Wichita

Taehyung lachte mit, als sie lachte und in dem Moment fühlte sie sich ausnahmsweise mal nicht unwohl.  Er meinte sogar, dass sie so viel essen sollte, wie sie wollte, damit es ihr und dem Baby gut ginge.

Damit sie nicht das Gespräch der Klatschmedien wurden, wieder einmal, entschied er sich für ein Restaurant, wo sie ungestört sein konnten. Gegen die kurze Autofahrt hatte sie jetzt auch nichts, es dauerte tatsächlich nur wenige Minuten, bis sie dort ankamen. Dennoch war es ein merkwürdiges Gefühl im Auto mit ihm zu sitzen. Ein Auto bot einfach keine Ausflüchte, es war klein, beengend und irgendwie auch intim.

Bevor sie in das Restaurant reingingen, setzten sie sich beide eine Maske auf und bekamen einen kleinen privaten Platz, der von den anderen mit Zwischenwänden getrennt war. Ein Vorhang bot noch mehr Privatsphäre. In so einem Lokal war Karina noch nie gewesen, es sah auch alles schon etwas teurer aus.

Karina machte es sich bequem und tat ihren Mundschutz wieder runter, den verstaute sie in ihrer Tasche. Auf der Fahrt hatte sie Winter noch geschrieben, dass sie erst später nach Hause kam, da sie noch etwas essen wollte.

Nun saßen sie beide da, sie spielte unterm Tisch etwas mit ihren Fingernägeln und sah sich in dem Mini Raum um.



Fängt er an etwas zu sagen, oder soll ich? Hoffentlich wird das nicht so ein ungutes zusammensitzen. Ich frage mich einfach woher der Sinneswandel bei ihm kommt. Ich kann mir so schlecht vorstellen, dass er sich plötzlich so verändert hat. Ein Mensch kann sich nicht von jetzt auf gleich so extrem ändern. Vielleicht sind das momentan seine Ansichten und in einem Jahr oder vielleicht in ein paar Monaten sieht es anders aus. Ich sollte echt sehr vorsichtig sein.

Ihnen wurde eine Karte gebracht und der Herr nahm gleich die Getränke auf, dann verschwand er wieder.

Nichtsahnend öffnete sie die Karte und bekam große Augen.



„Was zum…!“

Dann sah sie zu ihm. Es war ihr unangenehm, weil die Speisen so hochpreisig waren.



„Das… die Sachen sind so teuer, das kann ich dich nicht bezahlen lassen!“

Boah, wie kann Essen so viel kosten? Wenn Winter dabei wäre, würde sie das schamlos ausnutzen. Somi auch. Die beiden sind auf einem ganz anderen Level.

Privatsphäre hatte nun einmal ihren Preis.

Damit sie niemand erkannte trugen sie bis zum Restaurant Masken. Als sie drinnen waren konnte sie diese endlich abnehmen. Nachdem sie zu einem Tisch geführt wurden setzte er sich dort mit Karina hin. Er war schon öfters mal mit ein paar Frauen hier gewesen um ihnen zu imponieren. Dieses Mal war es aber Karina und er wollte nicht einmal bei ihr angeben. Viel lieber wollte er die Ruhe mit ihr genießen. Der Vorhand schottete die beiden super ab.

Der Kellner war schnell da und nahm die Bestellung auf für die Getränke und überließ ihnen die Karten um ein gewünschtes Gericht auszuwählen. Für Taehyung waren die Preise schon normal. Lag bestimmt daran, dass er schon öfters hier gewesen war.

Schockiert teilte Karina ihm mit, dass sie ihn das nicht zahlen lassen konnte.

Richtig niedlich. Zuerst will sie das ich alles bezahle und jetzt doch nicht. Ich weiß auch nicht, aber ich mag sie glaube ich schon mehr.



"Iss und trink so viel du willst! Du hast es verdient so teure Sachen zu essen. Vielleicht lenkt dich das ja ein bisschen von deinen Schmerzen ab. Bestell so viel du willst"



Weil sie dann so mit ihrer Karte beschäftigt war, starrte er einfach auf ihre Brüste. Alles war ja auch nicht auf einmal weg bei ihm. Er war noch immer ein Mann.

Die werden bei ihr immer größer. Ich frage mich einfach wie groß die noch werden. Ich würde sie so gerne berühren und sie überall küssen. Aber ich darf einfach nicht! Ich muss mich zusammenreißen. Sie würde mich nur noch mehr hassen, wenn ich etwas bei ihr probiere.



Kurz erschrak er, weil der Kellner die Getränke brachte. Da sie noch nicht wussten was sie nahmen hatten sie noch ein wenig Zeit.

"Sollen wir uns etwas für 2 Personen nehmen?", fragte er nach und sah ihr wieder lieber ins Gesicht um nicht unanständige Gedanken zu haben.

"Das stimmt, das habe ich wirklich verdient", stimmte sie zu. Ganz angenehm war es trotzdem nicht, aber er hatte Recht. Nach allem, was sie durchgemacht hatte, war das eine Kleinigkeit. Ihr fiel es aber schwer das auszunutzen.

Karina sah sich die Karte ganz genau an, dabei versank sie in ihren Gedanken.

So viel bestellen, wie ich möchte. Er kann froh sein, dass ich ihn nicht ausnehme. Ja, Winter würde die ganze Karte einfach bestellen, rein aus Prinzip. Und sicher würde sie mir auch dazu raten. Aber ich nehme echt nur das, was ich essen will. Und am besten etwas, was nicht zu lange dauert. Ich muss ja nicht den ganzen Abend mit ihm hier sitzen. Damals hat er gesagt, er dachte ich würde mich wegen den Geschenken auf ihn einlassen, das braucht er nicht noch einmal denken.

Der Kellner brachte die Getränke, da sah sie auf zu diesem und verfolgte wie er ihr Glas abstellte. Dankend neigte sie ihren Kopf etwas. Dann sah sie zu V, als er nachfragte, ob sie sich etwas für zwei Personen nehmen wollten.



"Ich weiß schon, was ich nehmen werde", sagte sie ihm. Karina wollte sich nicht etwas mit ihm teilen. Die beiden waren kein Paar und sie durfte nicht nachgeben.

Wieso will er etwas für zwei Personen nehmen? Dann müssten wir teilen und das macht total einen falschen Eindruck. Lieber nicht.

"Das und", erklärte sie ihm und zeigte darauf, "das da. Die zwei Sachen."



Da er das dann bestellen würde, sagte sie es ihm, dann musste sie es nicht der Bedienung sagen, wenn sie kam.

"Wie haben deine Eltern reagiert, als du ihnen gesagt hast, dass ich schwanger bin? Ich meine, wir sind nicht zusammen und haben eine unglückliche Vorgeschichte, haben sie dazu irgendwas gesagt?", fragte sie und richtete sich ihre Haare.

Natürlich wollte sie nichts mit ihm teilen und zeigte ihm was sie bestellen wollte.

"Okay die beiden", nickte er.

Ich kann eh nur ständig alles versuchen. Wahrscheinlich wird sie bei allem abblocken.

Doch dann interessierte Karina was bei ihm so vorgefallen war wegen dem Baby.

"Also reden wir doch jetzt über private Dinge? Ich dachte wir reden nur das nötigste", gab er zurück.



Das hatte sie ihm ja klar und deutlich gesagt. Er wollte sie nur daran erinnern.

Kurz kam der Kellner wieder und er gab die Bestellung von den beiden auf. Nachdem er weg war sah er wieder zu ihr.

"Fragst du, weil du es wirklich wissen willst oder weil du nicht weißt was du mit mir reden sollst?"

Statt ihr gleich zu antworten, erinnerte er sie daran, dass sie nur das nötigste reden wollte. Was dachte er denn? Dass sie jetzt eine Stunde lang mit ihm schweigend dort saß?

Irgendwie fühlte sie sich aber auch erwischt, weil er das sagte.

Ist das schon privates? Ich hätte einfach nicht fragen sollen.



„Es hat ja mit dem Baby zu tun“, rechtfertigte sie sich.

Außerdem werde ich ja wohl wissen dürfen, wie seine Eltern reagiert haben. Immerhin werden sie die Großeltern von dem Baby sein. Wenn er es nicht verkackt!

Sie wurden unterbrochen, weil jemand kam um ihre Bestellung aufzunehmen. Noch immer beantwortete er ihr die Frage nicht. Und wieder fühlte sie sich so richtig erwischt.



„Ich frage dich etwas, was ich wirklich wissen möchte, weil ich nicht nur stillschweigend auf das Essen warten will“, gab sie zu. Also traf beides zu von dem, was er sagte.



„Das ist für mich… ich weiß nicht, wie ich das erklären soll. Ich möchte keine wirklich privaten Dinge mit dir besprechen, aber ich habe das Gefühl, dass da noch so viel ist, was ausgeredet gehört.“

Sie kratzte sich etwas am Arm und sah ab und zu zu ihm.

„Ich weiß nicht, wie du das siehst. Du scheinst es ernst zu meinen, was ich toll finde. Das habe ich mir auch gewünscht. Aber fragst du dich nicht, wie es weitergehen soll?“, fragte sie ihn und trank aus ihrem Glas.

Mein Hirn setzt gleich aus. Sicher ist mein Kopf schon total rot.

Karina war aufgeregter, als sie es sein wollte. War er gar nicht aufgeregt? Selbst die Kleine spürte sie gerade wieder, konnte sie ihre Nervosität spüren? Sie wusste es nicht.

Taehyung überlegte kurz was er ihr antworten würde.

Fragt sie das um herauszufinden ob ich es ernst meine und was meine Eltern über mich denken?



"Meine Eltern waren schockiert und enttäuscht als sie von dem ganzen erfahren haben. Aber jetzt wo ich mir sicher bin was ich für einen Weg gehe freuen sie sich über das Baby. Ich will für das Baby da sein", sagte er ihr ehrlich.

Natürlich fragte er sich auch wie alles in Zukunft aussehen würde. Sollte er ihr das eine ehrliche Antwort geben? Da würde sie bestimmt wieder durchdrehen.

"Eigentlich habe ich gedacht, dass wir uns wieder treffen könnten. Uns kennenlernen und so. Diesmal aber richtig. Wäre ja für das Baby schön, wenn wir doch mehr als nur Bekannte sind"



Bei seiner Aussage hin hatte er extremes Herzklopfen. Mit einer Abfuhr rechnete er sowieso, aber wenigstens versuchte er ehrlich zu sein.

Während er davon erzählte, wie das seine Eltern aufgefasst hatten, nickte sie automatisch immer wieder ganz leicht mit ihrem Kopf.

Kann ich verstehen, dass sie von ihm enttäuscht gewesen sind.

Wieder erwähnte er, dass er für das Baby da sein wollte. Je öfter er es sagte, desto mehr glaubte sie es ihm.

Doch er sprach noch weiter und teilte ihr seine Hoffnungen mit. Er würde sie gerne kennen lernen. Ihr Herz schlug unglaublich schnell. Aber nicht nur das, sie sollten sich beide kennen lernen, richtig. Bei dem Gedanken daran wurde sie noch nervöser, als sie es sowieso schon war.



Boah das verwirrt mich so. Wieso kriege ich meine Gedanken einfach nicht zusammen. Er will, dass wir uns richtig kennen lernen. Mehr als Bekannte. Meint er Freunde oder „Freunde“? Wieso hat er das nicht sagen können, bevor er so Scheiße zu mir gewesen ist? Ich kann das nicht einfach zur Seite schieben und vergessen. Egal auf welche Art und Weise.

„Danke, dass du ehrlich bist“, sagte sie zuerst, denn darüber war sie dankbar. So oft wie er schon gelogen hatte, da war sie froh die Wahrheit zu hören, egal was es war.



„Darum bin ich auch ehrlich. Das wird nicht funktionieren“, teilte sie ihm mit. Das war gar nicht so einfach, aber sie musste ihm das so sagen.

„Das…“, fing sie an und atmete tief ein „Möchte ich gar nicht.“

Mehr als alles andere wünschte sie sich eine heile Familie für ihre Tochter und für sich auch. Aber wie sollte das klappen mit den beiden.

Nun wurde ihnen das Essen gebracht, weshalb sie eine kurze Pause machte.



„Es reicht, wenn wir es auf Treffen begrenzen, die wegen dem Baby sind. Ich werde dich zu allem informieren, was notwendig ist, damit du nicht denkst, dass ich dich raushalte. Mehr als alles andere wünsche ich mir für die Kleine, dass sie mit ihrem Vater aufwachsen kann. Doch mehr als das hätte mit uns keinen Sinn.“

Karina musste sich einfach schützen. Sie hatte sich zweimal in ihm verliebt und wurde beide Male bitter enttäuscht. Das wollte sie sich ersparen. Die Frage war, ob er dennoch ein guter Vater sein wollte, auch wenn das mit ihnen nicht mehr war.

Langsam fing sie an zu essen und sah hin und wieder zu ihm auf.

Was geht wohl in seinem Kopf gerade vor? Ich meine, er kann froh sein, dass ihn nicht ghoste und das Baby ganz für mich behalte, so wie ich es eigentlich vorgehabt habe. Das Kind ist ihm offenbar echt wichtig. Aber das mit ihm und mir wäre sinnlos. Keine Ahnung was er sich unter kennen lernen vorstellt.

Sofort korbte sie ihn mehrmals und machte ihm klar, dass sowas ganz sicher nicht passieren würde. Das schmerzte mehr als er gedacht hätte. Sollte er dann einfach die Gefühle die er zu ihr hatte ignorieren? Sollte er sich doch wieder umsehen, wenn sie nur einen Vater brauchte? Was brachte es ihm ihr nachzulaufen?

Nachdem sie das Essen bekamen, fing er an zu essen.



Für ihn hörte sich das so an, als wollte sie ihn loswerden. So eine komische Beziehung zueinander wie sie sich das vorstellte funktionierte bestimmt nicht. Beziehung konnte man das ja nicht einmal nennen.

"Also heißt das wir sehen uns erst wieder, wenn das Baby da ist?", fragte er einfach nach.



Eigentlich hätte er gedacht es würde ein toller Tag werden, doch das ging wieder mal richtig nach hinten los. Ihm war der Appetit einfach vergangen bei ihren Worten.

Dann empfindet sie wirklich gar nichts mehr für mich? Ich kann auch nichts wegen meinen Gefühlen.

Was er nicht wusste und was sie ihn auch nicht wissen lassen wollte war, dass sie noch Gefühle für ihn hatte. Es waren viele gemischte. Die von damals, die sie dazu gebracht hatten, dass sie Zeit mit ihm verbrachte und mit ihm schlief, doch die waren nicht so präsent. Es waren mehr die, die sich durch die Zeit entwickelt hatten, wo sie miteinander schrieben. Sie hatte sich in eine ganz andere Seite von ihm verliebt, von der sie nicht wusste, ob sie wirklich echt gewesen war.

Ihr fiel das alles total schwer, dass sie ihm gegenüber gleichgültiger tat, doch sie fand es so einfach besser. Außerdem würde er sich schon bemühen, wenn es ihm tatsächlich ernst mit ihr sein sollte. Wenn nicht, dann gab er auch schnell wieder auf. Besser war es, das direkt herauszufordern.

Das einzige, was er jetzt zu sagen hatte war, dass er nachfragte, ob sie sich erst wieder dann sehen würden, wenn das Baby da wäre. Da musste sie lachen.



"Das ist erst in vier Monaten. So habe ich das nicht gemeint. Damit meine ich einfach nur, dass ich mich nicht zum Spaß haben oder zum Verabreden mit dir treffen werde. Aber es gibt noch genug Dinge, die wir klären müssen. Außerdem... auch wenn du selber dran Schuld bist, dass es jetzt so läuft... ich will nicht, dass du wegen mir viel verpasst, was dein Kind angeht. Und ich will ihr später nicht erklären müssen, dass du kaum Möglichkeit hattest ihre Entwicklung von Anfang an mitzukriegen, nur weil ich es nicht zugelassen habe. Da es dir wichtig ist, hätte ich ein schlechtes Gewissen deshalb, wenn du gar nichts mitkriegst."

Karina wollte ihm die Möglichkeit dazu geben, dass er in die Rolle des Vaters reinwachsen konnte. Für sie änderte sich so oder so viel, weil sie das Baby in sich trug und besser in die Rolle der Mutter reinwachsen konnte, da sie das Baby in sich heranwachsen lies. Doch wenn sie ihn jetzt ignorierte und erst nach der Geburt wieder mit einbezog, wäre das nicht fair.

Hatte er jetzt echt Angst, dass wir uns so lange nicht sehen würden?



"So ein böser Mensch bin ich nicht", versicherte sie ihm und kaute ihr Essen.

Wenn man es genau betrachtete war Karina ein extrem gutmütiger Mensch. Nur kam das manchmal gar nicht so rüber wie sie wollte. Oder sie lies es auch einfach nicht zu bei ihm. Wer wollte schon ständig verletzt und verarscht werden?

Nachdem sie zum lachen anfing und alles aufklärte war er wieder erleichtert. Er hätte nicht gewusst was er sonst getan hätte. Auch wenn er das Baby nicht in sich trug wollte er gern bei ihm sein und es berühren.



"Und wieso willst du mich dann treffen? Also für was?", wollte er dann wissen.

So richtig einen Grund hatten sie ja dann doch nicht oder? Für V war das alles einfach so neu und er wusste nicht genau was er machen oder tun sollte. So wirklich helfen konnte er ja nicht. Da war er einfach typisch Mann. Natürlich gehörte nicht viel getan bevor das Baby kam. Das Kinderzimmer musste gemacht werden, das Baby musste sie noch einen Namen geben und vieles mehr.

"Beim Umzug sehen wir uns auf jeden Fall. Das habe ich dir versprochen", sagte er und nahm einen riesigen Bissen von seinem Essen.

Irgendwie sah er besorgt aus, aber sie wollte nicht zu viel da hinein interpretieren. Wieso wollte sie sich mit ihm treffen? Konnte man da von wollen sprechen?

Da sie noch keine Antwort gab, erinnerte er sie daran, dass er beim Umzug helfen wollte. Also hatte er auch das ernst gemeint. Dann biss er von seinem Essen ab.



Oh Gosh sieht das lieb aus.



"Ich werde noch öfter zum Ultraschall gehen müssen und denke, dass du da bestimmt gerne dabei wärst. Außerdem müssen wir uns noch ausmachen, wie es mit den Treffen dann weitergeht, sobald das Baby da ist. Ich habe noch keinen Namen gefunden, der mir gefällt, da müssen wir uns auch einig werden. Außerdem habe ich noch gar nichts für dann, wenn sie auf der Welt ist. Und da du deine Hilfe angeboten hast, wäre es praktisch, wenn du helfen könntest. Ich darf ja nicht schwer schleppen."

Ihr fiel ganz schön viel ein. Es waren nur noch vier Monate und da bekam sie innerlich ganz schön Stress. Aber alle Dinge, die sie aufgezählt hatte betrafen das Kind. Es war normal, dass sie sich da öfter mit ihm treffen musste deshalb.

Als sie trank hörte sie ihr Handy piepen und griff zur Tasche. Ja sie hatte eine Handtasche und darin war das Handy. Mit ihren wachsenden Brüsten ging es nicht mehr so leicht, dass sie sich die Sachen dort hineinsteckte. Es war Somi, die ihr geschrieben hatte. Schnell schrieb sie zurück und legte das Handy zur Seite.

Klar, dass ihr das nicht passt. Ich habe echt überfürsorgliche Freundinnen. Ist ja nicht so, als ob ich mich mit ihm treffe, damit ich ihn anschmachten kann.

Sie schob sich wieder etwas zu Essen in den Mund. Es schmeckte richtig gut.



"Wieso magst du mich auf einmal?", fragte sie einfach so heraus. Das war eine gute Frage. Sie wollte einfach wissen, ob es stimmte, ob er das nur so sagte.

Seine Augen wurden immer größer als sie so viel aufzählte. Das hörte sie wirklich so an, als müssten sie sich noch öfters sehen bevor das Baby da war.

"Wie gesagt, wenn was ist kannst du mir ja jederzeit schreiben"



Das heißt wir treffen uns ziemlich oft. Vielleicht kann ich sie ja überzeugen. So scheiße bin ich gar nicht.

Weil ihr Handy piepste sah Karina kurz nach. Auch er war überrascht.

Sie hat es gar nicht mehr in ihrem Ausschnitt?

Die Verlockung war einfach zu groß und er sah ihr wieder auf ihre Brüste.

Sie hat ja von Anfang an keine kleinen gehabt. Aber jetzt richtig geil. Aber ich darf nichts machen. Jimin hat es einfach so schön mit Nora. Die können die ganze Zeit Sex haben.

Schnell sah er weg, nachdem sie wieder zu ihm sah und nachfragte wieso er Interesse an ihr hatte. Nervös biss er in sein Essen.



Ich will ihr das nicht sagen.. es ist peinlich, aber anlügen will ich sie auch nicht.

"Keine Ahnung. Das ist so plötzlich passiert. Ich glaube das war seitdem wir auf Insta ständig geschrieben haben. Auf einmal wollte ich, dass du mir ständig schreibst und mein Herz schlug so schnell. Sowas hatte ich noch nie so extrem"

Soll ich sie fragen wieso sie mich gemocht hatte?

"Was hast du denn an mir toll gefunden?"

Dass er ihr auf ihre Brüste sah bekam sie gar nicht mit. Und als sie zu ihm sah, sah er auch nicht dort hin. Deshalb fiel es ihr nicht auf.

Karina war oft nicht die schnellste Checkerin, aber dass er nervös war sah sie ihm an. Die Art wie er aß verriet ihn. Sie war ja nicht besser. Zuhause hatte sie ihn ständig verflucht und hatte ihn hassen wollen, doch jetzt wo sie mit ihm zusammen war, schlug ihr Herz andauernd so stark vor Aufregung. Wenigstens hatte sich die Kleine wieder beruhigt. Sicher schlief sie wieder.

Wie er ihr das erzählte, dass er wegen ihr Herzrasen bekommen hatte, da raste ihr Herz.

Das was wir dort geschrieben haben… da dachte ich es wäre jemand anderes.

Mit so einer Antwort hatte sie nicht gerechnet. Dann hatte er also wegen ihr Herzrasen bekommen? So wie sie öfter bei ihm.

Wieso hat er das vorher nicht? Ich habe mich doch nicht verändert. Vielleicht hat es ihm nur gefallen, dass jemand mit ihm schreibt. Er war ja ziemlich einsam.

V wollte nun auch von ihr wissen, was sie an ihm toll gefunden hatte. Wie sollte sie das am besten erklären?

Das ist ja alles Geschichte, darum können wir wie zwei Erwachsene darüber reden. Ich habe ja angefangen zu fragen.



„Ich fing einfach an mich bei dir wohl zu fühlen. Wir hatten Spaß miteinander… oder zumindest dachte ich das. Es hat mir gefallen, wie du mit den Kindern umgegangen bist, da hatte ich das erste Mal das Gefühl, dass du anders wärst, als ich immer dachte.“

Aber das hatte sie ja getäuscht, offensichtlich, denn sonst hätte er sie nicht so verletzt und so mit Frauen gespielt.

Am liebsten würde sie ihn fragen, wieso er auf der Party mit der anderen Frau geschlafen hatte. Das verletzte sie irgendwie am meisten, dass es ihm nicht genügt hätte, nur Karina zu haben. Doch das konnte sie nicht fragen. Durch die Schwangerschaft reagierte sie auf emotional verbundene Ereignisse noch emotionaler und würde wahrscheinlich deshalb anfangen zu weinen.

Stattdessen redete sie weiter.



„Und dann“, fuhr sie fort und bezog sich auf die Instagram Zeit, „habe ich mich verstanden gefühlt. Mir ging es richtig schlecht und als wir geschrieben haben…, hat mich das abgelenkt, ich habe alles vergessen können. Du hast mich zum Lachen gebracht, zum Nachdenken, hast zugehört, hattest die richtigen Worte.“

Karina hörte auf zu reden, weil sie doch zu emotional wurde. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, weil sie daran dachte, wie sie sich gefühlt hatte. Aber auch weil es verletzend war, dass sie ihn deshalb gemocht hatte. Sie hatte echt Spaß daran gehabt mit ihm zu schreiben, hatte stets auf Antworten gewartet und sich gefreut, wenn sie lange miteinander schreiben konnten.



„Tut mir leid, das sind die Hormone“, entschuldigte sie sich, weil sie nicht vor ihm weinen wollte, doch was sollte sie tun, die Hormone waren katastrophal.

„Ich sollte jetzt gehen“, meinte sie, packte ihr Handy in die Tasche und holte den Mundschutz heraus. Sie hatte schon viel gegessen, nur noch ein wenig war übrig, also hatte sich das Essen für sie gelohnt. Damit es sich noch mehr lohnte, griff sie nach der Serviette und legte eines der Gebäcke hinein, die noch übrig waren, das könnte sie unterwegs essen.

„Danke für das Essen, es war lecker. Wegen dem Video melde ich mich bei dir“, ließ sie ihn wissen. Dann verließ sie eilig das Lokal, wo sie ihre Tränen einfach unter der Maske rausließ. Lieber blieb sie jetzt unerkannt. Mit dem nächsten Bus, den sie irgendwo fand, fuhr sie zu den Mädels zurück. Karina dachte eigentlich, dass sie das alles mehr verarbeitet hätte, aber das schien wohl nicht der Fall zu sein.

Ihr hat das mit den Kindern gefallen? Da habe ich mich doch gar nicht verstellt.



Weil sie gerade redete, wollte er sie nicht unterbrechen und sich rechtfertigen. Würde das überhaupt noch etwas bringen ihr zu sagen, dass er Kinder sehr gerne mochte und da nichts gespielt war?

Sie mochte mich also auch wie wir geschrieben haben? Das heißt sie mochte mich schon zweimal. Und wieso will sie jetzt nichts mehr mit mir zu tun haben?

Auf einmal bekam sie glasige Augen und entschuldigte sich. Daraufhin packte sie eilig ihre Sachen und versprach ihm eine Video zu senden, wenn sie es hatte. Und schon war sie weg und er saß alleine dort.

"Hab ich was falsch gemacht?", redete er mit sich selbst und konnte nicht glauben was gerade alles passiert war.



So viel hatte Taehyung noch gar nicht gegessen, weil er so nervös gewesen war. Aber alleine wollte er das auch nicht mehr essen. Er ließ es sich einpacken und bezahlte dann. Während er nach Hause fuhr musste er die ganze Zeit an Karina denken. Er fragte sich einfach wieso er sie davor nicht so gemocht hatte. Vielleicht weil ihm das angeben viel wichtiger gewesen war. Sicher hatte er oft Spaß mit ihr gehabt, aber das war nicht gespielt gewesen. Jetzt war es zu spät und er konnte nichts mehr daran ändern.