückkommen?

Freudig nahm sie die Brille entgegen und setzte sie auf. Doch sie erschrak, weil sie plötzlich nicht mehr gut sehen konnte, also nahm sie sie schnell wieder ab.

"Das ist faszinierend. Aber wie kann man damit unter Wasser atmen?", fragte sie nach und dann fiel ihr eine Wunde an seinem Kopf auf. Sie griff mit ihrer Hand gleich hin.

"Du blutest, das muss von dem Sturz kommen", stellte sie fest und nahm das Tuch, was sie in ihrem Korb dabei hatte, hielt es auf seine Wunde und gab ihm dann seine Brille zurück. Daran hatte sie nicht gedacht, sie ihm vorher wieder zu geben.

"Aus welchem Königreich kommst du?", fragte sie ihn nun, "Wieso bist du vom Felsen gefallen?"

Vic war sehr neugierig.

"Verzeihung, wie unhöflich... mein Name ist Victoria. Wie darf ich dich ansprechen?"

"Gar nicht. Durch die Brille kann ich alles besser sehen.", erklärte er ihr.

Er fragte sich warum sie so komische Fragen stellte. Jeder wusste doch, dass man mit einer Brille besser sehen konnte. So wie es den Anschein hatte wusste das hier nicht jeder.

"Danke", sagte er, als sie mit einem Tuch seine Wunden behandelte und sie ihm die Brille gab.

"Ich komme von weit her. Das Königreich kennst du bestimmt nicht. Ich heiße Nathaniel, du kannst mich auch Nate nennen, wenn du willst.", beantwortete er ihre Fragen.

Dann setzte er die Brille auf und sah sie an.

Wow, sie ist ja von nahem noch schöner. Sie muss die Meerjungfrau sein, die ich vorher gesehen habe, aber warum hat sie dann Beine?

"Ich bin vorher gestolpert und konnte mich nicht mehr halten und stürzte deshalb vom Felsen."

Für sie hörte sich einfach alles wahnsinnig interessant und spannend an.

Das muss wohl eine typische Menschen Schwäche sein, wenn man nicht gut sieht. Faszinierend, dass es etwas gibt, mit dem sie besser sehen können!

"Ich kenne jedes Königreich hier, erzähl mir bitte davon!", bat sie ihn und sah ihn die ganze Zeit an.



Vic war bereits ein paar wenige Male mit Menschen in Kontakt gekommen, doch so nah wie Nate war sie noch nie einem gewesen. Deshalb wollte sie gleich mehr wissen.

"Du musst aufpassen, die Felsen sind sehr rutschig und nicht eben."

"Ähh wie soll ich das sagen ohne das sich das alles völlig verrückt anhört? Ich bin nicht aus dieser Welt, denke ich zumindest.", meinte er und konnte seine Blicke nicht von ihr abwenden.

Sie hört mir zu und will alles von mir wissen... Bin ich etwa im Himmel?

"Ich komme aus New York. Dieses Königreich gibt es hier nicht. Schätze ich mal. Aus welchem Königreich kommst du?"

"Danke für den Hinweis.", meinte er und musste lächeln.

"Du bist aus einer anderen Welt?", fragte sie gleich nach. Wenn sie bisher nicht schon interessiert wäre, dann spätestens ab jetzt, "New York... nein, das kenne ich wirklich nicht. Es hört sich großartig an!!"

Es gab so viele Fragen, die sie nun hatte. Es erklärte auch, wieso er eine Brille trug.

"Hat in dieser Welt jeder Mensch eine Brille?", fragte sie ihn noch und ignorierte vor lauter Begeisterung seine Frage.

Ich glaub ich werde verrückt. Ein Mensch aus einer anderen Welt! Wie cool ist das denn? Meine Mutter bringt mich um, wenn sie erfährt, dass ich schon wieder an Land war und, dass ich mich mit so jemandem unterhalte. Aber das kann ich mir nicht entgehen lassen, es gibt so viele Dinge, die ich wissen möchte.

"Nein, es trägt nicht jeder eine Brille. Es sehen nicht alle so schlecht wie ich.", sagte er und musste lachen.

Nate nahm das Tuch von seinem Kopf, da das bluten aufgehört hatte.

"Danke, für deine Hilfe. Ich werde dich das Tuch auswaschen. Sorry, für die Umstände die ich dir gemacht habe.", entschuldigte er sich und raffte sich auf.

Noch nie zuvor habe ich so eine Schönheit gesehen. Sie sieht einfach traumhaft schön aus.

"Und in welchem Königreich lebst du?", fragte er und lächelte leicht.

Wer sagt schon Königreich? Ich hoffe sie versteht meine Sprache so halbwegs. Ich sollte die englischen Wörter lieber beiseite lassen.

"Uh-Huh..."

Er hat eine merkwürdige Sprechweise. Das scheint wohl in der anderen Welt normal zu sein.

"Du kannst das Tuch behalten, davon habe ich noch viele", sagte sie schnell. Vic sammelte immer alles mögliche, das sie am Strand finden konnte. Deshalb hatte sie viele Handtücher und andere Tücher. Die meisten Sachen versteckte sie an Land, wo ihre Eltern es nicht finden konnten, denn ihrer Mutter war es nicht so geheuer, dass Vic mit Menschen in Kontakt kam und sich deren Dinge aneignete.

"Ich lebe in diesem hier!", antwortete sie ihm, doch dann fiel ihr ein, dass er ja nicht wusste, welches das war, "Ach, stimmt ja, du kennst es ja gar nicht, tut mir leid. Das ist das Meereskönigreich. Weil es hier weit und breit das größte Meer gibt.

Victoria dachte darüber nach, wie er wohl hergekommen war und was er nun vorhatte, schließlich war er dort fremd und auch die konnte ihm nicht weiterhelfen, da sie selbst nie weiter vom Meer entfernt war, als bis zum Ende des Strandes. Mehr hatte sie sich bisher nicht getraut, aber nicht, weil sie Angst vor dem Unbekannten hatte, sondern, weil sie Angst hatte, dass ihre Mutter sich sorgen machte oder wütend sein könnte.

"Danke, sehr nett von dir.", meinte er und legte es neben sich.

Sie muss die Meerjungfrau sein, sonst sehe ich hier niemanden.

"Das Meereskönigreich?! Wohnst du im Meer? Weißt du wo die nächste Stadt ist?"

Schade, dass ich nicht tief ins Wasser gehen kann, weil ich nicht schwimmen kann. Zum Glück weiß sie das nicht.

Es kommt mir so vor, als wüsste er viel über uns. Ob er weiß, dass ich eine Meerjungfrau bin? Mutter bringt mich um, wenn ich es ihm sage.

"Ich wohne in der Nähe", sagte sie ehrlich, ohne sich zu verraten, "Aber ich weiß leider nicht, wo die nächste Stadt ist, aber nicht weit weg von hier ist ein Dorf. Die Fischer kommen jeden Tag hier zum Strand und fangen Fische."

Sie sah ihn an.

"Doch ich würde vorsichtig sein, nicht jeder, der jemanden aus einer anderen Welt trifft, reagiert so interessiert wie ich. Man könnte sagen, es ist ein Traum von mir, den ich schon seit meiner Kindheit habe, dass ich einen Menschen aus einer anderen Welt treffe. Und ich habe jetzt schon viel gelernt", sagte sie dankend.

"Ich werde es schon finden. Vielleicht sieht man sich ja wieder.", sagte er und lächelte sie an.

Er nahm das Tuch und sah es an. "Ich werde es in ehren halten.", meinte er.

Dann ging er zum Wasser und wusch sich das Blut von seinem Körper. Immerhin wollte er die Menschen in dem Dorf nicht erschrecken.

Ob es hier auch Einhörner gibt? Oder einen Zyklop? Und was ist mit Zwergen?

"Ja, vielleicht tun wir das."

Es war einfach so aufregend, dass er nicht von dort war. Sie wusste, sie musste zurück ins Wasser, doch irgendwas in ihr drin, wollte noch nicht zurück oder ihn gehen lassen.

Vielleicht begegneten die beiden sich ja wirklich wieder. Sie hoffte einfach, dass ihm nichts passierte.

"Es wird bald dunkel, du solltest dich beeilen."

Nate ging schnell zu ihr. Als Dank wollte er ihr ein Geschenk geben. Er holte einen Glücksbringer aus seiner Tragetasche und reichte ihn ihr.

"Es hat mir immer Glück gebracht, jetzt sollst du ihn bekommen. Leider, kann ich dir nichts anderes geben.", erklärte er ihr.

Vielleicht sehe ich sie ja wieder.

"Von welcher Richtung kommen die Fischer?", fragte er nach.

Er kam auf sie zu und holte etwas aus seiner Tasche, was er ihr dann reichte. Sie nahm es entgegen und schaute es sich genau an.



Das sieht aber wertvoll aus... aber dann würde er es mir ja bestimmt nicht geben, schließlich kennt er mich ja nicht. Es ist sehr hübsch.

Sie hielt es fest in ihrer Hand und beantwortete dann seine Frage, "Die Fischer kommen aus dieser Richtung", erklärte sie sah dorthin, wo sie ihm von erzählte.

"Vielen Dank für deinen Glücksbringer! Ich finde ihn sehr schön."

"Das freut mich. Ich werde mich beeilen, damit ich so früh wie möglich ins Dorf gelange.", sagte er und winkte ihr zu.

"Pass auf dich auf, Vic!", rief er ihr zu und drehte sich um.

Schnell lief er in die Richtung die ihm Vic gezeigt hatte und verschwand hinter den Hügeln. Nach einer halben Stunde gelang er in ein Dorf. Dort fragte Nathaniel nach einer Unterkunft, die er auch bekam. Mit mühe konnte er einschlafen.

Vic blieb so lange am Strand stehen, bis er nicht mehr zu sehen war. Sie blickte den Anhänger an, den er ihr geschenkt hatte und hielt ihn hoch. Er war wirklich sehr schön, fand sie. Dann als sie ihn nicht mehr gut erkennen konnte, weil es schon so dunkel wurde, fiel ihr ein, dass sie wieder nach Hause musste.

"Meine Mutter ist bestimmt schon krank vor Sorge! Und von dem Essen, was ich suchen wollte, habe ich auch nichts im Korb!", redete sie mit sich selbst.

Schnell nahm sie den Korb und ging zurück ins Wasser. Den Anhänger hatte sie fest umschlossen in ihrer Hand und schwamm zurück nach Hause. Ihre Mutter war wirklich schon sehr aufgebracht und fragte sie gleich, wo sie den ganzen Tag lang war.

"Wo ist denn das Essen? Was hast du gemacht? Wo hast du dich schon wieder herumgetrieben? Warst du wieder an Land? Du sollst doch aufpassen!", schimpfte sie. Ihr Vater zog nur eine Augenbraue hoch und sah seine Frau an, danach sah er Vic an.

"Deine Mutter ist wütend. Mich interessiert aber, was du in der Hand hast!", sagte er interessiert. Jetzt konnte man verstehen, woher sie ihre Neugier hatte.

Victoria schwamm zu ihm und zeigte es ihm.

"Das hat mir jemand geschenkt. Ein junger Mann", erklärte sie ihm und fügte flüsternd hinzu, "Er kommt aus einer anderen Welt!" Ihr Vater war sichtlich interessiert, er fand es auch sehr aufregend, doch seine Frau regte sich noch mehr auf.

"Du solltest in dein Zimmer schwimmen, ich rede mit ihr."

"Danke Paps, ich hab dich lieb!" Mit diesen Worten schwamm sie in ihr Zimmer und konnte nicht anders, als sich ständig nur mit dem Anhänger zu beschäftigen. Sie kam auf eine Idee und nahm sich einen Faden, den sie in ihrer Krimskrams Kiste gefunden hatte, dort band sie ihn fest und hing ihn sich als Kette um den Hals.

Da muss ich dringend mit Melody drüber reden!

Vic schwamm durch ihr Fenster nach draußen und besuchte ihre Freundin. Dort angekommen schwamm sie zum Fenster.

"Melody? Bist du wach?", fragte sie nach.