Wohnung von Irene

Betreten kann man ihre Wohnung einmal durch einen Zugang im Wohnzimmer oder auf der Terrasse. Dort führen Treppen in den Elternteil des Hauses. Eine Küche gibt es dort oben nicht.

Untere Etage:

Terrasse



Wohnzimmer



Badezimmer



Obere Etage:

Das Netz liegt über dem Wohnzimmer



Schlafzimmer mit offenem Ankleideraum

01.04.2020

Jin betrat zuerst ihre Wohnung und sie kam kurz nach ihm hinein. Im Gegensatz zum Rest des Hauses war ihre Wohnung nicht in einem kühlen modernen Stil gehalten, sondern eher gemütlicher. Ihre Räume waren auch kleiner und nicht so riesig, das brauchte sie auch gar nicht. Hier oben hatte sie alles komplett selbst geplant.

Selbstverständlich war bei ihr alles aufgeräumt und ordentlich, ganz anders, als bei Ava. Doch der Unterschied war, dass ihre Schwester ihr unordentliches Zimmer sicher liebend gerne hergezeigt hätte, Irene jedoch ihre Wohnung nicht so gerne.



"Es ist wirklich nicht so besonders", sagte sie, was auch stimmte, wenn man es mit dem restlichen Haus verglich.

Zu ihm hielt sie immer einen guten Abstand und die Tür nach unten ließ sie ebenfalls geöffnet. Immerhin kannte sie ihn nicht und auch wenn sie einen guten Eindruck von ihm hatte, war es ihr unangenehm.



"Hier unten sind nur mein Wohnzimmer, das Bad und eine Terrasse. Oben ist mein Schlafzimmer und Ankleideraum. Eine Küche habe ich nicht...", erzählte sie ihm und zupfte mit ihren Fingern an ihrem Kleid herum, da ihre Arme einfach gerade nach unten hingen.

Sie meinte das es hier nicht besonders toll aussah, aber in seine Augen fand er hier alles sehr gemütlich eingerichtet. Sie besaß einen tollen Geschmack. Aber Irene gefiel ihm viel mehr, als diese Wohnung.

"Also mir gefällt was ich hier sehe", sagte er und sah zu ihr rüber.



Ob sie mir ihr Schlafzimmer zeigt? Ich hoffe es..

Immer wieder beobachtete er sie. Unschuldig zupfte sie sich bei ihrem Kleid herum. Mit solchen Frauen hatte er am meisten Spaß.

"Darf ich oben die Räume sehen oder sind die nicht aufgeräumt?", fragte er nach.



Wenn nicht hatte er einen Plan B. Schließlich war sie nicht die erste Frau die ihm gefiel.

Ihm gefällt das?

Da es ihm zu gefallen schien, musste sie sogar lächeln. Dass er nicht nur die Wohnung meinte, verstand sie nicht.



Er erkundigte sich danach, ob er oben auch nachschauen durfte. Jetzt wo er schon in ihrer Wohnung war, wäre es auch egal. Doch er fragte, ob sie nicht aufgeräumt hatte, da schüttele sie den Kopf.



"Nein, nein! Es ist aufgeräumt... wenn du es sehen willst, dann gehen wir hoch", sagte sie und ging vor. Oben angekommen sah man das Schlafzimmer und den Ankleideraum nebeneinander, die Türen waren so ziemlich immer geöffnet bei ihr, sie lebte ja auch alleine dort.

"Das einzige, das unordentlich ist, ist mein Arbeitsplatz", erklärte sie. Der Stand bei der Galerie oben, da dort am meisten Licht hineinschien. Irene benutzte ihn so viel, dass es sich kaum lohnte, ihn aufzuräumen.

Und wieder hatte er gesiegt und sie gingen nach oben. Augenblicklich fiel ihm das Schlafzimmer auf mit dem ungewöhnlichen Bett. In seinen Augen sah das wieder sehr abenteuerlich aus. Gefiel ihm wieder richtig gut.

So wie Jin eben war, machte er das was er wollte und ging einfach in ihr Schlafzimmer. Wieso fragen wenn er es einfach machen konnte?

"Das nenn ich mal ein kreatives Bett. Wie viel hält das aus?", staunte er.



In seinem Schlafzimmer wäre so ein Bett bestimmt lohnenswert. Da konnte er sicherlich so einiges anstellen damit.

"Du müsstest dir mal mein Schlafzimmer ansehen, das könnte auch so etwas erfrischendes gebrauchen",  erzählte er und zwinkerte ihr dann zu.



"Hättest du mal Zeit?"

"Danke, das habe ich selbst entworfen", erzählte sie stolz und überlegte dann.

"Also zwei bis drei Personen können da gleichzeitig drin sitzen oder liegen. Aber man sollte nicht darauf herumspringen", erklärte sie mit einem Lachen und blieb bei der Tür stehen.



Weil sie sich dabei aber blöd vorkam, hörte sie wieder auf zu lachen und räusperte sich.

"Etwas Erfrischendes?", wiederholte sie und ihr Auge fing an zu zucken, weil er ihr zuzwinkerte. Wieso es das tat, wusste sie auch nicht, vielleicht weil sie nervös war und mit seinem Zwinkern in dem Moment etwas überfordert war. Möglicherweise war das ja einfach nur sein Ding.

"Achso. Du meinst eine neue Gestaltung!?"

Nickend bejahte sie seine Frage.



"Hm. Aber bist du sicher, dass ich mir das anschauen soll? Meine Schwester sagt, dass du ziemlich berühmt bist. Da gibt es bestimmt viele fähigere Architekten, als mich..."

Woww... zwei bis drei Personen würden gehen... Was? Man darf nicht herumspringen?

"Kommt wahrscheinlich drauf an welche Haken man verwendet", redete er schon fast mit sich selber.



Gedanklich ging ihm so einiges durch den Kopf, wie man das am besten stabiler machen konnte. Immerhin war das Bett sehr oft in gebrauch.

"Klar! Sieh dir mal mein Zimmer an. Bis jetzt habe ich noch nie so etwas gesehen"



"Ich gebe dir nachher meine Nummer. Und wenn du Zeit hast, meldest du dich einfach bei mir"

Um es zu testen setzte er sich auf das Bett und schaukelte ein wenig herum.

"Du siehst nicht nur gut aus sondern du bist richtig talentiert. Kein Wunder, das dich deine Eltern so loben", stellte er fest.



"Hast du das schon mal mit einer anderen Person getestet?" wollte er wissen und sah zu ihr.



Selbstverständlich hatte er wieder versaute Gedanken bei dieser Frage und meinte es auch so.

Er gibt mir einfach so seine Nummer?

"Ja, okay."

Jin war richtig begeistert von ihrem Bett. Dass er das Bett für viele Frauen nutzen wollte, davon hatte sie absolut keine Ahnung, weil sie ihn ja nicht kannte. Irene dachte einfach nur, dass er generell Interesse an dem Bett hatte und an der Art des Bettes. Auch von seinen perversen Vorlieben wusste sie nichts, offenbar nicht.

So wie es aussah, hatte sie einen neuen Arbeitsauftrag bekommen. Deshalb freute sie sich.



Natürlich musste sie das alles über ihre Arbeit laufen lassen, aber trotzdem war es ihr Auftrag. Ihr Besuch setzte sich einfach ungefragt auf ihr Bett drauf. Doch er machte ihr wie aus dem Nichts ein Kompliment, dass sie hübsch und talentiert sei. Ihr Blut schoss in den Kopf und sie stellte sich etwas unruhiger hin.

Von der Situation und seiner Frage etwas überrumpelt zog sie ihre Arme vor ihren Körper.



"Meinst du das Bett? Also, ich habe mal mit meinen Freundinnen gemeinsam drinnen geschlafen, das hat uns ausgehalten. Aber wenn du auch so ein Bett möchtest, dann kann man die Befestigung auch anders machen, ich brauchte es nicht für mehr. Im Prinzip ist da alles möglich", erklärte sie ihm und bewegte sich keinen Zentimeter vom Fleck.

Dass er so offen ist und so ein Interesse daran hat, hätte ich gar nicht gedacht. BTS hat Ava gesagt. Er ist echt nett, bestimmt hat er viele Fans.

Toll. Sie kommt zu mir nach Hause und dann noch in mein Schlafzimmer. Besser geht es nicht mehr.

Ihr hübsches Lächeln entging ihm nicht. Irgendwie hatte sie eine besondere Ausstrahlung. Und er mochte es wenn man sich nicht vor ihm verstellte.

Nun gab sie eine Antwort auf seine Frage und er war sehr gespannt. Über ihre Antwort musste er richtig schmunzeln. Das hieß wahrscheinlich das sie keinen Freund hatte. Oder doch? Auf jeden Fall fasste sie die Frage falsch auf.

Plötzlich stand Jin auf und ging auf sie zu, blieb aber dicht vor ihr stehen. Dann sah er zu ihr runter. Irene war richtig klein, was er ziemlich süß fand.

"Wollen wir es testen ob es uns aushält?"



Bevor sie jedoch eine Antwort geben konnte, wurde er von seinem Bruder gerufen. Wahrscheinlich sollten sie wieder kommen um noch ein bisschen zu quatschen. Naja. Immerhin würde sie ihn anrufen und zu ihm nach Hause kommen. Erreicht hatte er schon mal einiges.

"Dann vielleicht ein andermal"



Extra drückte er sich an ihr vorbei, um nach draußen zu gelangen und sah sie kurz an.



"Wir werden schon vermisst. Schade, ich wollte mich noch ein bisschen mit dir unterhalten"

Nach diesen Worten gingen sie wieder nach unten.

Ihr Herz setzte auf einmal ein paar Male aus, als er aufstand und dicht zu ihr kam. Das mochte sie gar nicht, wenn ihr ein Mann so auf die Pelle rückte.

Während er zu ihr hinunter sah, blickte sie nach oben. Er war ganz schön groß, wenn sie schätzen müsste, dass noch ein Stück größer als ihre Schwester, die für eine koreanische Frau auch schon ziemlich groß war.

Jin fragte, ob sie das Bett gemeinsam testen wollten. Da wurde ihr Kurz anders.



Wie meint er das jetzt? Flirtet er etwa mit mir? Er steht auf jeden Fall viel zu nah an mir dran.

„Nicht nötig. Ich habe es schon seit Jahren, ich weiß, dass es einiges aushält...“, antwortete sie ihm verlegen. Hätte er es einfach nur so ausprobieren wollen? Bestimmt, oder? Vielleicht brauchte er einen Beweis, dass es tatsächlich stabil war, aber möglicherweise meinte er es sich echt anders? Das konnte sie absolut nicht sagen.

Der Ruf seines Bruders rettete sie, denn sie hätte nicht gewusst, was sie machen würde, wenn er etwas anderes getan hätte.

Das kommt ja gerade richtig!

Er wartete nicht darauf, bis sie aus der Tür hinausging, sondern drückte sich einfach durch, dabei berührten sie sich ziemlich, denn es war immerhin nur eine normale Tür.

Seine Worte ergaben für sie keinen Sinn, denn wenn er sich unterhalten wollte, dann konnten sie das unten doch genauso machen.

Irene sah auf ihr Bett und wollte so gerne noch die Stelle glatt streichen, wo er gegessen war, aber dafür hatte sie jetzt keine Zeit. Die zwei gingen runter.

Nach der ganzen Prozedur kamen sie nach oben und Irene war außer Atem, weil sie ihn so stützen musste. Wenn er nett gewesen wäre, hätte er sich bemühen können ihr nicht zur Last zu fallen, aber so hätte er keinen Körperkontakt mit ihr gehabt. So eine Chance musste man nutzen.

„Wir sind gleich auf der Couch“, spielte er so als wäre er richtig erledigt.



Als sie dort ankamen, stolperte er mit purer Absicht mit ihr und die beiden flogen auf das Sofa. Jetzt lag er auf ihr drauf, was genau sein Ziel gewesen war.



„Hopala.. Ich sollte echt nicht so viel trinken“, lallte er gespielt.

Dann schloss er seine Augen und legte seinen Kopf neben ihren ab, aber so das er in ihre Richtung sah. Mit einer Hand fing  Jin an wieder zwei Knöpfe aufzumachen.



„Mir ist richtig heiß“, jammerte er ihr ins Ohr.

Irene konnte noch immer nicht aufstehen, weil er ihr bestimmt zu schwer war. Außerdem war sie schon ausgepowert vom helfen. Er war gespannt wie sie jetzt reagieren würde. Alles was er machte nutzte er schamlos aus um sie für sich zu gewinnen.

Jin hielt sich nicht einfach bei ihr ein, sondern legte gleich seinen Arm um sie herum. Bei seiner Berührung wurde ihr ganz anders, doch er konnte bestimmt nicht anders, da er getrunken hatte. Wie es schien, schlug der Alkohol ziemlich schnell bei ihm an.

Genau dann, als sie zu ihm sah, schaute er sie an und in dem Moment setzte ihr Herz einen Schlag aus. In seinen, einem Drachenauge ähnelnde Augen, hätte sie sich jetzt verlieren können, doch sie riss sich zusammen und sah schnell wieder weg. Wie ihre Wangen warm wurden, spürte sie deutlich. Wieso sah er so gut aus, wenn er sie so ansah?



Irene gab sich alle Mühe, um das ganze schnell hinter sich zu bringen. So begleitete sie ihn mit Müh und Not nach oben, er war gar nicht mal so leicht gewesen. Endlich hatte sie es geschafft und war total erledigt, da es schwerer gewesen war, als sie gedacht hatte. Wenn sie ehrlich war, kam es ihr so vor, als hätte er nicht einmal wirklich mitgeholfen. Das konnte man doch, auch wenn man betrunken war.

Sie wollt einfach, dass er endlich seinen Arm von ihr ließ, damit er sich auf die Couch legen konnte. Doch wie es das Schicksal so wollte, stolperten die zwei und ehe sie sich versah, lag sie mit ihrem Rücken auf der Couch, über ihr drüber lag Jin und brachte mit seiner Nähe ihr Herz ziemlich zum Schlagen. Nie war sie einem Mann so nahe.

Was soll ich jetzt machen? Er ist schwer. Wie bekomme ich ihn von mir runter? Ich habe keine Kraft mehr, weil es so anstrengend war, ihn hier hoch zu bringen!

Jetzt legte er seinen Kopf so neben ihrem ab, dass sein Gesicht in ihre Richtung zeigte. Irene traute sich gar nicht zu ihm zu sehen, ihre Hände waren schwitzig und sie versuchte ruhig zu atmen, was gar nicht so einfach war.



Zu allem Überfluss öffnete er nun auch noch zwei weitere Knöpfe von seinem Hemd und meinte, ihm wäre so heiß. Ja, ihr war auch heiß, aber nicht wegen dem Alkohol. Irene biss die Zähne zusammen und stupste ihn mit einem Finger ihrer freien Hand an der Schulter leicht an, drehte ihren Kopf aber nicht in seine Richtung, weil sie wusste, dass das zu nah sein würde.

"Jin? Du... bist mir... zu schwer."



Es war ihr einfach nur unangenehm, dass er mit seinem ganzen Körper auf ihr drauf lag und sich nicht bewegte. Zu dem lag er sehr ungünstig auf ihren Brüsten, die ziemlich gedrückt wurden, das machte das Ganze noch viel peinlicher, als es sowieso schon war.

"Kannst du versuchen aufzustehen?", bat sie ihn, doch bekam keine Antwort von ihm. Er bewegte sich nicht mehr und deshalb drehte sie nun ihren Kopf zur Seite, damit sie sehen konnte, ob er noch wach war.

Bitte ist er jetzt nicht so eingeschlafen! Das ist so peinlich. Erinnert er sich morgen überhaupt daran?



So sieht er friedlich aus. Aber er ist ein Aufreißer, davon darf ich mich nicht beeinflussen lassen.

"Jin?", sagte sie erneut, dabei versuchte sie sich etwas zu bewegen, aber es war ungut, das zu tun. "Ich kriege nicht viel Luft", sagte sie noch dazu.

Die Müdigkeit spielte er ihr gekonnt vor. Er genoss es gerade zu sehr auf ihrem Körper zu liegen. Alles an ihr fühlte sich richtig gut an. Genauso wie ihre Oberweite. Ständig versuchte Irene mit ihm zu kommunizieren, er jedoch reagierte darauf einfach nicht.

Weil sie meinte, sie würde kaum Luft bekommen, rutschte er nur ein Stückchen von ihr herunter. Trotzdem konnte sie nicht weg. Jin lag noch immer halb auf ihr drauf.



"Woahh du riechst echt gut", staunte er und kam mit seinen Lippen näher an ihren Hals.

Irgendwann muss sie doch über mich herfallen oder? Ich meine wer kann mir schon widerstehen?

Nun stieg er über sie und fing an ihren Hals zu küssen.



Spätestens jetzt musste sie doch mitmachen oder? So gut wie er küsste.

Gleich fällt sie über mich her..

Auf ihre Bitte hin, bewegte er sich zwar etwas anders, ging aber nicht von ihr runter.

Kriegt er mit, was ich sage? Macht er das extra?... Nein, das kann nicht sein. Wenn man betrunken ist, macht man oft Dinge, die nicht angemessen sind.

Wenigstens bekam sie jetzt wieder besser Luft, trotzdem war es ihr nicht angenehm mit ihm so zu liegen.

Er muss runter von mir... Oh, er ist wach?, fiel ihr auf, als er meinte, sie würde gut riechen. Doch er war ihr viel zu Nahe dabei. Irene war total angespannt und innerlich herrschte Panik bei ihr. Jetzt war es soweit gekommen, Jin stieg anders über sie drüber und näherte sich noch mehr ihrem Hals.

Was tut er da? Bitte nicht!



Plötzlich fing er an ihren Hals zu küssen, dabei durchfuhr es ihren gesamten Körper.

"Du hast zu viel getrunken", meinte sie und drehte ihren Kopf von ihm weg. Ihr Gesicht war total heiß und knallrot. Ihr Herz schlug wild und ihre Atmung war schwer. Ihre Hand spannte sie an und hoffte, dass er aufhören würde. Wenn er nicht aufhörte, musste sie sich anders wehren.



Total verkrampft lag sie da und wusste nicht so recht, was sie machen sollte. Würde er irgendwas machen, was sie nicht wollte? Wenn Menschen Alkohol tranken, wusste man nie, wozu sie fähig waren. Klar gefiel er ihr und so eigenartig es auch war, dass er mit seinen Lippen an ihrem Hals war, so schlecht fühlte es sich nicht an. Doch sie musste stark sein und durfte nicht auf ihn hereinfallen.

"Ich muss noch unten aufräumen...", sagte sie noch und versuchte ihn etwas mit ihrer Hand von sich zu schieben, aber das klappte leider nicht.

Wie sie ihm einfach glaubte, dass er wirklich betrunken war. Dann würde er einfach weitermachen mit seinen Taten. Sie konnte ja nicht aus. Deswegen küsste er sie weiter am Hals.

Warum ist sie bloß so verkrampft? Wird das ihr erstes Mal? Die ziert sich echt ganz schön. Bei ihrer Schwester ging es viel schneller.

Plötzlich meinte sie, sie müsste noch aufräumen. Wieso konnte sie wenn er das machte an das denken? Fand sie ihn wirklich so abstoßend? Dann war er wirklich nicht ihr Typ. War das möglich, bei seinem gutem Aussehen?



Ernsthaft.. Wieso funktioniert das bei ihr nicht.. Wie wird sie denn sonst schwach? Steht sie etwa auf kuscheln? Ihr geht es bestimmt zu schnell.

Da sie nicht schwach wurde, ging er doch von ihr runter und schmiegte sich von hinten an sie. Seinen Arm legte er fest um sie, damit sie nicht weglaufen konnte.

Wahrscheinlich ist sie so eine, die man zehn mal treffen muss, damit sie schwach wird.



Nun fing Jin an sie hinter ihrem Ohr zu küssen. Da waren die meisten Frauen richtig schwach. Irgendwann musste sie doch mal entspannter sein.

Da er von ihr runter ging, dachte sie, sie hätte gesiegt, aber wieder kam es ganz anders und er legte sich einfach hinter sie. Ihr erster Instinkt war, dass sie schnell aufstehen musste, doch er war schneller und legte seinen Arm um ihren Körper herum.

Irene war so aufgeregt. War er so betrunken, dass er echt nicht mehr wusste, was er tat? Ihm gab sie bestimmt keinen Alkohol mehr!

Er hielt sie so fest, dass sie schon wieder nicht auskam.

Was soll ich jetzt machen? Er bringt mich so extrem in Verlegenheit, ich habe das Gefühl, dass ich keine Luft mehr bekomme.

Weil sein Körper an ihrem Rücken und sein Arm über ihrem Oberkörper nicht schon schlimm genug waren, spürte sie seine Lippen erneut. Dieses Mal waren sie hinter ihrem Ohr und küssten sie dort. Irenes Augen schlossen sich fast, aber sie konnte sie noch offen behalten und bewegte ihre Schulter, damit er aufhörte. Dann musste sie etwas lachen, weil es anfing sie zu kitzeln, obwohl sie das nicht wollte, weil es überhaupt nicht passte. Sie war einfach so empfindlich dort.

Ich kann doch jetzt nicht lachen. Wieso hört er nicht auf!



"Das kitzelt", teilte sie ihm mit und wollte mit ihren Händen Hingreifen, doch das konnte sie nicht.



"Seokjin, hör auf damit!", bat sie ihn jetzt. "Ich weiß, du hast viel getrunken,... aber so werde ich dir nicht mehr in die Augen sehen können", fügte sie leise hinzu. Es würde ihr ohnehin schon unangenehm sein, aber wenn er nicht aufhörte und eventuell irgendwas machte, was er ihres Erachtens nach bereuen könnte, dann wäre es ihr noch unangenehmer.



"Bitte lass mich aufstehen..."

Es brauchte ziemlich viel, damit sie das sagen konnte, es fiel ihr auch total schwer, aber es musste einfach sein. Wahrscheinlich war er es einfach nicht gewohnt, dass jemand kein Interesse an ihm hatte. Was bei ihr ja nicht einmal so der Fall war, doch wusste sie, egal, was passieren würde zwischen ihnen, es wäre nichts besonderes für ihn und er würde sie danach bestimmt links liegen lassen.

Sie fand es eigentlich ganz nett mit ihm zu reden und zu planen, wenn er nicht gerade irgendwelche Versuche startete.

Ihr schien es zu gefallen, denn sie lachte, aber nicht so wie er geplant hatte. Er wollte etwas erotisches hervorholen, sie fand es aber nur lustig. Sah sie in ihm keinen Mann, weil er jünger war? Lag es daran? Irgendetwas war da faul, aber nur was?

Das gibt es doch nicht.. Wieso will sie das alles nicht?

Da sie mehrmals bat aufzuhören, machte er es wirklich. Sein Arm lag noch um ihren Bauch.

Wieso kann sie mir danach nicht mehr in die Augen sehen? Sie will mich wirklich nicht. Was habe ich ihr nur getan?

"Tut mir Leid, ich habe echt zu viel getrunken", entschuldigte er sich bei ihr und ließ sie los.



Jetzt hätte ich sie schon gezwungen dazu, mit mit rumzumachen, obwohl sie mich nicht will. Was ist nur los mit mir?

Ehrlich gesagt war er froh, darüber, dass er eine Ausrede hatte wegen dem Alkohol. Hätte er das ohne versucht, dann würde sie ihn sicher noch mehr meiden. Blitzartig erhob sich Irene und er fasste sie an der Hand.

"Ist alles okay?", fragte er noch einmal nach.



Noch nie in seinem Leben hatte er wegen so etwas ein schlechtes Gewissen. Jin zwang Frauen nie zu solchen Sachen, denn sie wollten es. Das alles war ganz neu für ihn.

Auf ihre Bitten hin, hörte er wirklich auf damit. Wie froh sie darüber war. Dann hörte sie sogar eine Entschuldigung aus seinem Mund und er ließ sie los. Jetzt war sie frei und sie konnte endlich aufstehen. Je schneller, desto besser war das. Also setzte sie sich auf und stand ganz schnell vom Sofa auf.

Doch weggehen konnte sie noch nicht, da er nach ihrer Hand griff und wissen wollte, ob alles okay bei ihr war.

Irene nickte und lächelte etwas. Er sollte nicht denken, dass sie ihn jetzt hasste. Sie wusste, er hatte getrunken und möglicherweise würde ihn das auch ärgern, dass er das bei ihr gemacht hatte.



"Alles in Ordnung. Du solltest dich jetzt schlafen legen... Ich bringe dir eine Decke", sagte sie, zog ihre Hand zu sich und ging eilig aus dem Raum hinaus. Draußen angekommen, blieb sie stehen und atmete stark ein und aus, dabei lehnte sie kurz an der Wand.

Woah, was war das... Da ist es kein Wunder, dass so viele Frauen bei ihm schwach werden. So eine will ich aber nicht sein. Das war richtig so! Seit damals erinnere ich mich immer wieder daran, dass ich so jemand nicht bin und nicht sein möchte.

Irene hatte früher schon ihre Erfahrung gemacht und es war einfach keine gute gewesen. Ihre Geschichte kannte niemand in ihrer Familie und auch bei ihren Freunden war es nicht bekannt. Doch es war der Grund für ihr ablehnendes Verhalten, Männern gegenüber. Möglicherweise hatte dieses Ereignis auch zur Folge, dass sie mehr in sich gekehrt war.

Damit er nicht anfangen musste zu frieden, ging sie nun von unten eine Decke holen und ein besseres Kissen, mit dem sie wieder hoch kam zu ihm. Jetzt schon war es ihr unangenehm, ihn anzusehen, weil sie sich davor fürchtete, dass wieder etwas passierte.

"Hier sind die Sachen...", meinte sie und legte es auf der Couch ab. Auf der Decke und dem Kissen lag ein Pyjama ihres Vaters. "Den kannst du anziehen,... damit ist es bestimmt bequemer, als mit dem Hemd!", meinte sie fürsorglicher. "Ich... ich werde unten aufräumen. Solltest du Durst kriegen, kannst du dir jederzeit etwas aus der Küche nehmen."



Es war nur der Alkohol. Wenn er nichts getrunken hätte, dann wäre sicher nichts passiert, wollte sie sich glauben machen. Besser ist, ich schlafe doch in meinem Zimmer, da kann ich die Tür zusperren. Unten am Sofa wäre es sicher keine gute Idee!

Irene meinte das alles okay war und er ließ sie los, weil sie ihre Hand wegzog. Auf jeden Fall wollte sie ihm zu schlafen noch Sachen bringen und verschwand in Windeseile.

Alles in Ordnung? Wieso flüchtet sie dann wie eine Irre aus dem Raum? Jetzt wird sie mich noch mehr aus dem Weg gehen.

Mit einem seufzen fuhr er sich durch die Haare. Sollte er schon so schnell aufgeben? Heute beließ er es mal und würde nichts mehr versuchen. Morgen war wieder ein neuer Tag.

Nach einiger Zeit kam Irene mit einer Decke und einem Kissen herein. Das Zeug legte sie auf dem Sofa ab. Einen Pyjama brachte sie ihm auch noch. Obwohl er so aufdringlich zu ihr gewesen war, behandelte sie ihn trotzdem richtig lieb.



„Okay danke“, meinte er und griff nach dem Pyjama.

Sein Hemd war fast noch immer ganz offen. Weil er sich jetzt umziehen würde, machte er seine restlichen Knöpfe auf. Bei seinem offenen Hemd würde sie sich bestimmt gleich aus dem Staub machen.

„Wo ist eigentlich dein Bad? Falls ich nachher muss?, erkundigte er sich bei ihr.

Sie stand noch immer einfach da und versuchte zu ihm zu sehen, was gar nicht so einfach war. Irene hoffte, dass sie nicht lange so beschämt war und wieder normal mit ihm reden konnte. Sicher war es morgen auch schon angenehmer, wenn sie darüber geschlafen hatten.

Jin öffnete jetzt den Rest seines Hemdes, weshalb sie sich im Handumdrehen von ihm wegdrehte. In einem ganz kurzen Augenblick hatte sie einen winzigen Einblick bekommen, was sich dadrunter verbarg, doch das hatte sie gar nicht sehen wollen.

Kurz schloss sie ihre Augen, obwohl sie ihn gar nicht mehr sehen konnte, doch öffnete sie wieder, als er nach dem Bad fragte. Total versteift hob sie ihren Arm und zeigte in die Richtung ihres Badezimmers, das sich auf der selben Etage befand, wie das Wohnzimmer.



Ihren Arm ließ sie wieder singen und räusperte sich. Irenes Hals war wie komplett ausgetrocknet.

„Dann werde ich mal gehen. Gute Nacht“, kam es schnell aus ihrem Mund heraus und dann hastete sie die Treppe runter, nachdem sie die Tür hinter sich zugezogen hatte.

Unten in der Küche putzte und schrubbte sie wie eine Verrückte, weil sie Zeit schinden und sich ablenken wollte. Das beschäftigte sie doch, was er gemacht hatte. Mit ihrer nassen, schaumigen Hand griff sie an ihren Hals und unterbrach ihre Arbeit.

Wieso haben sich seine Berührungen nicht schlecht angefühlt? Ah, ich bin schon so verwirrt worden. Das ist alles unwichtig. Auch, wenn ich sein Typ bin, ich bin keine Frau für eine Nacht!

Irene hatte nicht vergessen, dass er das zu ihr gesagt hatte. Sie war sein Typ. Und obwohl er genau ihrem Typ entsprach, hatte sie ihn damals angelogen und würde es auch wieder tun. Das war ohnehin aussichtslos.

Jetzt wurde sie langsam fertig und räumte beim Fernseher auch alles weg.

Oh, seine Brille. Die haben wir hier unten vergessen.

Die nahm sie in die Hand und ging damit nach oben. Je weiter sie nach oben kam, desto mehr klopfte ihr Herz wieder. Sehr leise öffnete sie ihre Wohnungstür und trat hinein. Mit leichten Schritten ging sie zur Couch, wo sie Jin im abendlichen Licht schlafen sah.

Ja. Er schläft! Und er trägt den Pyjama, sehr gut!

Darüber war sie sehr erleichtert. Irene beugte sich etwas nach vorn, damit sie die Brille am Tisch ablegen konnte, mit ihrem Blick blieb sie dann an seinem Gesicht hängen.

Schade, dass er so ein Aufreißer ist...

Sie war sich sehr sicher, dass er schlief und deshalb sah sie sich von noch näherem sein Gesicht hat.

So friedlich, ganz anders, als er sonst immer ist.

Jetzt stellte sie sich wieder hin und ging in ihr Zimmer, was sie absperrte, zur Sicherheit, war bestimmt eine gute Idee gewesen! Im Bett liegend, dachte sie daran, dass sie sich beinahe nicht hatte zurückhalten können, als er vorher mit ihr auf der Couch gewesen war. Das verlangte eine Menge Kraft, nicht nachzugeben. Als sie sich in Erinnerung rief, wie er sich hinter sie legte und sie festhielt, da entweichte ihr ein klitzekleines Lächeln.

Doch sie erwischte sich dabei.

Omo! Nein. Das war ganz und gar nicht toll, ich darf nicht lächeln deshalb. Vergiss es, wieder löschen und weitermachen, wie bisher.

Irene griff sich an ihre Wangen, die glühten total. Irgendwann schlief sie ein.



Sonntag, 01.05.2020

Am nächsten Morgen wachte Irene früh auf. Natürlich hatte sie das vom Vorabend nicht vergessen, aber es ging ihr schon besser, als gestern. Die Nacht zu schlafen hatte ihr gut getan.

Sie stand auf und beschloss, dass sie sich so bequem wie möglich anzog. Je legerer, desto unschöner. Sogar auf ihre Kontaktlinsen verzichtete sie jetzt.

So lief sie ohnehin gerne am Sonntag herum, da passte ihr das sehr gut.



Irene kam aus ihrem Zimmer, machte sich im Bad fertig und macht sich auf den Weg zur Küche, wo sie anfing Frühstück zuzubereiten. Ihre Eltern hatten auch an diesem Sonntag Arbeit, die sie aber von Zuhause aus erledigten.

Irene deutete auf den Raum und sah ihn dabei nicht einmal an. Dann wünschte sie ihm gleich eine Gute Nacht und verschwand aus ihrer Wohnung um unten zu putzen.

Woahh.. ich glaub ich bin wirklich bei ihr unten durch, weil sie mich nicht mal mehr ansieht.

Lange dachte er darüber nach, wieso sie ihn einfach nicht mochte? Hatte er ihr etwas getan? Wieso mied sie ihn so? Weil er doch schon recht müde war, zog er sich um und legte sich mit dem Kissen und der Decke hin. Nach einiger Zeit schlief er ein.



Nachdem Irene fertig war mit aufräumen, kam sie mit seiner Brille nach oben und beobachtete ihn. Seine Brille hatte sie auf den Tisch gelegt und er schlief wie ein Stein. Sie machte sich dann auf den Weg in ihr Schlafzimmer wo sie sich einsperrte, damit er nichts versuchen konnte.

Nachdem Jin am nächsten Morgen aufwachte, streckte er sich erstmal und überlegte wo er war.



Dann fiel es ihm wieder ein. Er war bei Irene auf der Couch eingeschlafen. Er fragte sich ob sie noch immer nicht so gut auf ihn zu sprechen war. Im Bad machte er sich frisch und zog wieder seine Sachen an. Den Pyjama legte er ihr auf die Couch und ging nach unten.

Samstag, 09.05.2020

Total aufgeregt und aufgebracht fuhr Irene nach Hause. Die Fahrt kam ihr endlos lang vor. Sie war sogar schneller gefahren, als erlaubt war, weil sie so dringend nach Hause wollte. Ihre Eltern waren wie so oft nicht Zuhause und gleich stürmte sie in ihre Wohnung. Die Tasche warf sie einfach auf den Boden und schmiss sich mit dem Gesicht nach unten auf die Couch drauf.

Dann schrie sie in das Kissen rein. Irene hatte selten solche Momente, doch auch sie war nur ein Mensch, der Gefühle und Emotionen hatte, die mal raus mussten. Da niemand Zuhause war, störte es auch keinen.

Das ist so peinlich! Was war das alles?

In ihrem Kopf ging so extrem viel durch, dass sie nicht wusste, wo sie anfangen sollte mit verarbeiten. Zu viel war passiert, dass es sie komplett überforderte. Manchmal fühlte sie sich nicht, als wäre sie schon erwachsen, gerade fühlte sie sich wie ein über harmonisierter Teenager. Es störte sie, dass ihr immer alles unangenehm war. Dabei lief es doch gerade erst so gut zwischen ihr und Jin.

Sie hatten über gute Dinge geredet, nicht so oberflächlich, sondern tatsächlich so, wie es Freunde taten. Jetzt ärgerte sie es, dass sie einfach eingeschlafen war. Hätte sie das nicht getan, wäre das ganze peinliche von vorher sicher nicht passiert. Es wäre besser gewesen, hätte sie sich ein Taxi gerufen, wenn sie daran dachte, doch das hatte sie nicht.

Jetzt drehte sie sich auf ihren Rücken und hielt das Kissen, in das sie hineingeschrien hatte, vor ihrer Brust.

"Hat er wirklich nichts gesehen?", fragte sie sich und strampelte mit ihrem Körper herum. Was stimmte und was stimmte nicht?

„Argh“, rief sie aus und drückte sich das Kissen in ihr Gesicht.

Wieso war Ava überhaupt so? Und wieso hat sie dort übernachtet? Sie wird mir immer fremder… Was ist nur los mit ihr?… Wieso hasst sie mich so…

Irene kam sogar in den Sinn, dass ihre Schwester etwas einem gehabt haben könnte, der dort war. Auch wenn sie das nicht gerne dachte, aber irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los. Ava war einfach nicht so unschuldig, das wusste Irene, doch wünschte sie ihr ein sinnvolles Leben und wollte nicht denken, dass Ava so jemand war. Sie war doch ihre kleine Schwester.

Aber mit der Zeit merkte Irene einfach immer mehr Widerstand von ihr, sie wurde immer gemeiner und ließ sich seltener etwas von ihr sagen. Dabei liebte Irene sie. Anscheinend sah Ava das nicht, da sie ständig so von ihrer Eifersucht geblendet war. Das Kissen legte sie zur Seite und setzte sich wieder auf.



Ihr war klar, dass Jin die Sache sicher nur aufklären wollte, doch das war nicht gut gegangen. Sie fühlte sich wahnsinnig gedemütigt und dachte jetzt nicht daran, dass es ihr wieder möglich war, normal mit ihm umzugehen. Doch das würde sie schon wieder.

Gerade jetzt, wo sie über all das nachdachte, fielen ihr die anderen Momente mit ihm wieder ein und sie spürte es in ihrem Bauch kribbeln, als sie daran dachte, als er hier zuerst auf ihr und dann hinter ihr gelegen war und ihren Hals küsste. Damals hatte es sich gut angefühlt und auch die Massage war gut gewesen. Auch ihr hatte es gefallen ihn zu massieren.

Nein, ich muss damit aufhören. Das macht alles nur schlimmer. Ich mag ihn als Freund, mehr nicht! Mehr darf nicht sein. Gut, dass ich das noch einmal klargestellt habe. Ich lüge so ungern, aber das musste sein. Mir darf so etwas nicht gefallen, wenn er mich berührt.

Total fertig legte sie sich wieder hin und schlief irgendwann ein, weil sie so müde war. Als sie am Nachmittag aufwachte, ging sie nach unten und kochte etwas, weil sie nicht viel gefrühstückt hatte.

Sonntag, 07.06.2020

Irgendwann am Nachmittag kam Irene wieder nach Hause. Ihr Herz war total aufgeregt und schien sich gar nicht mehr zu beruhigen. Sie konnte es noch immer nicht glauben, dass sie mit Jin geschlafen hatte und sogar noch mit ihm befreundet war. Er wollte es auch, die Freundschaft. Und das kam ihr ehrlich vor, dass er befreundet sein wollte. Bedeutete es ihm also etwas, oder war er darauf aus, dass sich das wiederholte?

Am Abend noch hatte er gesagt, dass er niemals mit ihr schlafen würde, doch das hatte er nicht gehalten. Wie konnte sie nur so dumm sein und sich darauf einlassen. Seine Berührungen, sein Körper, seine Küsse. Alles ließ ihren Körper erstarren, sobald sie daran dachte. Irene hoffte darauf, dass sie das bald wieder vergessen würde, denn sonst würde ihr die Freundschaft doch schwerer fallen, als sie meinte.

Die Fotos hatten beide mitgenommen und ohne sie anzusehen, steckte sie diese in eine Schublade ihres Schreibtisches.


Samstag, 13.06.2020

Jetzt war es schon eine Woche her, dass sich die beiden gesehen hatten. Doch für Irene ging die ganze Sache nicht so schnell rum, wie sie es sich erhofft hatte. Immer wieder dachte sie daran. Und noch öfter erwischte sie sich dabei, dass ihr das gefallen hatte, was sie getan hatten. Das durfte ihr einfach nicht gefallen, zumindest wollte sie nicht, dass es ihr gefiel.

Ava hatte seit dem Wochenende noch schlechtere Laune als zuvor und ließ selbstverständlich alles an Irene aus, so wie immer. Wie froh war sie, wenn sie auszog. Lieber zog sie aus, bevor sie von ihrer Seite aus auch noch einen Streit begann. Es reichte, wenn eine der Schwestern ihre Launen an der anderen ausließ. Für so etwas war Irene auch zu einfach sie. Nie wollte sie mit Ava streiten, da sie ihre Schwester liebte und ihr das auch zeigen wollte.

Hin und wieder versuchte sie einen Versuch und brachte ihr etwas selbstgekochtes oder gebackenes, aber ohne ein Dankeschön oder so, ließ sie es einfach stehen. Das alles war sehr verletzend, aber ändern konnte sie es nicht.

Weil es nicht auszuhalten war Zuhause zu sein, weil Ava Ferien hatte, arbeitete Irene vom Büro aus, in dem sie sich nur ganz selten blicken ließ. Ihre Kollegen freuten sich, sie auch mal wieder zu sehen und das für länger. Sie wollte so lange im Büro bleiben, bis sie im Haus wohnte. Zum Glück machte sie zwischendurch Urlaub, auf den freute sie sich schon.

Normalerweise bekam sie nie so teuere Geschenke von der Arbeit, aber dieses Mal hatte sie eine Übernachtung für eine Woche und zwei Personen in einem Wellnesshotel geschenkt bekommen. Bestimmt lag es daran, dass sie einen Auftrag mit einem Prominenten gehabt hatte. Dafür konnte sie ja nichts, aber zu der Einladung sagte sie nicht nein.

Da leider keine ihrer Freundinnen Zeit hatte, fragte sie Ahri, die gleich zusagte. Das war bestimmt nicht schlecht, um sich vor dem Zusammenzug noch etwas besser kennen zu lernen.  

Jin ließ in der Zeit gar nichts von sich hören, da er mit der Band im Ausland unterwegs war. Das konnte sie verstehen. Sicher hatte er einfach wenig Zeit. Deshalb entschloss sie sich dazu, dass sie ihm schrieb. Überraschenderweise kam sogar auch eine Antwort und ihr Herz reagierte ihrer Meinung nach zu aufgeregt deshalb.

Doch er hatte nicht besonders viel Zeit, um mit ihr zu schreiben. Natürlich brachte sie die nächste Zeit auch noch um, indem sie viel mit ihren Freunden am Abend unternahm.


Dienstag, 23.06.2020

Da ihr Umzug bald anstand, fing Irene schon viel an zu packen. Beim Ausräumen ihrer Schubladen entdeckte sie dann die Fotos, die sie nach der Hochzeit einfach dort verstaut hatte.

Die habe ich völlig vergessen..., dachte sie sich, holte sie heraus und sah sie an. Sofort raste ihr Herz, als sie die ansah und sie wurde alleine von dem Anblick nervös. Es waren einige sehr freundschaftliche Bilder, aber auch die mit den Küsschen auf die Wangen waren dabei. Und zu guter letzt, war auch noch ein Bild dabei, wo sie sich richtig geküsst hatten.

Ihr Körper wurde ganz heiß, weil sie sich daran erinnerte.

Ist das peinlich! Wenn ich die habe, dann hat er die auch? Die muss ich echt entsorgen... Aber... nein, die gehören entsorgt. Am besten ist, ich erinnere mich nicht daran... das mache ich aber ein anderes Mal.

Irene legte die Fotos wieder zurück in die Schublade und packte aufgeregt weiter. Jetzt, wo sie gedacht hatte, dass es schon besser ging, da sie ihn nicht sah, sondern nur ein bisschen hin und her schrieb, musste sie das sehen und wurde daran erinnert, dass es ein merkwürdiges Gefühl auslöste bei ihr.


Dienstag, 30.06.2020

Dann war es endlich so weit, dass ihr ersehnter Urlaub anstand. Sie und Ahri fuhren in das Luxushotel, in dem sie eine Woche entspannen würden.